~Pascal~
Gemütlich saßen wir am nächsten Morgen gemeinsam am Frühstückstisch im großen Speisesaal des Hotels.
Alle sahen ausgeschlafen aus bis auf Till, der kaum die Augen offenhalten konnte.
Was er wohl die ganze Nacht getrieben hat?
Es wird wohl immer ein Rätsel bleiben.
„Wisst ihr wann die Taxis kommen, die uns zum Stadion bringen?“, fragte Simon in die Runde.
„Das weeß ick doch nich“, maulte Paul, „Sehe ick aus wie Jesus?“
„Ne, dafür fehlen dir die Haare“, gab Flake zum Besten und ein Chor aus Lachen entstand.
Paul verschränkte die Arme vor der Brust.
„Jungs ist gut“, mischte sich Markus ein, „Die Taxis kommen um 16:30 Uhr. Bitte rührt bis nach der Show keinen Alkohol an! Ich will keine kotzenden Musiker auf der Bühne! Einmal hat mir gereicht! Und Till Finger weg von den Frauen!“
Der Manager funkelte den Sänger mahnend an, der dafür nur ein müdes Grinsen übrighatte.
„Eskimos“, erhob Jappo die Stimme. Wollte er uns jetzt auch noch eine Predigt halten, was wir lassen sollten? „Macht einfach nichts kaputt“, meinte er knapp. „Wie nichts kaputt machen?“, hackte Ember nach.
„Die Jungs haben ein Fabel dazu irgendetwas zu zerstören, meistens noch nicht mal mit Absicht“, antwortete Simon.
Mein Blick huschte zu David, der den ganzen Morgen noch nichts gesagt hatte.
Als ich den Drummer ansah, wusste ich auch wieso.
Verträumt blickte er sein Gegenüber an, schien vollkommen in den Augen versunken zu sein.
Bin ich der Einzigste gewesen, der dies bemerkt hatte?
Unser Drummer scheint sich verliebt zu haben.
In Christoph, dem Schlagzeuger von Rammstein.
Bei diesem Anblick musste ich leicht schmunzeln. Bemerkten es die Beiden überhaupt wie sie sich anstarrten? Ich glaubte eher nicht.
Um Punkt 16:30 Uhr stiegen wir in die Taxis, die vor dem Hoteleingang auf uns wartete.
Jede Band für sich.
Kevin hielt die ganze Zeit meine Hand, die er mit dem Daumen sanft streichelte.
Nach wenigen Minuten hielten wir am Hintereingang. Die gewaltige Bühne erschlug mich auf ein Neues. Unsere Instrumente standen bereits sorgfältig an Ort und Stelle.
Ich werde es wohl nie so richtig fassen, was hier gerade so alles passierte.
Jeder machte sich für den Auftritt fertig, als ich hinter der Ecke ein interessantes Gespräch mitbekam. „Wo warst du gestern Abend?“, flüsterte eine tiefe Stimme.
„Ich hatte keine Zeit!“, gab eine weibliche Stimme angepisst von sich. „Ich hatte mich schon darauf gefreut.“
„Entschuldigung, wenn ich nicht jeden Abend für dich Zeit habe!“, meckerte sie, „Du weißt. Aber was es bedeutet, wenn unsere Ausflüge auffliegen!“
Ich hielt den Atem an.
Welche Ausflüge? Einen leisen tiefen Seufzer erfühlte kurz die Luft.
„Ja, ich weiß“, lenkte die tiefe Stimme ein, „Und ich will auch nicht damit aufhören. Nur nächstes Mal sagst du Bescheid, wenn du nicht kannst.“
„Dass mache ich. Versprochen.“ Kurz herrschte Stille.
„Man sieht sich“, meinte die weibliche Stimme fröhlich.
„Spätestens bei Shadow Boxing“, gab die tiefe männliche Stimme von sich. Rasch ging ich den Flur ein Stück zurück, um nicht wie ein Spanner zu wirken.
Gelassen lief ich meinen Weg weiter, während mein Herz wild gegen meinen Brustkorb hämmerte.
An der Ecke kam mir mit raschen Schritten Vanessa entgegen, die mir einen überraschenden Blick zu warf und schnell weiter ging.
Einige Meter vor mir lief Till.
Musste ich dies jetzt verstehen?
In meinem Kopf fuhren meine Gedanken Karussell.
Ich glaube dieses Gespräch sollte niemand mitbekommen.
Hatten die Beiden etwas am Laufen? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen.
Die Kleine würde Sushi niemals betrügen, da war etwas anderes im Busch.
Nur was, konnte dies sein?
Würden sie uns auch Mal irgendwann einweihen?
Nervös stand ich mit meiner Gitarre hinter der monströsen Bühne. Vanessa lag in Sushis Armen, der liebevoll ihr einen Kuss auf dem Scheitel hauchte.
Wusste er von diesen Ausflügen? Gleisendes Licht blendete mich, während wir auf die Bühne traten. David spielte das Intro von The Scene. Das Stadion war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Fans grölten jeden Song textsicher mit.
Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken, als mehrere zehntausend Menschen die Zeilen mitsangen.
Bei Frances gingen sie in einem Lichtermeer unter.
Es war so wunderschön und alles schien für mich ein surrealer Traum zu sein, doch dass ganze hier war alles echt.
Winkend verließen wir die Bühne nach einer Stunde.
In den vordersten Reihen sah ich Fans, die ein Eskimo Callboy T- Shirt trugen, was ein Lächeln auf meine Lippen zauberte.
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanficDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...