Kapitel 24

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In der Hand mit einer kleinen Tüte mit Geschenken für Marc und Lina stehe ich vor ihrer Tür. Wie lange ich schon nicht mehr hier war! Bei Ihnen habe ich mich immer schon sehr wohl gefühlt, unzählige Male habe ich meine Abende bei Ihnen verbracht, wir haben oft zusammen gekocht, einfach auf der Couch zusammen gesessen, viel geredet und gelacht. Dabei bin ich oft bei Ihnen eingeschlafen und die Nächte bei Ihnen verbracht. Sie tuen mir Einfach gut, sie gehören zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben. Eigentlich gibt es nicht viele Menschen die ich in mein Leben lasse, nicht viele wissen was ich schon erlebt habe, wie ich eigentlich bin. Ich kann mich sehr schwer jemanden öffnen und Ihnen meine Geschichte erzählen, damals als ich Jeff das erste mal traf, hat es mich selber verwundert
dass ich mich ihm relativ schnell öffnen konnte, in diesem Moment wusste ich genau, er ist was besonderes für mich!

Ich drücke die Klingel und nach wenigen Sekunden geht die Tür auf und mein Bruder steht vor mir, ich Fall ihm um den Hals und möchte ihn nicht mehr loslassen, obwohl wir uns gestern schon gesehen haben.

Marc; ist schon gut kleines, ich freu mich das du da bist!

Lou: ich freu mich wirklich wieder hier zu sein.

Marc: Lou wenn du nicht möchtest
das ich nach hinten Kippe, solltest du  etwas locker lassen.

Ich lass ihn ganz los und schau ihn mit verzogener Schnutte an.

Marc: hör auf damit, das gibt Falten!

Er nimmt meine Hand und wir gehen rein, in der Wohnung riecht es nach frischen Waffeln, mein Mund zieht sich zusammen und ich muss aufpassen nicht zu sabbern.

Lou: du bist der allerbeste Bruder auf der Welt!

Marc: ich weiß doch was meine Schwester mag.

Ich begrüße Lina, die gerade frische Sahne schlägt, ich kann nicht Widerstehen und greife mit einem Finger in die Sahne, genüsslich schiebe ich die ergatterte Sahne in mein Mund.

Marc: hey, das habe ich nicht gesehen.

Ich lache, eigentlich hätte ich am liebsten noch einmal genascht, ich schau mein Bruder unschuldig an. Er schüttelt sein Kopf und weiß genau an was ich gerade denke.

Marc: komm du darfst noch einmal.

Das lass ich mir nicht zweimal sagen und tauche mit meinem Finger am Rand des Behälters ein, in meinem Mund verteilt sich der Geschmack der Sahne und ich gebe übertriebene Genuss Geräusche von mir.

Zu dritt sitzen wir am Tisch mit Kaffe und frischen Waffeln, ich fühl mich gerade so gut und wie zuhause angekommen. Ich frage Marc wie es Tante Elke geht, Marcs Mama. Ich liebe diese Frau, sie ist so eine herzensgute Frau, wir verstehen uns richtig gut und sie mag mich auch. Ich bekomme jedes Jahr zu Weihnachten eine kleine Tüte mir selbst gebackenen Plätzchen und ein Geschenk von ihr. Weihnachten ist seit Jahren bei uns kein Thema mehr, daher genieße ich die Zeit bei Tante Elke immer, weil sie mich an meine Kindheit erinnert. Weihnachten bei Familie Schneider läuft seit zehn Jahren gleich ab, das Haus ist nicht geschmückt, kein Weihnachtsbaum was voll mit Kugeln hängt, keine Geschenke, keine Plätzchen. Gegen fünf Uhr abends essen meine Eltern und ich zusammen, dann verziehen sie sich mit ganz viel Wein ins Wohnzimmer und hören Musik. Ich bin meistens in meinem Zimmer und schaue Fernsehen und Nachts schleiche ich mich heimlich in Leos Zimmer und erzählte ihm wie toll doch Weihnachten dieses Jahr wieder war, das unsere Mama besonders lecker gekocht hat, das Papa ein richtig großen Baum besorgt hat, den haben wir zu dritt geschmückt und Hunderte Lichter unser Haus bestrahlen, ich wollte ihn eifersüchtig machen, in dem ich ihm erzählte das unsere Eltern wie immer mit Geschenken übertrieben haben. Ich flüsterte zu ihm „hättest du mich mal nicht alleine gelassen, dann hättest du auch so ein schönen Tag erleben dürfen" „warum Leo, warum hast du das getan?" ich bleibe Stunden in seinem Zimmer, weine vor mich hin und gehe dann irgendwann in mein Zimmer zurück, natürlich wünsche ich ihm noch frohe Weihnachten, wo er auch immer sein mag.

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt