~Christoph~Unwissend liefen David und ich am Hamburger Hafen entlang. Der kühle Wind brachte einen salzigen Duft mit sich, doch da war noch etwas anderes, etwas was ich nicht entschlüsseln konnte.
Schlechtes Wetter oder was komplett anderes?
Ich machte mir nicht all zu viel daraus. Bei David sah dies allerdings ganz anders aus.
Sein Blick suchte andauernd die Umgebung ab, auch wenn er versuchte es nicht zu tun.
Sollte mich das beunruhigen?
Etwas Ungewöhnliches konnte ich nämlich nicht erkennen.
„David, ist alles in Ordnung?“, fragte ich unsicher den hübschen Blonden. Ertappt schaute er mich aus seinen blauen Augen an.
„Alles bestens“, meinte der Drummer mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
Aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass er mich anlog und dies brach mir das Herz.
Hatte ich Gefühle für den anderen Schlagzeuger entwickelt?
Konnte das wirklich sein?
Irritiert legte er den Kopf schief.
Kurz schüttelte ich meinen Kopf, bevor wir am Hafen weiterliefen.
Wir waren schon früher nach Hamburg gereist, um uns die Stadt an zu schauen und um ein bisschen zu entspannen, was wir alle dringend nötig hatten.
In zwei Tagen würde hier die Arena wortwörtlich in Flammen stehen.
Mit den Eskimos hatten wir eine lustige Truppe mit an Board, die zu engen Freunden wurden.
Auch wenn sie eine andere Musik machten, die Fans feierten sie.
Auf der Setlist durfte Shadow Boxing natürlich nicht fehlen.
Mein persönliches Highlight jeden Abend und nicht nur, weil David neben an ebenfalls am Schlagzeug saß.
Wir waren ein wahnsinniges gutes Team auch abseits der großen Bühne. Doch etwas verbargen die Eskimos, wohinter ich noch nicht gekommen war.
„wollen wir auf dem Sand laufen?“, fragte David hoffnungsvoll mit kugelrunden Teddyaugen.
Welcher Sand?
Hier gab es doch keinen Stand.
In diesem Moment erblickte ich den kleinen Sandstreifen, der am Wasser entlangführte.
Keine Menschenseele weit uns breit zu sehen.
Mein Herz machte freudige Luftsprünge, als es feststellte, dass wir alleine waren.
Waren wir wirklich alleine?
„Können wir sehr gerne machen“, zog ich mir bereits Schuhe und Socken aus, die ich auf die Felsen stellte. Freudig tat er es mir nach. Gemeinsam kletterten wir die Felswand hinab zu unserem kleinen Privatstrand.
Der warme Sand kitzelte angenehm unter meinen Füßen, während ich sie etwas eingrub.
„Es ist schön hier“, stellte ich fasziniert fest.
„Ja, ist es“, brummte David neben mir zufrieden.
In der Ferne dröhnte der schrille Motor eines Schnellbootes, das sich offensichtlich rasch näherte.
Wenige Augenblicke später tauchte es in unserem Sichtfeld auf.
Die Menschen hielten etwas Schwarzes in den Händen.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Waffen.
Was wollten sie mit diesen Waffen? Ohrenbetäubende Schüsse lösten sich aus den Läufen, während sich gleichzeitig etwas mich umhüllte und alles um mich herum in Dunkelheit tauchte.
David.
Sofort kreisten meine Gedanken um den anderen Drummer, der anscheinend doch ein Stück von meinem Herzen gestohlen hatte. Panik breitete sich in mir aus.
Was ist, wenn er…?
Daran sollte ich lieber keinen weiteren Gedanken verschwenden.
Er lebte, er musste leben.
Ich brauchte ihn doch so sehr.
Das Motorboot brauste nach weiteren Schüssen davon, die mir in den Ohren klingelten.
Wenige Sekunden später löste sich die Dunkelheit um mich herum auf und, dass was mich beschützend Umhüllte verschwand.
Vorsichtig öffnete ich wieder meine Augen und blickte in zwei blaue Augen, die mich von oben besorgt musterten.
Zwei schwarz geschwungene Hörner zierten den Kopf des hellblauen Drachens.
Automatisch wich ich ein paar Schritte zurück.
Ein Drache saß seelenruhig vor mir. Im Sand glänzten die goldenen Patronen.
Jemand hatte versucht uns zu töten. Apropos.
Wo steckte der Blondhaarige? „David!“, schrie ich aus voller Kehle, „DAVID!“
Besorgt lief ich auf und ab.
Immer mit den Blicken von dem Drachen im Rücken.
Sanft wurde ich am Rücken angestupst, zögerlich drehte ich mich um. Der Drache lächelte mich an, bevor er im hellen Licht verschwand. Mit offenem Mund starrte ich David an, der nun an der Stelle stand.
„Was zum?“, war das Einzigste was über meine Lippen kam.
Bis jetzt dachte ich Till wäre der einzigste Drache.
David aber scheinbar auch. „Entschuldigung, dass du es so erfahren musstest“, trat er langsam zu mir, „Ich hätte es dir schonender beigebracht.“
Ein verunsichertes Lächeln umspielte seine Lippen, was ich irgendwie süß fand.
„Warum haben sie versucht uns zu töten?“, fand ich meine Stimme wieder, während ich Socken und Schuhe anzog.
„Sie wissen was ich bin“, er holte tief Luft, „Wir müssen zu den anderen. Ein Kampf steht vor der Tür.“ Geschockt schaute ich ihn an.
Kampf?
Moment andere?
„Warte sind die anderen auch Drachen?“, legte ich meine Hände auf seine Schultern.
„Ja sind sie. Wie sieben haben schon einmal die Welt gerettet“, er lächelte schief.
„schon ein mal?“
„Ja“, bestätigte er.
In meinem Bauch breitete sich ein ungutes Gefühl aus. Ich wollte ihn nicht verlieren, nicht jetzt.
„Meinst du einen Kampf auf Leben oder Tod?“, ich schluckte schwer. David schaute mir tief in die Augen. „So ist es nur mal in einem Kampf“, verstärkte er mein unbehagliches Gefühl, „Ich muss zu den anderen, ihnen alles erzählen. Vielleicht finden wir sie noch, wenn wir heute aufbrechen.“
Heute?
In meinem Hals bildete sich ein Kloß. Automatisch streichelten meine Finger über seine warme Wange.
Ich konnte es nicht fassen, er ein Drache, genauso wie die anderen. Doch von Till erzählte ich nichts. Davids Augen funkelten leicht feucht in der Sonne.
Er sollte nicht weinen, denn dann müsste ich auch weinen.
Hatte er genauso eine große Angst mich zu verlieren, wie ich ihn? Langsam näherte ich mich ihn.
Sanft legte ich meine Lippen auf seine. David erwiderte den Kuss ohne zu zögern.
Er schlang seine Arme um meine Hüfte und zog mich näher an sich.
Ich konzentrierte mich voll auf diesen Moment.
Zog jede Berührung tief in mir ein. Vielleicht war es das Einzigste Mal, dass wir uns so nahe waren? Vielleicht blieb es bei diesem einzigen Kuss?
Wer wusste schon was in den nächsten Stunden oder Tagen passieren würde?
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...