Kapitel 176

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Wir sind endlich zuhause, es ist plötzlich ein merkwürdiges Gefühl das wir hier  in unserer Wohnung mit zwei Babys stehen. Roman stellt die Babyschalen im Kinderzimmer ab, unsere zwei Kleinen liegen noch drinnen und öffnen etwas verschlafen ihre Augen. Ich nimm Leo raus und Roman nimmt Ella aus Ihrer Babyschale. Wir laufen mit unseren Kindern im Arm durch die Wohnung und zeigen ihnen unser zuhause, es ist ein wunderschönes Gefühl mit Ihnen hier zu sein, es fühlt sich an als hätte sich plötzlich alles verändert. Es sind zwei Babys da, die uns brauchen, die auf uns angewiesen sind, die zu uns gehören und die viel Leben in unsere vier Wände einhauchen. Es ist viel schöner und das Gefühl viel intensiver, weil es so greifbar ist, man spürt ihre Wärme, ihrer Körper und den besonderen Duft den Babys an sich haben. Die zwei Zwerge füllen unser Heim und unsere Zukunft  mit viel Leben und Liebe! Als wir es uns auf unserem Bett gemütlich machen, meldet sich Ella weil sie Hunger hat, während ich sie stille, wickelt Roman Leo. Dann tauschen wir die Babys und das Spiel beginnt von vorne.

Es klingelt an der Tür und mein Bruder mit Familie kommt uns besuchen. Marc hat zwei Luftballons dabei, Lina Blumen und Nelly hat zwei Teddys in der Hand, sie traut sich aber nicht, wie sonst zu uns zulaufen, sie versteckt sich hinter Marcs Beinen und luckt zwischen Ihnen hindurch. Marc möchte schneller zu uns, um seine Nichte und Neffen zu sehen, aber Nelly hindert ihn daran. Ich laufe zu Marc mit Leo in der Hand, reiche ihm seinen Neffen und beuge mich hinunter zu Nelly „hallo meine süße Maus, ich freu mich das du da bist" spreche ich ganz vorsichtig, sie schaut mich mit ihren großen blauen Augen an und reicht mir die zwei Teddys „sind die für Leo und Ella?" frag ich sie, sie nickt. Ich reiche ihr meine Hand und ziehe Nelly zu mir, sie drück dich ganz feste an mich und flüstert ganz leise „schön das dein Bauch weg ist, jetzt muss ich nicht immer aufpassen!" ich muss lachen und dann lockert sich sofort die Stimmung. Roman stellt Nelly die Babys vor und sie bemustert sie ganz neugierig, bis Ella einmal niesen muss und Nelly sich erschreckt „huch, Gesundheit" kommt aus ihrem Mund. Mein Bruder und meine Schwägerin sind total hin und weg von Ihnen, Nelly hat sich auch an die neue Situation gewöhnt. Sie bleiben eine Weile und fahren dann wieder zurück. Ausruhen ist noch nicht drin, Romans Eltern kommen. Kaum ist Karin die Tür drin und sieht die Babys, fängt sie an vor Rührung zu weinen. Jeder von ihnen nimmt ein Baby in die Arme, Martin ist etwas unsicher, es ist wohl viel zu lange her, das er das letzte mal sowas Kleines im Arm hatte. Leo mustert sein Opi und dann fängt er aus lauter Kehle an zu weinen. Martin wird gleich nervös und dann weiß er was zu tun ist, er schaukelt Leo ganz sanft hin und her und drückt ihn vorsichtig an sich, es wirkt und Leo ist plötzlich ganz still, Martin schaut voller stolz in die Runde und Roman macht es glücklich beide so zusehen. Während die Großeltern ihre Enkelkinder kennenlernen, nimmt Roman meine Hand und streichelt mit seinem Daumen ganz zärtlich über mein Handrücken. Er war bevor die Eltern kamen etwas nervös, ihnen ihre Enkel vorzustellen. Man sieht meinem Mann an
das er wirklich stolz ist, auf das was wir haben und dadurch auch andere glücklich machen.

Karin: schau mal Martin, Ella sieht aus wie Roman als Baby!

Roman: so süß war ich nicht als Baby Mama!

Karin: sie hat deine Nase!

Roman mustert Ella ganz genau, aber er ist nicht unbedingt einverstanden mit dem Vergleich.

Martin: ich finde die Kleinen haben von beiden eine gute Mischung abbekommen!

Roman: das finde ich auch.

Seine Eltern bleiben eine Weile und meine Mutter kommt auch noch  mit Kuchen, wir trinken zusammen Tee und wir erzählen ihnen wie die letzte Nacht gelaufen ist, Roman hat eher eine andere Sichtweise als ich, er dramatisiert das alles und ich habe das Gefühl irgendwie alles vergessen zu haben. Das einzige was ich noch genau weiß, ist das ich unerträgliche Schmerzen hatte, alle sagen immer, man vergisst die Schmerzen sobald die Babys da sind! Aber ich finde das war nicht so, man vergisst es nicht, vielleicht verdrängt man es irgendwann, aber vergessen, niemals! Zahnschmerzen vergisst man doch auch nicht, wie soll man schmerzen vergessen
die einen zerreißen, in dem man was aus sich presst? Irgendwann merke ich das ich total fertig und erschöpft bin, die Geburt, der wenige schlaf und der ganze Besuch zeigt seine Spuren. Meine Mutter merkt das ich eigentlich Ruhe brauche und schlägt Martin und Karin vor, das sie heute bei ihr übernachten und gemeinsam am nächsten Tag zum Frühstück kommen. Ich bin Ihnen dankbar das sie einverstanden sind und ich morgen Vormittag nicht alleine bin, weil Roman morgen wieder zum Training muss. Er hat zwar keine Lust und würde am liebsten rund um die Uhr bei uns sein, aber es ist sein Job, also seine Pflicht aufzutauchen. Die Omas und der Opa verabschieden sich, unsere Babys schlafen und ich möchte mich einfach nur noch hinlegen. Ich schaffe es nicht ins Bett, also leg ich mich auf die Couch.

Cat kommt ganz vorsichtig zu mir und schaut mich fragend an, „komm her mein Schatz, ich bin zwar total müde, aber für dich nehme ich mir noch Zeit" sag ich ihr, als hätte sie es verstanden, legt Cat sich sofort dankbar zu mir,. Meine Katze macht es sich auf meinem Schoß gemütlich, legt sich mit ihren ganzen Körper breit hin und ich fange an sie zu streicheln, vergnügt knurrt sie und genießt die streicheleinheit. Roman beobachtet uns von weitem und beschließt uns nicht zu stören. Irgendwann schlafen Cat und ich auf der Couch ein.

Ich spüre ein streicheln auf meinem Kopf und öffne langsam die Augen, Cat liegt nicht mehr bei mir, Roman steht mit Ella vor mir und unsere kleine Maus hat Hunger, sie nuckelt an Papas Finger und wird irgendwann ungeduldig, weil nichts rauskommt. Ella verzieht ihr Gesicht und Roman lacht weil er es witzig findet, wie sie plötzlich sauer schaut. Er reicht mir unsere Tochter damit ich sie stillen kann, meine Brüste sind schon richtig auf Nahrung eingestellt und ich spüre immer mehr, das sich viel Milch in nur kurzer Zeit entwickelt hat. Ich lege meine Ella an und sie ist endlich zufrieden das ihr saugen belohnt wird. Roman setzt sich zu uns und beobachtet ganz genau wie Ella saugt und nervös mit ihren Fingern an meiner Brust kratzt. Plötzlich springt Cat auf die Lehne der Couch, ihre Blicke auf uns gerichtet und total unsicher
ob sie sich uns nähern kann, als dann Leo anfängt sich zu beschweren, zuckt Cat zusammen, richtet sich hoch und versucht zu horchen wo das schreien herkommt. Als Roman mit Leo um die Ecke kommt und das weinen immer lauter wird, kommt Cat sofort zu mir, als müsste sie mich beschützen. Ella scheint gesättigt und nun ist Leo mit dem trinken dran. Etwas wütend und ungeduldig versucht er während er schreit zu saugen und weil es nicht sofort funktioniert, wird er noch lauter. Cat gefällt es überhaupt nicht und fängt sofort an zu fauchen, Roman ist dann sauer auf sie und schimpft mit ihr „hey hörst du auf damit! Gewöhn dich dran!" sagt er mit etwas lautem Tonfall. Cat dreht sich zu Roman um und ist still, dann schaut sie mich an und sucht Schutz bei mir, die ich ihr aber nicht geben kann, sie muss wissen, das es nicht geht und die zwei zu uns gehören. Als Cat merkt das sie nicht mit meiner Unterstützung rechnen kann, springt sie von der Couch und verschwindet. Den restlichen Tag sehen wir sie kaum, sie verweigert sogar ihr Futter und ist den ganzen Tag beleidigt. Am Abend, als alles endlich etwas ruhiger ist, suche ich sie, mein rufen ignoriert sie geschickt und meldet sich nicht. Irgendwann finde ich sie unter dem Garderobenschrank, verkrochen und gekinickt. Ich beuge mich zu ihr „Cat ich weiß das es für dich eine Umstellung ist, aber du darfst nicht so reagieren! Du bist doch auch mein Liebling! Sie gehören zu unserer Familie!" Cat beobachtet mich wie ich vor ihr knie und mit ihr reden, dann zieh ich sie aus ihrem Versteck raus und drück sie an mich. Cat miaut ganz vorsichtig, ich streichle sie und werde von ihr geleckt. Roman kommt zu uns und streichelt sie auch, unsere Katze genießt es. Roman nimmt sie an sich und stellt sie vor ihrem Futter ab, sie überlegt lange ob sie nachgeben und essen soll, oder weiter stur bleiben. Sie blickt zu uns hinüber und dann auf ihr Futter, wir drehen uns dann um und hören wie sie sich auf ihr Futter stürzt. Mit einem Grinsen in Romans Gesicht gehen wir schlafen....

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt