~Vanessa~Sicherheitshalber ließ ich meinen Geist noch einmal durch das Hotel wandern. Sushi war weg.
Gemeinsam mit Ember für ein Interview.
Achtsam, dass mich keiner sah, schlich ich in das Treppenhaus eine Etage nach oben.
Ein starker Arm riss mich in sein Zimmer um mich gleich darauf an seine warme Brust zu drücken.
Er roch wie frisch geduscht.
„Können wir?“, funkelten die grünen Augen erwartungsvoll, „Ich hoffe du hast nichts gegen ein kleines Picknick.“
Ich schüttelte mit dem Kopf. Liebevoll grinste mich der Berg an, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte.
Machte ich ihm vielleicht falsche Zeichen?
Falsche Hoffnungen?
Er durfte sich auf jeden Fall nicht in mich verlieben, denn dies würde nach hinten los gehen.
Oder hatte er sich schon verliebt?
Mit Magie bedeckt huschten wir über den Flur.
Sodass uns keiner sah.
Schließlich musste keiner etwas von unserem Ausflug wissen, die sich in letzter Zeit häuften.
Zum Glück gab es im Flur Fenster, die man öffnen konnte.
Wärme durchströmte meinen Körper, während ich die menschliche Hülle ablegte und die Schwingen ausbreitete um nicht auf den Boden aufzuschlagen.
Till tat es mir mit einem angeberischen Salto nach, was er mit einem Grinsen kommentierte.
Seine schneeweißen Reißzähne glitzerten im Sonnenlicht wie tausende von Diamanten.
Gemeinsam jagten wir durch die Wolken. Alles schien so sorglos zu sein, ohne jegliche Bedeutung.
Die Erde schien ihren Atem angehalten zu haben, wie jedes Mal. Wie lange wohl noch unsere Ausflüge unbemerkt bleiben?
Wer schöpfte zuerst verdacht? Losgelöst von allem flog ich um den weißen Tagdrachen meine Kreise. Nur ich kannte seine Identität als Mensch, was mich auf eine Art irgendwie stolz machte.
Na, ja und seine Band wusste von seinem Geheimnis.
Endlich hatte ich jemanden gefunden, der genauso schnell war wie ich. Ich musste auf keinen Rücksicht nehmen. Endlich konnte ich, ich sein. Doch eine Kleinigkeit lag mir noch immer schwer im Magen.
Die Gedankenverbindung, sodass wir zu einer Masse zusammenschmolzen. Hätte ich es Sushi erzählen sollen? Unter uns rasten die Wälder an uns vorbei, wie die Autos auf der Autobahn. Wir flogen Stundenlang, ließen jegliche Zivilisation hinter uns. Till drosselte abrupt sein Tempo, sodass ich aufpassen musste nicht in ihn hinein zurammeln.
„Wollen wir auf der Lichtung das Picknick machen? Sonst bringt mich mein Magen noch um“, klurgste er belustigt.
Unter uns erstreckte sich eine kleine Lichtung, wodurch sich ein Fluss schlängelte, der sich tosend als ein Wasserfall die Felswand hinabstürzte. „Sieht nett aus“, begann ich in den Sinkflug über zu gleiten.
Geduldig wartete ich bis Till die Decke ausgebreitet hatte.
Nach und nach holte der Sänger immer mehr Köstlichkeiten aus der Kiste hervor, die er auf der Decke verbreitete. Klirrend stießen wir mit den Sektgläsern an.
War es falsch was ich hier tat?
Hätte ich diese Ausflüge lieber lassen sollen?
Verriet ich Sushi nicht dadurch?
Die Quittung von den Ganzen sollte ich wenig später in Moskau erhalten. Ein Fehler, den man nicht rückgängig machen konnte.
Was geschehen ist, ist halt geschehen. „Wirst du ihm jemals davon erzählen?“, fragend legte ich den Kopf schief, „Von diesen Treffen?“
„Eher weniger“, antwortete ich verlegen, „Ich bin doch nicht lebensmüde, zudem genieße ich diese Zeit viel zu sehr.“
„Machst du mit Sushi nicht solche Ausflüge?“, überrascht musterte er mich eindringlich.
„Doch machen wir, nur ist er um einiges langsamer als ich“, senkte ich den Kopf.
Sanft legten sich seine Finger unter mein Kinn, um meinen Kopf anzuheben.
Zwei grüne Augen funkelten mir entgegen. Diese heimlichen Treffen waren ein Fehler, doch konnte ich sie auch nicht lassen.
„Dann lass ihn nichts davon wissen“, ein zaghaftes Lächeln umspielte seine Lippen, „Damit er kein Verdacht schöpft sollten wir jetzt besser zurück.“
Ich nickte und wir traten den Rückweg an.
Die Beiden waren noch nicht da, als wir durch das Fenster kletterten und hinter uns schlossen.
Niemand bekam von diesen Ausflügen etwas mit.
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...