The art of eye contact

Kapitel 37

Heute Mittag bin ich mit Eva verabredet, ich fahre zu ihr zum Kaffee trinken. Wir haben uns ein paar Tage nicht mehr gesehen und es gibt einiges zu besprechen, sie hat erzählt das Roman bald Geburtstag hat und sie keine Ahnung hat was sie ihm schenken kann. Ich nehme mir dem Mittag frei, das gönn ich mir einfach mal. Mein Vater und meine Mutter, waren letzte Woche ein paar Tage in Berlin, Papa braucht jetzt öfter Auszeiten, die er sich auch verdient! Die letzten Jahre hat er einfach Zuviel gearbeitet, er sagt mir immer „ich werde alt Lou, ich bin erschöpft" er wird älter, aber alt ist er noch lange nicht.  Mit meiner Mutter ist das Verhältnis nicht besser geworden, obwohl ich mich bemühe, das unsere Beziehungen besser wird. Es ist Herbst und dunkel draussen, das ist eh nicht die Jahreszeit von meiner Mutter. Ich liebe es im Moment, ein Jahr in Thailand und Dauer Sonne war schön, aber ich genieße diese langsam kälter werdende Luft. Ich finde in jeder Jahreszeit was schönes, jede Jahreszeit ist besonders für mich. Ich liebe es im Herbst draußen laufen zu gehen, über die auf den Boden liegenden Blättern zu laufen, den Duft des Herbstes, mit ihren trockenen Blättern von den Bäumen zu riechen.

Jeff und ich halten uns tapfer, wir haben uns mit der Situation arrangiert, wir wissen am Ende wird alles gut.  Wir skypen täglich, am Wochenende stundenlang, wir reden viel miteinander, schauen uns in die Augen, sogar beim schlafen beobachten wir uns. Alles ganz normal, nur das wir uns nicht berühren können. Letztes Wochenende war ich das erste mal mit Eva im Stadion, Roman beim Spiel unterstützen! Ich hatte total vergessen wie schön es ist, was für Gänsehaut man alleine beim Einlaufen der Mannschaft bekommt. Sie haben gewonnen, nach dem Spiel war ich total heiser, ich habe geschrien, gejubelt und mitgesungen, es war einfach mal ein freies Gefühl von loslassen und Spaß haben. Nach dem Spiel sind wir zusammen essen gegangen und später mit einigen Kollegen feiern gewesen. Ein Spieler hat versucht mit mir zu flirten, aber Roman hat sich als Beschützer vor mich gestellt und seinem Kollegen klargestellt, das ich nicht zu haben bin und einen Freund habe. Ich fand das schon ziemlich süß von ihm. Roman und ich sind richtig gute Freunde geworden, wir verstanden uns von Anfang an sehr gut, aber seit dem Tag wo er mich am See getroffen hat und mir soviel halt gab, ist unsere Freundschaft sehr besonders geworden. Ich kann auf ihn zählen! Wir drei Unternehmen sehr viel miteinander, sie wollen immer das ich überall mitkomme oder wir treffen uns in unseren Wohnungen. Manchmal ist es mir unangenehm und ich habe das Gefühl das sie kaum Zeit alleine miteinander verbringen können, sie sollen nicht mein Seelsorger werden. Egal wie ich mich zurückziehe oder es ihnen sage, sie sollen ihre Zweisamkeit genießen, wird das nicht akzeptiert.

Ich zieh mich schnell um und laufe rüber zu Eva, sie ist in seiner Wohnung. Ich glaube er ist noch im Training, also sind wir erst einmal alleine. Ich Klingel bei ihr, sie öffnet mir die Tür. Ich freu mich sie zu sehen. Wir setzten uns an den Esstisch und trinken Kaffee, Eva hat uns Kuchen beim Bäcker besorgt.

Lou: was für Fortschritte konntest du mit deiner Arbeit erreichen?

Eva: es läuft sehr gut für mich, mein Chef hat gesagt ich wäre sehr gut für den Posten geeignet   Und für ihn ist eigentlich entschieden wer der Nachfolger von Markus wird.

Lou: dann hat sich das viele arbeiten gelohnt, was denkt Roman darüber?

Eva: er freut sich für mich, er befürchtet das wir weniger Zeit haben werden.

Lou: hat er recht?

Eva; klar werde ich nicht mehr pünktlich Feierabend machen können, bestimmt muss ich auch mal länger arbeiten. Das ist halt so, ich wollte schon immer kariere machen und gut Geld verdienen, ich brauche Selbstbestätigung.

Lou: es ist ja auch was besonders, mir ist das alles nicht so wichtig. Mein Chefposten gefällt mir nicht, wäre das nicht Papas Firma würde ich das nicht machen. Ich möchte lieber Leben und genießen, Zeit mit Menschen verbringen die ich liebe. Geld ist mir nicht wichtig.