Roman
„Schau mal wer da kommt" sagt meine Mutter und zeigt Richtung Tür. Ich drehe mich um und sehe Lou bei einer Bedienung. Ich habe sie schon zwei Tage nicht gesehen, sie muss viel arbeiten und hat Termine sagte sie mir. Sie sieht sehr gut aus und läuft zu einem Tisch wo ein Mann sitzt. Ich bin irgendwie verwundert und frag mich wer das seine könnte, sie entdeckt uns und lächelt. Ich kann nicht anders und muss immer wieder zu ihr schauen, ich kann es nicht leiden das sie diesen Mann anstrahlt, es scheint als würden sie sich gut verstehen. Unser Essen kommt und ich kann kaum was essen, so fixiert bin ich auf die zwei.
Karin: sieh mal einer an Martin, ich sage unserem Sohn seit Jahren, du musst langsamer essen und nicht so schnell alles in dich hinein scheffeln und heute isst er so langsam, das sogar ich vor ihm fertig bin.
Martin: das liegt wohl daran das er kein Appetit mehr hat, weil seine Blicke und Gedanken drei Tische von uns entfernt ist.
Roman: es tut mir wirklich leid, nur wer ist dieser Mann? Ob sie jemanden kennengelernt hat, sie scheinen sich gut zu verstehen.
Karin: meinst du nicht sie hätte es dir erzählt
wenn sie eine Verabredung hat, Ihr seit doch so gut befreundet.Roman: ich weiß nichts gerade
Martin: mach dir nicht zu viel Gedanken, es ist bestimmt harmlos.
Karin: ach Roman wann wirst du es ihr endlich sagen? Du musst dich ranhalten sonst wird das nichts mehr mit euch beiden.
Ich schau meine Mutter an, sie hat gut reden! So einfach wie alle es sagen ist es einfach nicht.
Als Lou und dieser mir unbekannte Mann aufstehen und sich nur mit einem Händedruck verabschieden, fühle ich eine leichte Erleichterung in mir. Lou kommt zu uns und da erfahre ich endlich das es nur ein Geschäftsessen war, aber den Rest über das was wir uns unterhalten, gefällt mir überhaupt nicht. Zum Glück ist sie nicht an ihm interessiert und hat ihn direkt abgewiesen! Aber als sie mir sagt, sie hat andere Pläne und davon möchte sie nicht Abkommen ist mein schlechtes Gefühl sofort wieder da. Was für Pläne? Was meint sie genau damit, möchte sie weg hier, ist sie doch wieder an Jeff interessiert oder möchte sie einfach eine Pause von der Liebe? Eine Antwort bekomme ich leider nicht!
Ich laufe mit ihr zu ihrem Auto, sie legt ihr Kopf auf meine Schulter und wirkt sehr nachdenklich, was mich wieder etwas unsicher macht. Zum Abschied drückt sie mich und was sie dann zu mir sagt, lässt mich sprachlos und bewegungslos wirken.
Lou: ich würde so gerne wieder küssen, stundenlang! Wenn sich Lippen sanft berühren und immer fester werden, bis die Erlösung kommt und die Zungenspitzen sich endlich berühren. Einfach nur küssen bis einem der Kiefer schmerzt. Weiße du was ich meine?
Ob ich weiß was sie meint, fragt sie mich das jetzt wirklich? Ist es nicht das was ich mir die ganze Zeit wünsche immer wenn ich an sie denke, immer wenn ich von ihr träume, immer wenn ich sie sehe, berühre oder sogar rieche! Mich durchläuft ein kribbeln im Körper, jetzt gerade wäre der richtige Zeitpunkt um es ihr zu sagen, habe ich nicht die ganze Zeit auf diesen richtigen Moment gewartet? Einfach sie an mich ziehen und ihr sagen, „ich wünsche mir das schon so lange, nur mit dir, weil ich dich liebe, weil ich verrückt nach dir bin, weil du mich zum Wahnsinn treibst!", aber nein ich schaffe es nicht, vielleicht auch weil ich genau weiß
das meine Eltern in meinem Auto sitzen und mich beobachten.Wenn ich ihr das sage, würde ich sie sofort küssen, auf eine Reaktion abwarten und sehen was kommt. Entweder würde ich mich danach auf sie stürzen oder ich müsste mich verkriechen weil sie diese Gefühle nicht erwidert! Was machst du mit mir Lou??? Ich muss schlucken und mich zusammenreißen und bekomme nur ein stotterndes „ja, ich denke ich weiß was du meinst." heraus. Was war das jetzt bitte für eine Antwort, hätte ich nicht was besseres sagen können, aber was soll ich ihr sagen? Sie steigt in ihr Auto ein und fährt weg und mir bleibt nur ihr hinterher zu schauen. Ich kann mich nicht bewegen und bin verzweifelt weil meine Lippen sie nicht spüren konnten. Ich rauf mir die Haare vor lauter Wut auf mich, ich bin 28 Jahre alt und bekomme es einfach nicht hin, immer fehlen mir bei dieser Frau die Worte. Worte die überhaupt ansatzweise beschreiben könnten was ich für sie spüre und wie es mir, in ihrer Nähe geht. Diese Worte sind noch nicht erfunden, sowas kann man einfache nicht beschreiben. Ich drehe mich um
als ich die Lichter ihres Autos nicht mehr sehen kann. Im Auto sitzen meine Eltern und versuchen es nicht bemerkbar zu machen, das sie uns eigentlich die ganze Zeit beobachtet haben, aber ich kenne sie, sie haben definitiv herübergesehen.
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The art of eye contact
RomanceIn dieser Geschichte geht es um Lou, sie ist für ein Jahr nach Thailand ausgewandert um ihren Traum von Freiheit zu leben! Die Zeit dort vergeht viel zu schnell, zurück in Deutschland wird sie schneller als ihr lieb ist, in die Realität zurück geho...