Kapitel 120

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Langsam werde ich wach, mit geschlossenen Augen genieße ich den Moment der Ruhe, des Körpers der auf mir lastet, mit starken Armen mich umklammert und der süße Duft des männlichen Geruches, der von meinem Freund in meine Nase steigt. Ich öffne langsam meine Augen, richte mein Blick auf mein Wecker, in fünf Meinungen würde er klingeln, schnell schalte ich ihn aus, bevor Roman dadurch geweckt wird. Aber zu spät, sein warmer Körper presst sich an mich, ein wohliges Knurren ist hörbar. Er legt sein Kopf in mein Nacken und vergräbt sein Gesicht in ihm. Wie gerne würde ich einfach liegen bleiben, die Zeit ignorieren und mich auf den Tag mit ihm einlassen. Aber nein, heute kann ich es nicht ignorieren und einfach liegen bleiben, ich muss unbedingt auf die Arbeit. Als ob Roman das spüren würde das ich aufstehen muss, wird seine Umklammerung stärker, mit einem Lächeln genau wissend das seine Pläne für uns ganz anders aussehen, versuche ich meine Umklammerung zu lockern.

Roman: du möchtest doch jetzt nicht aufstehen?

Lou: möchten nicht, aber ich muss aufstehen, die Arbeit ruft.

Roman: bist du nicht die Chefin? Du kannst doch zu jederzeit nicht arbeiten, das ist doch deine Entscheidung!

Ich drehe mich zu ihm, gebe ihm ein Kuss, vergrabe meine Finger in seinem Haar.

Lou: wir haben ein Termin und ich muss anwesend sein, ich kann mich nicht drücken.

Roman: Marc schafft das bestimmt alleine und du bleibst bei mir im Bett. Er möchte bestimmt das es dir gut geht!

Lou: das geht leider heute nicht, ich glaube Herr Keilich wäre nicht glücklich wenn ich ihm Absage.

Roman: ist das nicht der Vater von Felix, also noch ein Grund im Bett zubleiben. Gib mir mal bitte dein Handy.

Lou: warum?

Roman: ich schick mir die Nummer von deinem Bruder, dann schreib ich ihm eine Nachricht.

Lou: was wird drin stehen?

Roman: hallo Marc, Lou kommt heute später, wir liegen noch im Bett und ich habe meine eigenen Pläne mit ihr.

Lou lacht: Schatz ich muss wirklich aufstehen, ich muss schnell unter die Dusche und mich beeilen. Du musst mich loslassen, für mich ist es auch nicht einfach, natürlich würde ich lieber mit dir hier liegen und unanständige Sachen machen, aber heute geht es wirklich nicht!

Roman: dann küss mich!!!

Natürlich kann ich seiner Bitte nicht Widerstehen, sein verschlafenem Blick, die aufgequollenen Augen sind einfach zu süß. Ich küsse ihn und er wühlt durch meine Haare. Nach dem Kuss stehe ich auf und bemerke wie Roman auch aufstehen möchte. Ich drehe mich in seine Richtung und drücke ihn zurück auf die Matratze.

Roman: hey, ich möchte sich uns Bad?

Lou: du musst im Bett bleiben, wenn du jetzt mit ins Bad kommst, befürchte ich das ich nicht so schnell mit dem duschen fertig werde, wie es eigentlich geplant ist.

Roman: ich muss aber auch duschen.

Lou: nach mir kannst  du duschen!

Roman: och menno

Ich lasse ein meckernden Roman hinter mir und springe sofort unter die Dusche, ich muss mich beeilen, ich habe leider Zeitdruck und traue Roman nicht über den Weg, nicht das er doch noch  zu mir unter die Dusche steigt, weil dann könnte ich ihm bestimmt nicht mehr widerstehen.

Ich Spüle meine Haare  aus und als ich mich umdrehe, zucke ich einmal kurz auf vor Schreck. Roman hat sich an die Duschkabine von außen gepresst und beobachtet mich, sein Hände ausgebreitet auf der Scheibe festgedrückt und sein Gesicht  grinsend drauf plattgedrückt. Ich stelle mein Wasser ab und er reicht mir ein Handtuch. Ich Steig aus der Dusche und er rein, dabei hält er meine Hand und sagt „bist du dir sicher das du schon fertig bist?" ich drück ihn in die Dusche und er muss alleine duschen. Ich trockne mich ab, Creme mich ein und zieh mich schnell an. Als ich gerade fertig bin, kommt Roman in mein Schlafzimmer nur mit einem kleinen Handtuch um seine Hüften, seine Haut ist noch sehr feucht, Wasser tropft von seinen Haaren in sein Gesicht. Sein Handtuch ist so eng an ihm, dass sein bestes Stück sehr deutlich sichtbar ist. Verdammt, er weiß ganz genau seine Wirkung auf mich, ich versuche es zu ignorieren und nicht vor Lust dahinzuschmelzen, ich werde kribbelig und er lächelt einfach nur schelmisch. Er stell sich vor mich und wartet auf eine Reaktion von mir.

Lou: komm mir bitte nicht näher.

Roman: warum nicht?

Lou: du bist nass und ich angezogen.

Roman: sicher das es nur daran liegt?

Lou grinst: ich glaube ich mach uns Kaffe und du ziehst dich bitte an. Ich darf nicht zu spät kommen und so wir du hier vor mir stehst, muss  ich mich wirklich sehr stark zusammenreißen.

Ohne ihn noch einmal anzuschauen gehe ich aus dieser sehr brenzligen Situation raus und ich weiß jetzt ganz genau, dass er über sein ganzes Gesicht grinst.

Im Flur wartet Cat schon auf mich, sie spielt mit meinem BH, was mir Roman gestern ausgezogen und auf den Boden geschmissen hat. Ich nehme es ihr ab, was sie natürlich nicht so toll findet, das Teil kann ich aber gerade direkt wegschmeißen, Cat hat es total zerfetzt. Die ganzen Klamotten von gestern Abend die auf dem Boden gelandet sind, lege ich auf die Couch.

Ich ruf Cat zu mir in die Küche, sie bekommt ihr Futter und ihre morgendliche Streicheleinheit. Roman kommt um die Ecke und Cat hebt ihr Kopf hoch und faucht ihn an. Ich schimpfe mit ihr, sie muss wissen das es nicht geht und das er hier hergehört, genauso wie sie. Roman lacht nur laut und streichelt sie trotzdem, was sie mit einem Schlag ihres Schwanzes auf die Hand bestraft.

Ich mach uns ein Kaffee, dafür muss noch Zeit sein, wir stellen uns an die Theke

Lou: mach dir noch was zum Frühstück, ich muss gleich los.

Roman: wie lange musst du heute arbeiten?

Lou: heute ist Montag, sehr schwer zu sagen, ich wollte auch kurz ins Krankenhaus. Aber ich beeile mich, versprochen.

Roman: möchtest du heute mit mir Essen gehen oder wollen wir was gemeinsam kochen?

Lou: wir kochen was zusammen, ich möchte mit dir alleine sein.

Roman: das ist mir auch lieber, wir zwei und Cat!

Lou: ihr müsst euch unbedingt verstehen, ich gehe jetzt und ihr vertragt euch bitte.

Roman: es liegt nicht an mir, sie ist die zicke.

Lou: geh auf sie ein, sie sieht dich als Konkurrenz.

Roman: ich werde mich bemühen, noch Netzer zu sein. Wegen dem Essen, ich besorg die Lebensmittel, was möchtest du gerne essen?

Lou: dich mit ganz viel Sahne.

Roman lacht: ich weiß sogar wo die Sahne im Supermarkt steht.

Lou: im Flur auf dem Schränkchen sind meine Ersatzschlüssel, nimm sie mit, sie gehören jetzt Dir. Dann brauchst du auch nicht auf mich warten und kannst direkt her kommen.

Roman: sind wir jetzt schon soweit, dass ich deine Schlüssel bekomme?

Ich lächele und nicke ihm zu, seine Augen strahlen und er gibt mir einen Kuss.

Roman: Aber was möchtest du jetzt essen?

Lou: lass dir was einfallen

Roman: meine Mutter hat immer gesagt, derjenige der das sagt, bekommt nichts zu essen, sie hat diesen Satz gehasst.

Lou: und ich verstehe sie sogar! Okay, ich mag Gemüse und du ganz viel Fleisch! Besorg uns viel Gemüse und wir hauen alles in die Pfanne und du bekommst dein Fleisch, damit du satt wirst!

Roman: nach Nachtisch brauche ich wohl nicht fragen?

Lou: vergesse die Sahne nicht!

Roman: das ist mal ein Wort, ich liebe es jetzt schon!

Roman zieht mich an sich, streift ganz sanft über mein Gesicht und dann küssen wir uns ganz langsam. In mir brodelt es wieder und für eine Sekunde denke ich tatsächlich darüber nach die Besprechung abzusagen, aber nein „Reiß dich zusammen Lou, freu dich auf den Nachtisch" sage ich mir selber in Gedanken, um mich abzukühlen und zur Vernunft zukommen. Die letzten Stunden waren einfach so perfekt und sinnlich, das ich eine innerliche überzeugungsarbeit leisten muss um ihm zu widerstehen. Ich liebe ihn und zum Glück bin ich gestern noch einmal stehen geblieben und nicht direkt rausgerannt, das dieser Tag so perfekt enden würde, hätte ich niemals gedacht. Das wir doch noch zueinander finden, wäre undenkbar gewesen. Ich löse mich von ihm, drücke ihm einen letzten kurzen Kuss auf die Wange und gehe aus der Tür. Vorher rufe ich ihm zu „ihr zwei vertragt euch, hört ihr"....

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt