Endlich

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Vanessa

Hippelig rutschte ich in dem Sitz von Bus hin und her.
In 30 Minuten würden wir endlich in Kassel sein. In wenigen Minuten würde ich der besten Band gegenüber stehen. Aber das Beste war, wir durften den Abend eröffnen!
Innerlich wurde mein Fangirl ohnmächtig.
Hoffentlich versinge ich mich nicht.

Nervös wickelte ich eine Haarsträhne um den Finger.

"Beruhig dich", lachte Christina, "Es sind normale Menschen, die Musik machen."

"Ich weiß."

Die Jungs sahen aber dazu noch hammermäßig aus, vor allem der 1,66m große Frontsänger Sushi.

Draußen raßte Auto an Auto an uns vorbei. Die Fahrt kam mit ewig vor, bis wir am Hinterhof, wo bereits der schwarze Nightliner stand, anhielten.
Aufgeregt stieg ich aus den Bus, wobei ein windstoß durch die grünen Blätter der Bäume jagte.
Jappo wartete bereits mit Bachstagepässen auf uns, die brauchten wir damit uns die Security nicht gleich raußwarf.

"Schön, dass ihr da seit", meinte er, "Simon und Milo werden euch mit euren Sachen helfen und den Soundcheck machen."

Ohne Zeit zu verlieren holten wir die Instrumente, die von der Schule stammen, aus dem Bus.
Der Backstagebereich war kleiner als erwartet ein Raum zum Umziehen, einer zum Ausruhen und ein Bad mit Dusche.
Eine Frau mit braunen Augen und Haaren musterte jedes kleinste Detail von uns.
Unruhe breitete sich in mir aus. Hatte sie etwas anderes erwartet als Jugendliche?
Freudig lief die Giraffe Kevin auf uns zu, wobei er fast über eine leichte Unebenheit im Boden stolperte.

"Es gibt also noch kleinere Menschen als Sushi", meinte er leicht amüsiert zu mir.

"Dafür können wir besser den Boden sehen", ich deutete auf die Welle im Boden.

Kevin kratzte sich verlegen an Hinterkopf.

"Die Kleine könnte mit den Sprüchen perfekt zu uns passen", meinte Pascal, der Grinste, "Ihr könnt die Sachen schon mal auf die Bühne bringen."

Die Bühne war recht klein, aber das Parkett, wo nachher die Fans stehen würden, war überwältigen groß.
Wie viele hier wohl reinpassen?

"Um die 3000."

Verwundert drehte ich mich um und blickte in die blauen Augen von Sushi. Er ist in der Realität noch süßer als auf Fotos.
Unabsichtlich taumelte ich ein paar Schritte zurück.

"Alles okey bei dir?", fragte er besorgt.

"Ja, alles okey. Du hast mich nur etwas erschreckt."

Ein Lächeln zierte seine rosigen Lippen: "Wenn es weiter nichts ist."

Sushi strich sich einen widerspenstigen Dread aus dem makellosen Gesicht.

"Woher kommst Du?", fragte er nachdem wir uns auf den Bühnenrand gesetzt hatten.

"Aus einem kleinem Dorf hier in der Nähe."

"Wie heißt du eigentlich?", er lächelte ununterbrochen.

"Vanessa", ich er wieder sein zauberhaftes Lächeln.

"Ich glaube ich brauche mich nicht mehr vorzustellen", verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

"Nein, brauchst du nicht", lachte ich, "Wann ist..."

"Sushi du musst dich fertig machen!", meinte die Braun Haarige leicht sauer mit einem eifersüchtigen Blick.

"Unsere Tourmanagerin", meinte er, danach sagte er leise, "Schreib mich mal auf Instagram an."

Danach verschwand er im Backstagebereich, vorher hatte er mir noch zugezwinkert.
Was hatte das jetzt zu bedeuten?

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt