It's raining men

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~Pascal~

"Fuck!", fluchend hüpfte ich hilflos herum, "Scheiß Ast!"
Mein Zeh Schmerzen unaufhörlich, nachdem ich gegen einen Baumstamm gelaufen war, der mit seiner Umgebung förmlich unsichtbar gewesen ist.
Ich dachte sowas passiert immer nur Kevin, aber doch nicht mir.
So dumm bin ich doch normal eigentlich nicht.
Na, ja es musste trotzdem irgendwie weitergehen, denn wenn man nur hier herumstand würde man vermutlich nie aus diesem Gefängnis kommen.
Völlig entgeistert lief ich mit schweren Beinen weiter, immer gerade aus.
Der kalte Regen prasselte ungezähmte auf das Blätterdach nieder und landete schließlich lachend auf mich.
Meine Kleidung war vollkommend durchnässt und in den Schuhen konnte man bereits ein Schwimmbad eröffnen.
Wieso musste sowas eigentlich immer uns passieren?
Wenigstens wurde so das Leben nicht langweilig und mit den Chaoten gab es immer etwas zu lachen. Mit ihnen konnte man sich selbst über Inneneinrichtungen unterhalten und es würde in einem Lachkrampf enden.
Wie ich die Jungs vermisste.
Erst jetzt wurde mir so richtig deutlich wie sehr ich diesen Chaotenhaufen in mein Herz geschlossen hatte.
Salzige Tränen kullerten unaufhörlich über meine Wangen.
Ich könnte nie darüber hinweg kommen, wenn einer sein Leben hier lassen würde.

Irritiert schüttelte ich meinen Kopf.
Oh man jetzt höre ich auch noch Stimmen.
Ich glaube ich sollte aufhören diese roten Beeren zu essen, die bekommen mir scheinbar nicht so gut.
Doch die Stimme wurde immer lauter und ein Lächeln fing an meine Lippen zu umspielen.
"It's raining men! Hallelujah! It's raining men! Amen! I'm gonna go out to run and let myself get. Absolutely soaking wet!", trällerte die männliche Stimme ziemlich schief, "It's raining men! Hallelujah! It's raining men! Every specimen!"
Abrupt verstummte der Gesang und ein peinlich berührter Danskimo mit hoch rotem Gesicht stand vor mir.
"Oh", war das Einzigste was über seine Lippen kam.
"Das du nicht singen kannst wusste ich ja schon immer", lachte ich, "Aber ich wusste nicht, dass du überhaupt keinen Ton triffst!"
"Ich bin auch froh dich zu sehen", knuffte er mich spielerisch in die Seite.
Glücklich schloss ich ihn in meine Arme.
Endlich nicht mehr alleine hier draußen.
"Und wo geht es jetzt lang?", fragte ich frustriert nach einer Weile, da ich die Orientierung komplett verloren hatte.
Danskimos Gesichtszüge entkleisden sofort, was ihn merkwürdig aussehen ließ.
"Sind dir die Zeichen von Sushi in den Bäumen nicht aufgefallen?", er legte amüsiert den Kopf schief.
"Nein", antwortete ich extrem in die Länge gezogen, was ihm ein herzhaftes Lachen entlockte.
"Komm mit."
Der Gitarrist zog mich sanft zu einem Baum, den ich neugierig studierte und tatsächlich etwas eingeritztes entdeckte.
"Sushi markiert so seinen Weg, den er entlang läuft", meinte Dans stolz und schob ein wenig seine Brust heraus.
"Clever der Kleine, so können wir uns schneller finden", antwortete ich beeindruckt.
"Und du willst mir wirklich sagen, dass du die Zeichen nicht gesehen hast?", prüfend hab er eine Augenbraue.
Verlegen kratzte ich mich an dem Hinterkopf und musterte meine Schuhspitzen, die mir auf einmal viel interessanter schienen.
Danskimo konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, der einen Arm um meine Schulter legte.
"Ach Pascal", er wischte sich eine Träne weg, "Weißt du eigentlich wie viel du mit Kevin gemeinsam hast?"
Perplext starrte ich ihn ungläubig an.
Ich Ähnlichkeiten mit Kevin?
Nie im Leben!

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt