The art of eye contact

Kapitel 111

„Und wenn du schießen möchtest, dann musst du so drücken" haucht er mir in mein Ohr. Unsere Köpfe aneinander gedrückt, sein Mund an meinem Ohr, der warne Hauch seines Atems lässt einige Partien in meinem Körper erschauern. Roman ist konzentriert und sehr bemüht mir der angeblichen Anfängerin, dieses Fifa beizubringen, wenn er wüsste das ich einer der besten Spielerinnen überhaupt bin. Marc und ich haben schon sehr oft Nächte durchgespielt und ich bin gut, richtig gut! Leider habe ich es lange nicht mehr gespielt, aber sowas verlernt man nicht. Natürlich musste ich seine Fähigkeiten als Erklärer testen, entweder mach ich ihn mit meiner Nähe und dieser engen Körperlichkeit nervös oder Roman kann einem sowas überhaupt nicht erklären. Nachdem ich mich dumm anstelle und er am verzweifeln ist ohne es mir bemerkbar machen zu wollen, schieß ich einfach mal ein Tor um dem Elend ein Ende zu setzten. Ich freu mich weil er mir dieses Anfänger Ding abgekauft hat, sogar ich war mir für einen kleinen Moment nicht mehr sicher, so gut konnte ich mich blöd stellen. Ich freu mich und Jubel, ich Drehe mich ruckartig zu ihm, um mich bei ihm zu bedanken
für seine lehrreichen Tipps und wir kippen rechts auf die Seite. Ich kann nicht aufhören zu lachen, weil ich mich wirklich freue und weil es so einfach ist ihn  nervös zu machen. Ich sehe Roman vor mir, wie er selig lächelt und zufrieden mit seiner erfüllten Aufgabe ist. Gott hat er tolle Augen, wow, als hätte ich sie heute das erste mal entdeckt. Puh das macht mich schon jetzt etwas nervöser als mir lieb ist, ich werde meine guten Vorsätze nicht brechen. Ich werde ihn jetzt nicht überfallen, ich möchte mir meiner Gefühle für ihn klar werden und da ist so ein aufeinander herfallen nicht gerade hilfreich. Das verändert die ganze Sichtweise und ich muss klar im Kopf bleiben um es zu wissen. Möchte ich es riskieren oder nicht?
Da hilft mir die Tatsache nicht, das er mit seinen Riesen Fußballerhänden, meinen Hintern fest im Griff hat, ich spüre wie er mit gutem druck dagegen drückt!  Nachdem er mich endlich erlöst hat von seiner Hand,  muss ich unbedingt das Thema neutralisieren um abzukühlen,  Hunger, Pizza ist immer eine gute Idee.

Nach diesen schönen Stunden verabschiede ich mich von ihm, ich sehe deutlich das es ihm zu früh ist, er würde bestimmt wollen das ich hier bleibe. Wie gerne würde ich bleiben, es schläft sich viel besser neben ihm,in seinen Armen und dem nuscheln in der Nacht, wenn er was im Traum plappert, ob er das überhaupt weiß.

Zum Glück habe ich eine Ausrede um gehen zu können, „Cat hat Hunger" erklär ich ihm, aber das sie schon längst was bekommen hat, weiß er natürlich nicht. Obwohl meine Katze immer Hunger hat und den ganzen Tag essen könnte!

Dieses Spiel fängt an mir immer mehr zu gefallen, ihn so verzweifelt süß zu sehen, macht mir Spaß, ihn zu reizen und herauszulocken macht ihn interessanter. Mal schauen wie lange er sich so quälen lässt und es aus ihm herausplatzt.

Wir stehen an der Tür, ich drehe mich zu ihm, drücke ihm dann ganz nah an seinen Mund ein leichten Kuss auf. Sein Barthaare kratzen an meinen Lippen, die Wärme seinen Gesichtes fühlt man sogar durch seinen Bart, in mir ist ein Hauch von kribbeln zu spüren. Was er jetzt wohl fühlt? Nach dem Kuss schau ich ihn noch ein letztes mal kurz an, ich glaube er schmilzt gerade weg, sein Hundeblick ist einfach unbeschreiblich, mit einem schelmischen Lächeln, in dem wissen das er jetzt ganz andere Gedanken hat, mache ich die Tür hinter mir zu und gehe. Heute nehme ich den Aufzug nach unten, ich kann gerade keine Treppen laufen meine Beine sind zu wackelig, ich lehne mich an den Spiegel im Aufzug. berühre meine Lippen mit einem Finger, ihn zu küssen hat sich heute anders angefühlt als sonst, irgendwie besonders, kann es wirklich sein das Marc recht hat „lass es laufen und du wirst es merken" hat er gesagt.

Kaum zuhause die Tür geöffnet, kommt Cat zu mir gelaufen, genau wie die letzten Tage, schaut sie erst einmal nach hinten ob ich wirklich alleine bin, du verrückte eifersüchtige Katze, denke ich mir. „Er ist nicht dabei" sag ich ihr, während ich sie hochhebe um sie zu knuddeln. Zufrieden und miauend legt sie ihr Kopf auf meine Schulter. „Was mach ich bloß mit dir wenn er irgendwann öfter kommen sollte, aus welchem Grund auch immer" frag ich sie, Cat ignoriert meine Frage und wedelt mit ihrem Schwanz.