Kapitel 77

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Ich bin nun seit zwei Tagen bei ihm, er lässt mich spüren wie sehr er mich vermisst hat. Seine Blicke und Berührungen sind sehr intensiv, seine küsse unendlich sinnlich. Ich genieße jeden Moment mit ihm. Mein schlafrhythmus ist total durcheinander, viel schlafen wir sowieso nicht. Nachts liege ich oft wach und ich streiche über sein Kopf, er knurrt und murmelt vor Genuss, ich liebe es mit meinen Fingern über seine Kopfhaut zu streichen. Seine Hände sind immer unter meinem Shirt, er muss immer meine nackte Haut spüren. Nach unserer ersten Nacht bei ihm, war ich vor ihm wach, im hellen wirkte die Wohnung ganz anders, Vertrauter, überall waren seine spuren sichtbar, seine Wohnung ist genau das, was ihn ausmacht. Als ich meine Augen durch sein Schlafzimmer schweifen lasse, entdecke ich mein Shirt was ich ihm zum Abschied geschenkt hatte, es lag auf seiner Kommode, da bemerkte ich auch erst das überall Bilder und Erinnerungen von uns beiden waren. Es berührte mich sehr, ich dachte die ganze Zeit, er hat vollkommen abgeschlossen mit mir, aber nein er war mir immer näher als ich es erahnt hätte. An all meiner Traurigkeit und Verzweiflung war einzig und allein mein Vater schuld! Wie konnte er mir nur das antun? Ich bin nicht sein  Eigentum, wie kann er mir meine Entscheidungsfreiheit weg nehmen, ja er ist krank, furchtbar krank, natürlich hat er Angst, aber er hätte offen und ehrlich mit mir sprechen müssen. Ich bin auch von Jeff enttäusch, er hätte von Anfang an mit offenen Karten spielen müssen, er hätte mir einfach die Wahrheit sagen müssen! Er muss für mich keine Entscheidungen treffen, alle um mich herum glauben für mich entscheiden zu müssen, mein Leben bestimmen, aber ich möchte das nicht mehr! Auch wenn alle glauben es aus liebe zu mir zu machen, ist es einfach nicht richtig. Ich habe gemerkt das ich mich wieder einmal verändert habe, ich bin schon wieder nicht die gleiche Lou, die aus Thailand zurück gekommen ist, so leichtfüßig und voller Euphorie, die letzten Wochen haben mich sehr mitgenommen, es ist wieder Zeit für Veränderungen! Ich liebe Jeff, sogar sehr, nur diese Qualen in die er mich ausgesetzt hat, haben einen Knick in meinem Herzen hinterlassen, es ist erschreckend und traurig! Auch das ich ihn mit Roman betrogen habe und ich ihm gegenüber nicht treu gewesen bin, ist doch ein Zeichen, ein Zeichen das es so nicht weiter gehen kann. Ich kann ihm das nicht sagen, ich möchte ihn nicht verletzten, hätte er was mit einer anderen gehabt, würde ich es auch nicht wissen wollen. Mein Leben ist schon wieder chaotisch und undurchsichtig, was mache ich wenn ich zurück bin, was ist mit Jeff?

Er hat recht, ich kann meine Eltern jetzt nicht in Stich lassen, ich weiß nicht wie ich mich vor einigen Wochen entschieden hätte, aber jetzt weiß ich das ich von Dortmund nicht weg kann! Mein Leben ist jetzt dort, auch wenn es nicht das ist was ich wollte, aber es ist Zuviel passiert und soviel entstanden, das jetzt dort mein zuhause ist! Mich macht es auch traurig zu wissen, das ich loslassen muss, das ich unsere Liebe aufgeben muss, es fällt mir alles andere als leicht, aber bis dahin werde ich noch und genießen!

Jeff ist kurz einkaufen, ich bin nicht mitgegangen weil ich duschen war und nasse Haare habe. Ich schreibe mit meinem Bruder, er schreibt mir detailliert Lina ihre Reaktion auf seinen Antrag und wie sehr sie sich gefreut hat, sie haben Neuigkeiten für mich und ich erfahre sie erst wenn ich zurück bin. Er hat sich schon gedacht das ich zu Jeff geflogen bin, ich habe ihm nicht von Papa und Jeff seinem Gespräch erzählt, das werde ich in Ruhe zuhause machen. Ich leg mein Handy gerade weg und da blinkt es schon wieder auf. Roman hat mir geschrieben

Roman: noch Freunde? 😟

Lou: Freunde! 😘

Er ist wirklich total süß, ich hatte total vergessen mich bei ihm für sein Geschenk zu bedanken, nach unserer Nacht, hatten wir keinen Kontakt mehr, er dachte bestimmt das ich es Bereut habe. Ich habe es nicht bereut, natürlich ist es für mich noch merkwürdig, er ist mein bester Freund und immer noch weiß ich nicht wie ich reagieren soll, wenn wir uns wieder sehen. Es war nur eine einmalige Sache, ich werde nicht riskieren das, das Auswirkung auf unsere Freundschaft hat!

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt