Kapitel 54

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Roman

Meine Eltern waren vor zwei Tagen da, wir haben mein Geburtstag nachgefeiert. Es war wirklich sehr schön mit Ihnen, abends sind wir Essen gegangen, ich hatte versucht Lou anzurufen, sie hätte mit uns fahren können
damit sie nicht immer so alleine ist, gerade nach der Geschichte mit Jeff. Etwas Aufmunterung würde ihr bestimmt gut tun, sie ist aber nicht ran gegangen und hat auch nicht zurück gerufen. Die letzten Tage brannte sogar kein Licht mehr in ihrer Wohnung, abends ist alles dunkel, sonst sieht man im Wohnzimmer Licht brennen. Gestern habe ich sie dann doch noch versucht anzurufen, sie muss viel arbeiten, hat sie gesagt. Alle Frauen um mich herum müssen viel arbeiten und haben kaum noch Zeit!

Heute morgen stand ich unter der Dusche, Eva lag noch im Bett, als ich aus der Dusche raus kam, lag sie nicht mehr im Bett und war auch nicht mehr in der Wohnung. Wie schnell ist sie den Weg, als wäre sie auf der Flucht gewesen. Ich bin verwundert, ich war höchstens zehn Minuten unter der Dusche. Ich schau auf mein Handy und sie hat mir geschrieben „sorry, ich habe verschlafen und musste sofort weg 🙈"

Echt jetzt? Für ein Kuss oder ein persönliches, „ich habe verschlafen und muss los" war keine Zeit, aber eine Nachricht tippen schon! Das alles ist so lächerlich, das ich nicht auf Ihre Nachricht antworte.ich trockne mich ab, zieh mich an und mach mir ein Müsli zum Frühstück. Nach dem Frühstück muss ich schon zum Training, obwohl ich mich heute schon wieder über Eva geärgert habe, fühle ich mich sehr gut, ich habe richtig gute Laune. Dem entsprechend läuft mein Training gut, ich bin voll motiviert, obwohl es richtig kalt ist und die Kälte richtig in mich rein dringt so das mein Kiefer total verspannt ist, die Luft fühlt sich an wie tausend kleine Messerspitzen. Trotzdem macht es Spaß zu trainieren, zu spüre wie der Körper immer hitziger wird, zu sehen wie der Atem weiß gefriert. Das beste nach der Kälte ist es heiss zu duschen, bis der Körper rot wird. Einige Jungs wollen nach dem Training noch zu Jule etwas zocken, ich habe heute keine Lust und verabschiede mich von Ihnen und fahre nach Hause. Zu meiner Verwunderung steht Eva ihr Auto auf dem Parkplatz, sie hat nicht erzählt das sie heute früher zu Hause ist, aber ich freu mich.sie möchte sich bestimmt für ihre Flucht von heute morgen Entschuldigen. Ich parke mein Auto, nehme mein Tasche und laufe die Treppen hoch. Ich öffne die Tür und rufe nach Eva.

Roman: Eva, Schatz du bist ja zuhause!

Eva: ich bin im Esszimmer

Ich zieh meine Schuhe aus, schmeiße meine Tasche in die Ecke und gehe zu ihr ins Esszimmer. Sie sitzt am Tisch, ihre Hände sind ineinander geflechtet, ihre Blicke wirken nachdenklich, ihre Gesichtszüge steif, sie ist blass, kein Lächeln entweicht ihren Lippen. Sie hebt ihr Kopf, schaut mich ernst an.

Eva: wir müssen reden!

Roman: in Ordnung

Ihre Stimme wirkt streng, ihr tonlaut vibrierend! Irgendwas ist passiert, irgendwas stimmt nicht, ich kenne sie so nicht. Ich setzt mich ihr gegenüber damit ich sie ansehen kann während sie spricht, sie schaut mich kurz an, senkt ihren Blick auf den Tisch, ein paar mal befeuchtet sie ihre Lippen, holt kurz Luft und fängt an

Eva: es ist nichts mehr wie früher, unsere Beziehung hat sich verändert und ich bin nicht mehr glücklich.

Roman: du hast keine Zeit mehr für unsere Beziehung, wir können es nicht pflegen, es entgleitet uns. Wie soll es wie früher sein, wenn man sich kaum sieht und die Zeit nicht gemeinsam genießt oder nutzt?

Eva: es ist uns schon entglitten!

Roman: was meinst du damit?

Eva: ich liebe dich nicht mehr Roman, ich kann die Beziehung nicht mehr weiter führen. Es tut mir wirklich leid, du bist so ein toller Mann, ich wünschte ich müsste das nicht machen, ich habe es versucht, wollte wieder glücklich sein wie früher. Aber ich möchte nicht unfair sein und so machen als wäre alles okay zwischen uns.

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