~Sushi~
Besorgt blickte ich meine Freundin an, die Gedanken versunken aus dem Fenster des Taxis schaute. Irgendetwas verschwieg sie.
„Jungs, was haltet ihr davon, wenn wir heute Abend die Hotelbar entern?“, meinte Daniel voller Euphorie.
„Wir sind dabei“, jubelte Kevin, in seinen Armen Pascal, der zustimmend nickte.
„Auf Vanessa und mich müsst ihr heute Abend leider verzichten“, grinste ich, „Wir haben etwas anders vor.“
Ein Stöhnen machte die Runde. „So genau wollen wir dies nicht wissen“, verzog Simon die Mine.
„Doch nicht das was ihr denkt!“, lachte ich vergnügt.
„Wenn du meinst“, verdrehte David die Augen.
Rasch verschwanden wir im Hotel. Hand in Hand erklimmten meine Freundin und ich die Treppenstufen nach oben.
Es gab zwar einen Fahrstuhl, aber denn wollten sie aus unerklärlichen Gründen nicht beteten.
Mir war es auch egal Hauptsache man kam oben an. Während wir zielstrebig nach oben gingen, gingen die anderen zielstrebig zur Bar.
Von den Rammsteinern hatte ich seitdem Konzert keinen mehr gesehen. Till konnte von mir aus auch wegbleiben, so wie der meine Freundin angafft und anhimmelt. Geht's noch?
Er sollte schön die Finger von meiner Freundin lassen, sonst würde er es mit dem Drachen zu tun bekommen, der eh nicht gut auf Till zu sprechen war. Fauchte er den Sänger doch jedes Mal an, wenn er in der Nähe war.
Warum reagierte er so?
Freudig tänzelten wir über den Flur zu unserem Zimmer.
Die Tür sprang mit einem leisen Klicken auf und fiel genauso leise zurück in das Schloss.
Sanft hauchte Vanessa mir einen Kuss auf die Stirn, wozu sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste.
„Ich liebe dich“, raunte sie in mein Ohr, was mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte.
„Ich dich auch“, vereinigte ich unsere Lippen miteinander.
Meine Haut kippelte angenehm, während sie Platz machte für rote Schuppen.
Ich liebte dieses Gefühl, es fühlte sich so frei an und ließ die Zeit langsamer davon fließen. Meine Freundin wurde eins mit dem dunkeln Nachthimmel, nur ihre Umrisse ließen etwas erahnen, dass dort etwas war, was dort nicht hingehörte. Ich bewunderte sie mit allen Fassetten, die sie besaß.
So liebevoll, doch auch so unberechenbar tödlich.
Ein Feind von ihr wollte ich definitiv nicht sein, zum Glück war ich dies auch nicht.
Sanft stupste sie mich mit der Tatze an der Nase an, bevor sie davon sauste. Manchmal bekam ich Zweifel, ob ich wirklich der Richtige war. Vanessa war so anmutig und wunderschön, mutig und klug. Einfach perfekt.
Und ich?
In ihren Augen musste ich doch eine lahme Ente sein, ein lästiges Anhängsel am Bein.
Sie war mächtig und brauchte mich eigentlich nicht.
Wieso blieb sie bei mir?
Lächelnd schlug sie mit den prachtvollen fledermausähnlichen Flügeln auf einer Stelle.
Scheinbar wartete Vanessa auf mich. War ich wirklich so langsam?
Wieder tauchte ein Bild von Till vor meinem Inneren Auge auf mit dem kräftigen Brustkorb.
Was wäre, wenn er ein Drache war? Würde sich meine Freundin für ihn entscheiden?
Irritiert schüttelte ich den Kopf. Wie kam ich bloß darauf?
Plötzlich wurde ich unerwartet von einem Luft stoß zurückgeschleudert. Dann sah ich es.
Die weißen Schuppen wirten in der Dunkelheit gräulich, wodurch die hellblauen Augen noch heller erschienen. Ungewollt knurrte ich den Tagdrachen an, der den gleichen Körperbau hatte wie meine Freundin, die geschockt die Augen weit aufriss. Ich wusste immer noch nicht wer hinter dem Mysteriösen Drachen steckte, konnte mir auch keinen Reim darauf machen. Vielleicht, wenn ich es damals gewusst hätte, hätten sich manche Situationen verhindern lassen können, vor allem eine.
Doch ich hatte die Augen verschlossen vordem was so offensichtlich war, was vor meiner Nase geschah.
Der weiße Drache warf einen kurzen verächtlichen Blick zu, bevor er meine Freundin länger anschaute. Wütend schaute ich den weißen Drachen nach.
Wer in Gottes Namen war das? „Weißt du wer, dass war?“, musterte ich prüfend jeden Gesichtszug von ihr. Meine Freundin schüttelte energisch den Kopf und want sich von mit ab, verschmolz mit der Dunkelheit.
Ich erblickte sie nicht mehr.
Meine Freundin war weg. Enttäuschte und angepisst flog ich zurück zum Hotel.
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...