~Pascal~
Der Fjord baute sich bereits mit voller Schönheit vor uns auf, während die Fähre von Dänemark nach Oslo fuhr. Um uns herum befanden sich Berge, die alles malerisch einrahmten, ein kühler Wind pfeifte durch die Wälder, ein leises rauschen ging vom Meer aus. Uns allen war die Kinnlade hinunter geklappt, dass es so schön ist hätte ich nie gedacht. „Wir bleiben eine Nacht hier in Oslo und morgen geht es weiter nach Norden in die Wälder, wo dann auch das Fotoshooting stattfinden wird“, meinte Jappo in der Eingangshalle vom Hotel, die überall vergoldet war. Wieso kann Kevin seinen Koffer nie alleine schleppen, wenn er nicht mit Sushi in ein Zimmer geht. Überhaupt warum geht Sushi mit Daniel in ein Zimmer? Der Kleine ist seit heut morgen sowieso merkwürdig. Mühselig hievte ich die Koffer Stufe um Stufe die Treppe. Verärgert blickte ich Kevin entgegen, der ein Brötchen vor der Zimmertür aß. „Wo bleibst du solange? Es gab einen Fahrstuhl.“ Murrend schloss ich die hölzerne Zimmertür auf, mein ärger verpuffte als meine Augen nicht realisieren wollten was sie dort sahen. Eine riesige Fensterfront mit Blick auf einen glassklaren See vorüber bereits grüne Nordlichter tanzten, dahinter eine Terrasse mit Einstieg zum See. Zwei Einzelbetten standen rechts von der Tür, eine weitere Tür, wohinter sich das Bad versteckte befand sich links, vor der Fensterfront stand ein cremefarbenes Sofa, davor ein mittelgroßer Fernseher. „Willst du auch mit schwimmen kommen?“, riss mich Kevin aus den Gedanken, der bereits eine schwarze Badehose trug. Schnell kramte ich meine aus dem Koffer und zog mich in Windeseile um. Ein kühler Wind wehte uns um die Nase, der geräuschlos durch das dunkle Gras fegte. Nur Kevin und ich waren hier draußen auf den braunen Lamellen der Terrasse, die zum See führten. Noch immer befanden sich die Nordlichter am Sternen übersäten Himmel. Dies ist mal wieder so ein Moment wo ich meine Freundin unheimlich vermisste, es sprühte hier nur so von Romantik. Und wer war hier bei mir? Kevin, der mich wieder viel zu schnell zurück in die Realität holte. Die Giraffe hatte mal wieder keine Kontrolle über seine Füße, sodass er zwischen zwei Lamellen hängen blieb und gerade elegant ins glassklare Wasser log. Schockiert starrte ich auf die Wasseroberfläche, die kleine Wellen schlug. Wie kann man nur so blöd sein? Wieso hat man nie sein Handy dabei, wenn sowas passiert? „Kommst du endlich auch mal schwimmen?“, raunte Kevin, „Aber sei vorsichtig das Wasser ist arschkalt!“ Mit einer Arschbombe sprang ich in das eisige Wasser, was mich wie ein Gefrierschrank umhüllte. Nach einer Weile sind auch die anderen Jungs auf die Terrasse gekommen, nur keiner traute sich ins Wasser. Was für Feiglinge, wenn man länger drinne war, ist es eigentlich ganz angenehm gewesen. Im Augenwinkel bemerkte ich wie Daniel mit Sushi in einer Ecke hockte und sich gegenseitig angrinste, nachdem Sushi irgendetwas auf seinem Handy schrieb. „Hey Kevin“, ich stupste die Giraffe neben mir im Wasser an, „Meinst du Sushi hat irgendwas am laufen?“ „Sushi?!“ Kevin stand kurz vor einem Lachkrampf. „Ja, Sushi und ich meine es ernst!“, viel sagend hob ich eine Augenbraue, „Hast du mal gesehen wie ausgewechselt er seit heute morgen ist? Er starrt auch andauernd auf sein Handy und schreibt etwas.“ Kevin musterte den Kleinen genau. „Du hast recht, er könnte wirklich was am Laufen haben. Aber wer?“ „Ich habe keine Ahnung. Wir müssen ihm im Auge behalten.“ „Definitiv. Mission Sushi startet.“ Wir gaben uns ein freudiges High- Five. Wir werden schon heraus finden wer ihm den Kopf verdreht hat. Oder ist es do etwas anderes gewesen? Mühselig zehrten wir am nächsten Morgen die Koffer durch den Wald zum nächsten Hotel. Wieso habe ich bloß eingewilligt, dass Jappo alles plant und bucht? Irgendetwas vergisst er immer! Dieses Mal hatte er die Autos vergessen zu buchen, womit wir viel schneller wären. Aber nein, wir müssen laufen und das gute 100km! Wenigstens hat er genug Hotels gebucht. Der Duft von nassem Holz hing in der Luft, die Sonnenstrahlen bahnten sich schwerfällig einen Weg durch die dicke Baumkrone, weshalb es hier angenehm kühl war. Sushi bahnte sich einen Weg, mit seinem massigen ´Drachenkörper, durch die Bäume. Schon beeindruckend wie mühelos er sich um die Bäume schlängelte und dabei so gut wie kein Laut von sich gab, nur die gleichmäßigen Flügelschläge hörte man. Langsam konnte ich Kevin verstehen wieso er gerne ein Drache sein möchte. Wie würde meine Freundin darauf reagieren wenn ich einer wäre? Wie wird man überhaupt ein Drache? Ist es vererbbar? „Könnt ihr eigentlich auch mal warten?“, Danskimo keuchte aus dem letztem Loch, Ich glaube ich habe eben einen Drachen beobachtet.“ „Du spinnst wohl, außer Sushi ist hier keiner!“, meinte David belustigt, „Oder?“ „Hier ist kein anderer Drache. Ich habe eben meinen geist ausgesahnt und weit und breit nichts gefunden“, halte Sushis Stimme in meinem Kopf. Doch irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass wir beobachtet werden. Wieso hatte ich nicht auf mein Gefühl gehört? Stille erfühlte die angespannte Luft, nur das Knacken der Äste unter unseren Füßen und Sushis rhythmischen Flügelschläge hörte man. Nach gefühlten Jahren kamen wir endlich an dem Hotel mitten im Wald an. Wie zum Geier kommt man auf die Idee mitten im nirgendwo ein Hotel aufzumachen? Doch mir kam es gerade zu perfekt. Meine Füße schmerzten, als sei ich auf Nadeln getreten und mit meinen Armen fange ich erst gar nicht an. Wieder starrte Sushi auf sein Handy mit einem überdimensionalen Grinsen etwas abseits von uns damit ja keiner was mitbekommt. Falsch gedacht! „So wir haben heute gut 30km geschafft“, meinte Jappo in der Lounge und ein seufzen machte die Runde, „Morgen geht es weiter Jungs!“
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...