~Sushi~
Wutentbrannt stürmte ich aus dem Frühstückssaal.
Wie konnte er?
Wie konnte er sie nur küssen?
Was hatte er sich dabei gedacht? Weinend glitt ich an der Tür zu Boden.
Wo konnte mein Mädchen bloß stecken?
Ihr Handy hatte sie ausgeschaltet und sich mit Magie abgeschirmt vor der ganzen Welt.
Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Einfach weg. Unauffindbar.
Hatte ich sie verloren?
Ein Leben ohne Vanessa wollte ich mir nicht ausmalen.
Ich wollte sie immer an meiner Seite haben, doch jetzt war sie weg.
Nur wegen der idiotischen Aktion von Till.
Till.
Alles war seine Schuld.
Hätte er nicht einfach die Finger von meiner Freundin lassen können? Dann wäre sie jetzt bei mir und nicht irgendwo verschwunden.
Wieso tat er mir das an?
Ich hätte dieser Zusammenarbeit nie zustimmen dürfen.
Das Klopfen an der Tür ließ mich erschrocken zusammenzucken. Zögerlich stand ich auf und öffnete die Tür. Fünf Callboys strömten in mein Zimmer, jeder umarmte mich kurz.
Ein Zeichen, dass wir zusammen halten egal was passiert.
„Es tut mir so leid was passiert ist“, meinte Pascal.
„Ist schon in Ordnung“, winkte ich ab. Ich wollte jetzt definitiv nicht in Mitleid baden, es gab wichtigeres wo drauf wir uns jetzt konzentrieren mussten.
Meine Freundin finden.
„Wir können ja eine vermissten Anzeige machen“, schlug David vor. „Und wie stellst du dir das vor?“, hob Kevin eine Augenbraue, „Willste rein schreiben Drache entlaufen oder wie?“
Kurz brach Gelächter aus, doch es wurde recht schnell wieder ernst. „Okay dumme Idee“, gab er zu.
Was sollten wir tun um sie zu finden? Sie könnte überall sein!
„Jungs, wie wäre es, wenn wir einfach losfliegen und sie zu suchen?“, warf Danskimo ein.
„Ich wäre auch dafür“, meinte Daniel, „Und heute Abend treffen wir uns wieder hier.“
Mit schmerzendem Herz machten wir uns auf den Weg nach draußen zu einem kleinen Waldstück in der Nähe. Hier war sie nicht, dass wäre ja auch zu einfach gewesen.
Halbherzig ließ ich meinen Drachen erscheinen.
Es fehlte jemand an meiner Seite, die alles leichter wirken ließ.
Jetzt schien für mich alles unüberwindbar zu sein.
Ich zwang mich weiter zu machen und nicht aufzugeben.
Gab es überhaupt Hoffnung sie zu finden?
Ich wusste es nicht.
Ich wusste überhaupt nichts mehr. Mir war auch alles egal, außer dass ich mein Mädchen wiederhaben wollte.
Mit schweren Flügelschlägen erhob ich mich in die Luft und flog in Richtung des Meeres.
Vielleicht hatte sie sich ja auf einer kleinen Insel niedergelassen. Während des Fluges kamen mir immer wieder alte Erinnerungen in den Geist.
Als ich sie das erste Mal sah.
Nervös und völlig hippelig stand sie mit der Schulband im Backstage Bereich. Das blonde Mädchen wirkte so zerbrechlich und nicht so taff wie ich sie mit der Zeit kennen und lieben gelernt hatte. Was ein Kuss so alles ändern konnte.
Langsam fing ich an einen Groll gegen Till zu entwickeln.
Er würde mein Mädchen nicht noch einmal so nahekommen.
Dafür werde ich schon sorgen. Niemand würde meinem Mädchen je wieder etwas antun.
Eine Träne verließ mein Auge.
Mein Mädchen. Mit neuer Entschlossenheit führte ich den Weg fort. Ich wollte sie finden.
Ohne sie war ein Leben sinnlos.
Wer würde mich Tag für Tag um den Verstand bringen?
Ich wusste es nicht.
Am Horizont ging die Sonne bereits in einem leuchteten orange unter.
Nur missmutig zwang ich mich dazu umzudrehen und die Suche für heute zu beenden.
Es herrschte bereits die Finsternis, als ich vor meiner Zimmertür ankam, wo die anderen bereits warteten.
Ohne Erfolg.
Ohne ein Wort zu sagen ging ich in das Zimmer.
Die ganze Nacht lang wälzte ich mich ruhelos im Bett hin und her. Übermüdet schleppte ich mich am Morgen in den Frühstückssaal.
Zu meiner Verwunderung saßen dort bereits die Anderen.
Prüfend ließ ich meinen Blick über die Runde gleiten.
Sofort fiel mir etwas auf.
Einer fehlte.
„Wo ist Till?“, brummte ich.
„Keine Ahnung. Ich hab ihn gestern auch schon nicht gesehen“, meinte Oliver, „Paul ruf ihn doch Mal an.“
„Vajisset!“, nörgelte der Gitarrist und verschränkte die arme vor der Brust. Flake seufzte theatralisch, wobei er sein Handy rausholte.
„Mail-Box.“
„Na, super jetzt sind zwei verschollen“, wedelte Simon wild mit den Händen in der Luft, „Dass wird ja als besser!“
Hatten wir uns wirklich so auseinandergelebt?
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...