Kapitel 99

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Ich habe seit Tagen kaum Kontakt mit Roman, immer wenn ich ihm schreibe, antwortet er mir immer kurz und knapp, nur Floskeln wie ,alles gut, danke, wie geht's dir, ich schreib später, habe im Moment keine Zeit oder gute Nacht! Ich weiß das er ein Champions League Spiel hatte, das er nach London fliegen musste, aber das ist ja nicht sein erstes Spiel was er hat seit dem ich kenne. Roman, der immer ein halben Roman schreibt mit tausend Smileys, hat keine Zeit mehr ein richtigen Satz herauszubekommen. Ich habe beschlossen ihn einfach in Ruhe zu lassen, vielleicht hat er einfach im Moment keine Lust und das werde ich akzeptieren, er wird sich schon melden wenn er mag.

Pinya hat mich direkt ein Tag nach ihrer Abreise angerufen, Daniel hat ihr nichts gesagt, sie konnte nicht herausfinden in wen Roman verliebt ist. Außerdem soll sie bitte nicht mehr fragen, weil es Roman seine Privatsphäre ist und er sie respektiert. Daniel hat recht, außerdem
bin ich an der Reihe mit ihm zureden.

Mittags auf der Arbeit sitzt ich am Schreibtisch und mein Bruder kommt herein, er arbeitet endlich seit drei Tagen bei uns, er hat sein eigenes Büro bekommen, ganz offiziell ein Namensschild „Marc Grumbach" steht an seiner Tür und ich fühl mich sicherer durch ihn. Wir haben beschlossen jeden Morgen ein Kaffee zusammen zu trinken bevor es an die Arbeit geht und Überstunden direkt am Anfang sind tabu, ich möchte nicht das er Lina oft alleine lässt.

Marc hat uns Mittagessen mitgebracht und zwingt mich dadurch was zu essen, eigentlich habe ich überhaupt kein Hunger und stocher in meinem Salat herum.

Marc: was ist los mit dir? Du bist so ruhig seit Tagen?

Lou: keine Ahnung, das liegt am Februar
Ich hasse Februar. Hast du mal gesehen das überall Herzen hängen, sogar beim Metzger ist ein Herz auf der Wurst, da wird doch einem schlecht!

Marc; ich verstehe, du vermisst Jeff.

Lou: vielleicht!

Marc: sag doch nicht vielleicht, wenn es so ist!

Lou: klar vermisse ich ihn, manchmal mehr manchmal weniger. Ich Versuch einfach sowenig wie möglich an ihn zu denken, ich habe genug Stress. Ich vermisse einfach nur eine Freundin
mit der ich Zeit verbringen und stundenlang Blödsinn quatschten. Ich fühl mich irgendwie einsam.

Marc: was ist mit Roman? Ich dachte ihr verbringt viel Zeit zusammen.

Lou: er ist ein Mann, mit ihm kann ich nicht über alles reden und außerdem hat er kaum Zeit wegen seinem Job. Da kann ich nicht verlangen das er sich noch Zeit für mich nimmt.

Marc: komm steh auf und fahr zu Lina, sie ist heute zuhause und langweilt sich zu Tode. Sie nervt mich seit heute morgen, sie freut sich bestimmt wenn du kommst.

Lou: sie langweilt sich?

Marc: oh ja und den ganzen Tag spricht sie über nichts anderes als über unser Baby! Ich freu mich total auf unser Kind und auf das was dann sein wird, aber großer Gott, es gibt auch andere Themen außer unser Baby. Ich bin froh wenn ich darüber nichts mehr hören muss. Du würdest Ihr bestimmt eine Freude machen und sie könnte Dir alles erzählen.

Lou: Ohhh es gibt doch nichts schöneres als über unser Krümmel zu sprechen!

Marc: komm mach dich zu ihr, ich glaube nur Frauen können das verstehen. Sie kaut Dir dein Ohr ab und ich habe meine Ruhe.

Oh Gott mein armer Bruder, so schlimm kann das doch nicht sein! Ich beschließe zu Lina zufahren, ich freu mich schon auf die Gespräche über unsern Krümmel, die Bilder die wir uns anschauen können und auf Linas Bauch was wohl täglich wächst.

Lina freut sich wirklich mich zusehen und wir unterhalten uns den ganzen Nachmittag nur über das Baby. Sie erzählt mir das sie die Wohnung gekündigt haben um in eine größere Wohnung zu ziehen, Marc hat bis jetzt nichts erzählt, aber eine Wohnung zu finden ist bei unserer Branche nicht so schwer. Lina hat mich gefragt ob ich ihr helfen kann das Kinderzimmer einzurichten, allein das sie mich gefragt hat
macht mich total glücklich und lässt mein Tag zu was besonderem werden. Marc hat recht, sie redet über nichts anderem mehr außer ihrem Krümmel, irgendwie verstehe ich sie, aber mich würde es auch nerven an Marcs stelle. Nach einem schönen Nachmittag und ein gemeinsames kochen mit ihr, kommt Marc nach Hause. Wir essen zusammen und reden über die Wohnung die gesucht wird. Ich glaube sogar das Papa noch eine Wohnung hat, in der Nähe unserer Firma die zu vermieten ist, das wäre die perfekte Lösung! Wir entscheiden uns Papa bald zu fragen.

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt