Kriegsopfer

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~Vanessa~

Hass erfüllt erblickte ich den Mann, der uns dies alles eingebrockt hatte, auf dem Deck eines Schiffes.
Wie konnte man nur so grausam sein?
War ich nicht ebenfalls so grausam? Rasch schob ich die Gedanken bei Seite, da war kein Platz für Zweifel.
In einer scharfen Kurve riss ich die Schwingen mühelos von einem Drachen ab.
Beängstigend wie leicht mir das ganze fiel. In der Ferne erblickte ich meinen Freund an dessen Seite Till kämpfte. Die Beiden werden es schon überstehen.
Vielleicht.
Zwischen den ganzen Drachen brummten Drohnen, die das Ganze scheinbar überall übertrugen.
Man musste höllisch aufpassen nicht von diesen Dingern erwischt zu werden. Wie rasant die Technik sich doch weiter entwickelte und der Geist der Menschen dabei sich zurück entwickelt.
Urplötzlich und wie aus dem Nichts umschlug meinen Körper etwas was mir die Luft aus der Lunge quetschte und mir die Flügel zerdrückte.
Wie ein Stein fiel ich vom Himmel, unfähig zu irgendeiner Reaktion
. Zu allem Überfluss krachte ich auf das Deck wo der Mann stand, der zielstrebig auf mich zu schritt.
Ohne irgendetwas zu tun verschwand mein Drachenkörper und ich lag als Mensch in dem Netz.
Überrascht blieb er stehen.
Hatte er etwas anderes erwartet?
Ich streifte mir das Netz über den Kopf, was mir jetzt nicht mehr die Luft abschnürte.
„Du.. du bist ein Mädchen?“, meinte er verwundert, während ich an Ort und Stelle stehen blieb.
„Nicht, was du erwartet hättest. Oder?“, zog ich meine Kleidung unbeeindruckt gerade.
„Damit hätte ich nie gerechnet“, gestand er, „So ein zierliches Mädchen und dann unter der Haut so eine Bestie?“
Er fand offensichtlich keine besseren Worte.
Hatte ich ihn so sehr geschockt?
„Man kann es sich halt nicht aussuchen“, zuckte ich mit den Schultern und suchte mit meinem Geist die Gegend ab nach potenziellen Angreifern.
Doch da war nichts.
„Wie kann man nur so brutal und herzlos sein?“, zückte er ohne Vorwarnung sein Schwert.
Hatte ich etwas falsch gemacht? Stimmt ja, dass vor mir war mein Feind.
Mit Magie holte ich mein Schwert hervor.
„Brutal und herzlos?“, lachte ich voller Ironie, „Dass bin ich nur bei solchen Typen wie bei dir!“
Brüllend rannte ich auf den Man zu das Schwert fest in beiden Händen.
In mir toppte mein Drache wollte aber nicht an die Oberfläche.
Er wollte, dass ich dies als Mensch erledigte.
Keuchend lag der Mann auf dem Boden, nachdem ich ihn einen Arm vom Körper abgetrennt hatte.
„Du wirst nie gewinnen“, blaffte er, „Dazu bist du viel zu selbstsicher.“
Ein höllisches Grinsen legte sich auf seine Lippen, bevor er ein tiefes gurgelndes Geräusch von sich gab. Dann blieb er regungslos in seiner dunkelroten Blutlache liegen.
Was sollte dies jetzt?
Ich dachte mir nichts dabei und verwandelte mich zurück in den Drachen, wobei meine Haut angenehm kribbelte.
In der Luft fiel es mir direkt in das Auge.
Vor ein paar Schiffen, die nebeneinanderstanden, bildete sich riesige Luftblasen.
Massive Eisen- Ketten führten hinab in das Meer.
Mir stockte der Atem, wie der gesamten Welt.
Schiffe wurden wie Spielzeuge weggeschwemmt, als seien sie aus Plastik.
Aus dem Meer tauchte ein riesiger drachenähnlicher Kopf aus, sein Körper glich der einer Schlange.
Er musste mehrere Jahrzehnte alt sein.
Ich schluckte schwer.
Wo hatten sie denn den her?
Ein Leviathan.
Galten sie nicht als ausgestorben?
Na, ja ich eigentlich auch. Hilfesuchend blickte ich zu meinem Freund, der ebenfalls verzweifelt schaute.
Ein markerschütterndes tiefes Brüllen dröhnte aus seiner Kehle, dessen Schallwelle uns aus der Luft rissen. Nur mit Mühe fand ich mein Gleichgewicht wieder.
Danskimo landete elegant im Meer, wo er von Daniel aufgelesen wurde. „Gibt es eigentlich irgendwas an dem Tier, dass uns nicht Töten kann?!, fragte Dans gereizt in die Runde. „Eigentlich nicht“, antwortete Till unbeeindruckt.
Schon die ganze Zeit über schwebte mir etwas im Kopf, was mich quälte. Dem Tagdrachen schien das Gleiche zu bedrücken.
Wussten wir doch Beide, dass das unser Tod bedeuten konnte.
„Wir haben keine andere Wahl, wenn der Rest nicht auch noch sterben soll“, meinte ich traurig nur zu Till.
„ich weiß“, er klang ebenfalls niedergeschlagen, „Hoffen wir das Beste.“
Er lächelte mich zuversichtlich an, während der Rest uns verwirrt anschaute.
„Sushi egal was jetzt passiert“, want ich mich an meinen Freund mit Tränen in den Augen, „Ich liebe dich.“ Ich konnte seinen Blick nicht standhalten.
Erneut entfuhr dem Leviathan ein Brüllen, das uns auseinanderriss. „Was soll das heißen?“, er klang verzweifelt, „Was hast du vor?“ Tränen quollen aus meinen Augen. „Etwas was unsere letzte Chance ist zu gewinnen. Es tut mir leid.“, flüsterte ich tränenerstickt, „Ich liebe dich.“
Das Monster kam immer näher, wobei es eine monströse Welle verursachte.
Ich kappte die Verbindung zu meinem Freund und dem rest.
Noch länger konnte ich es nicht aushalten.
Unmerklich nickte ich zu Till, dem die ganze Sache auch ans Herz ging.
Er nickte zurück.
Zitternd öffnete ich meinen Geist für Till und drang gleichzeitig in seinen ein.
Das Letzte was ich sah, war Sushis verzweifelter Blick.    

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt