Heute ist ein merkwürdiger Tag, die Nacht war schon sehr unruhig, dann wollte ich zu meinen Eltern fahren und da es in der Nacht viel geschneit hat, war der ganze Boden richtig rutschig. Ich habe versucht so vorsichtig wie möglich zu fahren, aber als ein Kind auf dem Weg zu Schule ausrutscht und ich aus Reflex auf die Bremse getreten habe, bin ich zum schleudern gekommen und gegen ein Pfosten gefahren. Mein Auto, bzw. Papas Auto war vorne total eingedrückt. Mir ist nichts passiert, ich war nur etwas geschockt, das Auto wurde abgeholt, die restlichen paar Meter zur Arbeit bin ich gelaufen, zu meinen Eltern konnte ich dann natürlich nicht mehr. Mein Vater konnte ich sehr schwer beruhigen, als ich ihn angerufen habe um ihm zu sagen was passiert ist. Ich soll mit dem Taxi nach der Arbeit kommen und das andere Auto holen, er braucht es eh nicht mehr zurzeit. Da ich unbedingt ein Auto brauche, bleibt mir keine andere Wahl. Papa hat sofort mein Bruder angerufen und ihm alles berichtet, der natürlich prompt mich angerufen hat, er war wollte kommen und mit mir zum Arzt, „mir geht es gut, ich habe nichts" musste ich immer wieder wiederholen, damit er mich endlich in Ruhe lässt. Er holt mich später ab und wir fahren zu Papa, damit wir ihn besuchen können und ich Papas Auto mitnehmen kann.
Gegen Mittag merke ich das es in meinem Nacken zieht, sieht so als ob ich doch etwas abbekommen habe, solange es nicht schlimmer wird und es keiner merkt, ist alles gut. Aber das es mir heute nicht gut geht, hat nichts mit dem Unfall zutun, Jeff hat heute Geburtstag, das ist auch der Grund warum ich heute Nacht nicht schlafen konnte. Was er wohl heute Macht? Feiert er mit seiner Familie und Freunden? Hat er vielleicht schon jemand anderes und meldet sich nicht aus diesem Grund bei mir. Ich muss an letztes Jahr denken, ich hatte ihm ein Kuchen gebacken und am Strand haben wir mit ein paar Freunden gefeiert. Es war so ein schöner Tag, als alle weg waren, saßen wir zwei am Strand und haben uns lange unterhalten, über Gott und die Welt. Wir waren noch nicht zusammen, das war die Anfangsphase unseres kennenlernens, ich konnte bei ihm befreit reden, ohne groß nachzudenken, das hatte ich schon lange nicht mehr. Er konnte so lustig sein, vor lauter lachen hatte ich am nächsten Tag Bauchschmerzen. An diesem Abend sagte er zu mir „du bist eine ganz besondere Frau Lou" diesen einen Satz habe ich nie vergessen, mich beschäftigt es immer noch sehr. So besonders bin ich wohl doch nicht gewesen. Seit Wochen melde ich mich schon nicht mehr bei ihm, ich habe ihn in Ruhe gelassen, ihm seine Freiheit gegeben und leider kommt nichts von ihm, weil er heute Geburtstag hat, möchte ich ihm schreiben, ein paar mal setzte ich an zu schreiben und lösche es immer wieder, wie soll ich die richtigen Worte finden. Es fällt mir schwer, nicht zu schreiben, das ich ihn brauche, liebe und unendlich vermisse. Aber warum darf ich es nicht sagen? Es ist doch mein gutes Recht, ich fühle so und er ließt es eh nicht, wie die ganzen anderen Nachrichten.
Mein geliebter Jeff, ich möchte gerade nichts lieber, als neben dir liegen, dich ärgern und dich küssen, während du sinnloses Zeug von dir gibst. Ich will mit dir über alles lachen und dann in deinen Armen einschlafen.
Wie gerne würde ich mit dir an unserem Strand sitzen, auf das Meer schauen und die Warme Luft über unsere Haut streifen lassen. Dein Desinteresse und Ignoranz meiner Nachrichten, rauben mir die Luft zum Atmen. Dich zu vermissen und nicht lieben zu dürfen, ist die größte Qual die ich seit Jahren erleben durfte, nach dem tot meines Bruders. Sogar die Kaltherzigkeit und das nicht geliebt zu werden von der eigenen Mutter, ist nicht so schmerzhaft, wie dein Verlust! Ich vermisse dich so unglaublich.
Happy Birthday My Love, ich hoffe du bist glücklich. ❤️ Lou
Ich schicke es ab, mit einem mulmigen Gefühl. An Arbeit kann ich nicht mehr denken, ich stehe auf, schau dem Schneetreiben zu. Der ganze Hoff ist weiß, es sieht so herrlich aus. Heute Abend kommen Pinya und Daniel wieder zurück aus der Schweiz, es ist ihr erster Schnee, bestimmt freut sie dich darüber. Es ist Pinya ihre letzter Abend hier in Deutschland, morgen wird die zurück fliegen, ich hatte kaum was von ihr! Aber ich glaube, ich sehe sie sehr schnell wieder, daher bin ich nicht so traurig darüber, das wir kaum was zusammen machen konnten. Einmal hat sie mich aus der Schweiz angerufen und mir mitgeteilt wie gut es ihr geht. Sie ist begeistert von diesem Land und den Bergen, die Eltern und Familie von Daniel mag sie auch, alles perfekt. Nur das mit ihren Eltern wird noch sehr schwierig.
Roman habe ich seit dem einen Abend nicht mehr gesehen, geschrieben haben wir uns auch nicht, das ist nichts ungewöhnliches für uns, manchmal schreiben wir uns tagelang nicht. Diesmal ist es aber irgendwie anders. Sein letzter Satz geht mir nicht mehr aus dem Kopf! Was meint er damit, „nicht nur wie eine Freundin"? Ob ich ihn fragen soll? Oder ist es einfach nur aus seiner betrunken Gefühlslage gesagt worden? Ich kann mich nicht entscheiden, ich werde einfach abwarten, nicht das es ihm unangenehm ist. Ich kann einfach nicht weiter arbeiten, ich rufe Marc an, frage ihn wann er kommen kann, oder ob ich mich fahren lasse soll von jemanden aus der Firma. Er kommt bald, hat er mir gesagt, er möchte Papa und mich sehen, sich vergewissern wie es mir geht. Keine halbe Stunde später kommt er mich abholen und wir fahren zu Papa nach Hause. Mama ist auch da, sie ist immer noch sehr reserviert Marc gegenüber, sie fragt mich ob alles okay ist, mehr Gefühl lässt sie nicht zu. Nach einem zweistündigen Aufenthalt bei Papa, fahre ich nach Hause und Marc auch. Papa sieht sehr schlecht aus, er hat keine Haare mehr, seine Haut ist fad und er hat ganz schlimme Augenringe, mich vernichtet es innerlich ihn so zu sehen, leider muss er das jetzt aushalten.
Zuhause esse ich eine Kleinigkeit, setzt mich auf meine Couch und schaue auf mein Handy, als ich entdecke, das Jeff seine Nachricht gelesen hat und zwei blaue hacken zusehen sind, bleibt mein Herz für einen Moment stehen, er hat es gelesen und nicht drauf reagiert. Mich ärgert es total das er weiß wie schlecht es mir geht und er nicht antwortet. Ich schreibe ihm mit viel Enttäuschung und Wut im Bauch.
Du liest es, du weißt das es mir schlecht geht und Dir ist es scheiss egal! Habe ich dir so wenig bedeutet, bin ich dir so unwichtig, das du es nicht mal für wichtig hälst ein kleinen Satz zurück zu schreiben. War unsere Liebe und unsere gemeinsame Zeit so wenig wert, das ich von dir so behandelt werde? Ist es dir egal das ich dich liebe? So wie es aussieht, liebst du mich nicht mehr, oder du hast mich nie geliebt! Warum Jeff? Du schuldest mir eine Antworte!!!
Total verwirrt und traurig, ohne Hoffnung auf einer Antwort, schalte ich mein Handy aus. Nach einigen Minuten, klingelt es an der Tür und Pinya kommt. Sie ist alleine, was mich verwundert.
Lou: wo ist Daniel? Ihr habt doch kein Stress?
Pinya: nein es ist alles gut zwischen uns. Ich wollte etwas Zeit mit dir alleine verbringen! Er kommt in zwei Stunden. Ich habe ein schlechtes Gewissen Dir gegenüber.
Lou: das musst du nicht haben, ich bin froh das du so glücklich bist! Du musst deine Liebe genießen. Aber zwei Stunden mit dir alleine finde ich sehr schön.
Wir setzten uns auf die Couch, ich hol uns Eis aus dem Gefrierschrank mit zwei Löffel. Während wir Eis essen, unterhalten wir uns.
Pinya: ich weiß was für ein Tag heute ist! Wie geht es dir?
Lou: du weißt das er Geburtstag hat?
Pinya; natürlich weiß ich das, ich habe ihm geschrieben und er hat sich bedankt.
Lou: warum schreibt er mir nicht? Weiß du warum er mich nicht mehr möchte? Hat er dir was gesagt?
Pinya: nein hat er nicht, ich habe ihn gefragt und er sagte „du würdest es nicht verstehen"
Lou: was würdest du nicht verstehen? Was ist passiert, was habe ich falsch gemacht?
Pinya: ich glaube nicht das es an dir liegt
Lou; an was dann Pinya? Ich würde es so gerne verstehen, er ist einfach nur feige!
Piny: er liebt dich und hat dich immer geliebt, da bin ich mir sicher!
Lou: ich bin mir da überhaupt nicht sicher, es ist alles so sinnlos! Er hat mich aus seinem Herz und leben geschmissen und ich kann nichts dagegen machen.
Pinya: kann ich irgendwas für dich machen, dass es dir besser geht.
Lou: werde glücklich mit Daniel, mehr möchte ich nicht.
Sie drückt sich an mich, ich streiche über ihr Haare, meine kleine Pinya wird ihren Weg machen. Nach genau zwei Stunden kommt Daniel zu uns, wir genießen noch eine Stunde zusammen den Abend, ich gehe dann schlafen und lass die zwei alleine....
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The art of eye contact
Storie d'amoreIn dieser Geschichte geht es um Lou, sie ist für ein Jahr nach Thailand ausgewandert um ihren Traum von Freiheit zu leben! Die Zeit dort vergeht viel zu schnell, zurück in Deutschland wird sie schneller als ihr lieb ist, in die Realität zurück geho...