~Ember~
Fröhlich pfeifend betrat ich den Frühstückssaal.
Ich war schon früher nach Moskau gereist um die Zeit dort ein Wenig zu genießen, genauso wie die anderen Jungs.
Allerdings wussten sie von meinem Plan nichts, es sollte eine Überraschung werden.
Doch die erhoffte Reaktion blieb aus, stattdessen entgleisten ihre Gesichtszüge.
Hatte ich was falsch gemacht?
„Du bist aber nicht hier um irgendetwas für die Presse zu schreiben oder?“, wollte Simon sofort wissen.
„Nein, bin ich nicht“, antwortete ich verwirrt.
Die Jungs atmeten sichtlich erleichtert aus.
Hatte ich was verpasst?
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
„Wo sind eigentlich Vanessa und Till?“, fiel es mir auf.
„Das ist nicht wichtig“, versuchte Christoph die Situation zu entschärfen.
Allerdings stimmte hier etwas gewaltig nicht.
Irgendetwas verheimlichten sie mir. Schon alleine Sushis Gesichtsausdruck verriet es, denn er zog eine Mine wie drei Tage Regenwetter.
Als der Sänger wortlos aufstand und die Treppe nach oben ging, folgte ich ihm. Schon im Treppenhaus hörte ich ihn leise schlurzen.
Weinte er?
Sushi erklimmte die Treppe immer weiter nach oben bis wir auf dem Dach standen.
Er lehnte an dem Mauerwerk des Schornsteins, das Gesicht in den Händen vergruben.
Dieser Anblick zerriss mein Herz.
Er weinte.
Behutsam schritt ich zu ihm und ließ mich neben ihn nieder.
Was war bloß passiert?
Was riss ihm den Boden so unter den Füßen weg?
Zögernd legte ich einen Arm um seine Schultern und zog den Sänger näher zu mir. Er war der reinste Haufen Elend.
Zitternd schmiegte er sich an meinen Körper, während ich durch sein weiches Haar fuhr.
In meinem Bauch krippelte es unaufhörlich und mein Herz wollte aus der Brust springen.
„Was ist passiert?“, fragte ich vorsichtig nach.
„Er hat sie geküsst“, schlurzte er. Erschrocken hielt ich in meiner Bewegung inne.
Was hatte er?!
Ich sagte nichts, sondern zog ihn einfach näher an mich. Jetzt erklärte sich so einiges. Vor allem warum die Beiden nicht hier waren.
Sind die beiden zusammen weg?
„Sie ist danach einfach abgehauen ohne wiederzukommen“, wisperte er leise in meinen Armen.
So war es also, dass Ganze ging von Till aus wie ich es von Anfang an dachte.
Die Kleine hatte mit dieser Sache nichts zu tun.
Was hatte ich auch anderste erwartet? Sie liebte Sushi, was ich nachvollziehen konnte.
Dachte ich, dass sie ihn betrügen würde?
Dass ich dann eine Chance bei dem attraktiven Sänger haben werde?
Da lag ich total falsch.
Der Mann in meinen Armen musste die schwerste Zeit seines Lebens durchmachen, wenn ich mich nicht täuschte.
Doch etwas verbarg er, dass ich nur zu gerne wüsste, etwas was die Band ebenfalls teilte.
Teilte Till es auch?
Ein Geheimnis, dass scheinbar nicht an das Tageslicht gelangen sollte, etwas was vor allem mich nichts anging. Wieso?
Ich werde schon dort hinter kommen, dafür war meine Neugier viel zu groß. „Wirst du es an die Presse schicken?“, ängstlich schaute Sushi zu mir hoch. Seine wundervollen blauen Augen waren rot geschwollen.
„Nein, werde ich nicht“, lächelte ich ihn an, „Versprochen.“
Schließlich kannte ich den Grund nicht für Tills Verhalten.
Konnte ich es wirklich tun?
Meine Freunde an die Presse zu verkaufen?
Erneut strich ich durch sein flauschiges Haar, das ich so liebte. Nachdenklich hing mein Blick am endlosen Horizont fest, wo vor ein paar Vögel fliegten.
Man musste schon ein Vogel sein um frei zu sein.
Oder?
Wie hatte es Vanessa eigentlich geschafft so schnell so weit weg zu kommen?
Sie war ja praktisch wie vom Erdboden verschluckt.
Unauffindbar.
Wie ging das?
Die Sache stank doch gewaltig bis zum Himmel und verstärkte meine Theorie mit meinem Geheimnis ungemein.
Etwas lag hier im Busch und ich schien die Einzige zu sein, die von nichts wusste.
In was wollten sie mich nicht einweihen?
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...