Kapitel 7

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Roman

Ich bin wirklich total überrascht das hier Eva ihre Freundin wieder trifft und ausgerechnet ist die Freundin Lou von der Bar gestern. Wie klein die Welt doch ist! Meine süße rastet völligst aus und kann kaum an sich halten. Aus ihr sprudeln tausend Fragen raus, Lou ist überfordert und versteht glaube ich nicht, was wirklich gerade hier passiert. Ich muss Eva bremsen, vor lauter Glück merkt sie nicht das es vielleicht Sachen gibt, die nicht bei allen besprochen werden müssen.

Die zwei Frauen ziehen sich zurück und unterhalten sich, ab und zu beobachte ich Eva wie sie lächelt und sich freut. Bei Lou habe ich das Gefühl, dass sie sich zwar auch freut, aber noch zurückhaltend wirkt. Ihre Blicke suchen immer wieder ihren Freund, als würde sie sich Schutz suchen. Jeff ihr Freund ist wirklich ein netter und wir verstehen uns sehr gut. Bei Lou bin ich mir noch nicht sicher, sie ist Nett, aufgeschlossen, aber irgendwie sehr vorsichtig, sie wirkt nachdenklich. Heute Abend wollen wir alle was essen gehen und dann in ein Club. Es ist immer gut jemanden zu treffen der sich hier auskennt und Geheimtipps hat die nicht jeder kennt.  Wir gehen ins Meer um uns abzukühlen, danach beschäftigen wir uns mit einem Ball.

Es wird ein schöner Mittag an einem Traumstrand. Wir verabschieden uns von den zweien und machen uns auf den Weg ins Hotel, duschen und fertig machen. Ich gehe vor Eva duschen, sie sitzt auf dem Bett als ich raus komme sie ist an ihrem Handy und lächelt.

Roman: da ist jemand sehr glücklich!

Eva: ohja, ich bin wirklich sehr glücklich, ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich sie hier getroffen haben.

Roman: wie lange habt ihr euch nicht mehr gesehen?

Eva: acht Jahre bestimmt!

Roman: solange schon? Hast du nicht gesagt, ihr wart jahrelang beste Freunde.

Eva: wir waren zusammen im Kindergarten, Grundschule, dann im Gymnasium, Abitur, wir haben unsere Pubertät gemeinsam erlebt, wir haben unsere ersten Erfahrungen gemeinsam durchlebt, wir wussten unsere tiefsten Geheimnisse, dann war alles irgendwie anders, durch den Tod ihres Bruders hat sich alles verändert. Ich konnte ihr nicht mehr richtig helfen und dann hat sie studiert und wir haben uns nur noch selten gesehen und irgendwann ganz aus den Augen verloren.

Roman: was ist mit ihrem Bruder passiert?

Eva: sehr lange Geschichte, kurze Fassung ist, Lou ihr Zwillingsbruder ist an einem tödlichen Drogencocktail gestorben und ihre Mutter hat Lou immer die Schuld gegeben, weil sie nicht mit auf die Party wollte wo es passiert ist, Steffi ihre Mutter denkt, sie hätte es verhindern können. Ich war an diesem Wochenende bei ihr.

Roman: die Mutter hat was?

Eva: war eine schlimme Zeit. Aber ich erzähl dir das mal in Ruhe. Ich muss duschen und mich fertig machen.

Roman: mach das.

Eva geht duschen, ich sitze noch total geschockt auf dem Bett, wie kann eine Mutter einfach sowas machen und die Schuld einem Teenager geben die nicht dabei war. Sie muss wirklich eine schlimme Zeit gehabt haben, ihr Bruder stirbt sehr tragisch und sie bekommt die Schuld! Wie soll man sowas verkraften, konnte sie überhaupt trauern? Schrecklich, wirklich schrecklich sowas! Sie tut mir jetzt irgendwie leid, kein Wunder das sie heute Mittag etwas zurückhaltend war. Ich zieh mich an, Eva kommt aus dem Bad.

Eva: ich hab sie im Stich gelassen! Wir hätten uns nicht aus dem Auge verlieren dürfen.

Roman: nein Schatz, du darfst das nicht denken, du warst bestimmt überfordert damit.

Eva: sie hat sich total verändert danach, die ersten zwei Jahre nach dem Tod von Leo war sie nicht mehr die Lou die ich gekannt habe. Danach hatten wir kein Kontakt mehr, weil sie kaum was erzählt hat und dich zurück gezogen hat.

Roman: jeder hätte sich verändert, jetzt habt ihr wieder die Chance zueinander zu finden. Ich finde es wirklich toll das du dir Gedanken machst.

Nach dem Eva fertig ist, gehen wir zu den anderen um mit ihnen zum Treffpunkt zu laufen, dort lassen die zwei uns etwas warten. Als sie in Sicht sind, freut sich Eva total, sie lässt meine Hand los um Lou zu winken. Wir besprechen kurz wohin es geht, in einem kleinen Restaurant bestellen wir uns was zum Essen, Eva sitzt zwischen Lou und mir, sie schnattert dauernd und Eva erzählt in Lichtgeschwindigkeit von ihren letzten Jahren und sie möchte unbedingt ganz viel Zeit mit Lou verbringen
während wir hier sind.

Lou: gerne können wir Zeit zusammen verbringen, nur muss ich auch arbeiten, ich kann leider nicht alles absagen. Aber wir schaffen das schon, irgendwie werde ich Zeit für dich finden.

Eva: nicht irgendwie wie, sondern unbedingt!

Roman: Schatz, wir sind im Urlaub, sie aber nicht.

Eva: ich weiß doch.

Lou: außerdem ist euer Urlaub bestimmt schon anders geplant, ihr wollt doch eure Zeit gemeinsam verbringen!

Eva: ist doch egal. Ich lass dich nicht mehr einfach so gehen.

Lou: das ist echt süß von dir, ich überlege mir was. Trotzdem genießt euren Urlaub, euer Urlaub soll doch schön werden.

Eva: Louisa Marie Schneider, nur mit dir wird es schön!

Jeff: ohhhh fuck

Sandro: aha, von wegen Lou von Lou!

Lou ihr Gesichtsausdruck verändert sich, sie ist plötzlich total ernst, ich glaube jetzt hat es Eva übertrieben! Was hat sie gemacht?

Lou: Eva kannst du bitte aufhören damit. Ich freu mich dich wieder zu sehen, aber ich finde wir sollten jetzt über was anderes reden.

Lou entschuldigt sich und geht kurz auf Toilette, wir schauen alle Jeff an

Jeff: sie hasst ihren Namen und möchte nicht so genannt werden.

Eva: scheisse, das habe ich total vergessen. Ich muss mich bei ihr entschuldigen.

Eva steht auf und geht zu ihr, nach zehn Minuten kommen sie wieder zurück, es scheint als wäre wieder alles gut zwischen Ihnen, den restlichen Abend unterhalten wir uns über viele verschiedene Dinge, wir lachen viel und haben Spaß. Als wir uns dann über unsere Jobs unterhalten ist Lou überrascht, als ich ihr erzähle das ich Torwart beim BVB bin.

Lou: du kamst mir schon die ganze Zeit so bekannt vor, nur wusste ich nich woher. Mein Vater hat eine Dauerkarte und ist bei jedem Heimspiel dabei. Er ist ein richtiger Hooligan.

Roman: wirklich, das ist ja interessant.

Lou: wenn ich ihm erzählt das unsere Eva mit dir zusammen ist, wird er mir das nicht glauben.

Roman: darfst du den mit zu den Spielen?

Lou: dürfen, ich muss sogar!

Lou lacht und freut sich für uns, dass Eva und ich uns gefunden haben. Nach dem Essen laufen wir in ein Club, von weitem hört man schon die laute Musik, es scheint schon richtig was los zu sein, die Schlange vor dem Club ist lang. Jeff geht direkt zum Eingang, er kennt wohl die Leute an der Tür, sie winken uns zu und wir kommen ohne zu warten direkt rein. Drinnen ist eine Hammer Stimmung, eine große Tanzfläche für hunderte feierfreudige Gäste. Jeff und Lou gehen direkt auf die Tanzfläche, sie tanzen und küssen sich dabei. Lou ist ganz anders als meine Eva, sie wirkt  leidenschaftlicher, Jeff ist ein Glückspilz! Plötzlich schüttele ich mich, hör auf Roman, was geht dir da durch den Kopf, warum beobachtest du die zwei, warum denkst du so? Ich zieh mir Eva an mich und küsse sie leidenschaftlich, Eva ist meine Traumfrau und ich bin glücklich mit ihr! Wir trinken viel, tanzen bis zum umfallen,  es ist ein verrückter Abend. Spät Abends verabschieden sich die zweite, sie müssen morgen arbeiten und wir feiern noch lange weiter. Eva möchte Lou morgen in der Bar besuchen, also steht der Plan für morgen schon, Jeff versucht auch zu kommen......

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt