~Danskimo~
Wir hatten die ersten Konzerte erfolgreich hinter uns gebracht.
Die Fans schienen uns zu lieben, manche wollten sogar ein Autogramm oder ein Foto.
Kannten sie uns schon vorher?
Fünf Tage Tour Pause standen jetzt auf dem Terminkalender, bevor es weiter ging.
„Kevin pass auf“, versuchte Jappo die Giraffe noch rechtzeitig zu warnen, doch es war bereits zu spät.
Der Sänger landete elegant auf dem schwarzen Kofferband.
„Dass er auch immer auf sein Handy starren muss“, murmelte Jappo, der am Band auf ihn wartete.
„Passiert das öfters?“, lachte Flake neben mir.
„Irgendwie schon“, gab ich brummend von mir.
Wir hatten beschlossen die freie Zeit gemeinsam in Moskau zu verbringen. Na, das kann ja noch was werden. Nach drei Runden hatte es Jappo endlich geschafft mit der Hilfe von Pascal die Giraffe vom Band zu ziehen.
Nach diesem Zwischenfall stiegen wir in das Flugzeug und suchten unsere Plätze. Zum Vergnügen befanden wir uns alle in einem Block.
„Was wollen wir machen, wenn wir im Hotel eingecheckt haben?“, warf Till einen vielsagenden Blick über die Reihen.
„Ich wäre ja für eine Kneipentour“, schlug David neben mir vor.
„Ich auch“, kam es von Simon, der zwei Reihen vor mir saß, „Aber wehe ihr dringt wieder so viel!“
Wir Eskimos fingen an zu lachen, während die Rammsteiner so blickten, als seien sie von einem Auto angefahren worden.
Wussten sie doch immer noch nicht, dass Alkohol für uns wie Wasser war. „Dass müsst ihr nicht verstehen“, meinte Sushi, wobei er sich eine Träne vom Lachen wegwischte.
Nach ein paar Stunden landeten wir auf russischen Boden und verließen ohne irgendeinen Unfall den Airport. Gequetscht hockten wir in einem weißen Van, der förmlich über die Straße schlich. Er fuhr noch langsamer als Kevin.
Ich dachte, dass wäre unmöglich, doch hier war der lebende Beweis dafür.
Gelangweilt drehte ich die Daumen umeinander, während das Auto mit 50 km/h über den Asphalt des Highways tuckerte.
Mühselig zehrte ich den Koffer in den Fahrstuhl, wo der Rest bereits wartete.
Daniel hatte freundlicherweise einen Fuß in die Tür gestellt.
Völlig überbeladen setzte sich der Fahrstuhl ächzend in Bewegung. Irgendwie war mir, dass ganze nicht gerade geheuer.
Ruckelnd und quietschend blieb er im dritten Stock stehen. Zögernd öffneten sich die Türen. Rasch betrat ich den Flur um aus dem Höllengerät heraus zu kommen.
Staunend schaute ich mich in dem Zimmer um und wurde fast von Jappo umgerannt, der wie ein Irrer an mir vorbei stürmte.
„Mach hinne“, stellte er sein Koffer neben das Einzelbett, was an der Tür stand, „je schneller wir sind, desto schneller können wir die Bars unsicher machen.“
Ein gutes Argument. Zwei Minuten verbrachten wir in dem Hotelzimmer, bevor wir nach unten rannten. Dieses Mal nahm ich allerdings die Treppe und nicht den Fahrstuhl.
Die anderen Jungs tauchten ebenfalls ziemlich schnell in der Lobby auf. Gute gelaunt steuerten wir auf die erste Bar zu, die wir entdeckten.
Ein riesiges Leuchtschild hang vor der Eingangstür, an der Wand hing ein Zettel mit der Aufschrift: Kein Zutritt unter 18 Jahren.
Ein breitschuldiger Security Mann stand grimmig vor der Tür.
„Ausweis bitte“, forderte er Vanessa auf, die ihm lächelnd das Stück Plastik entgegenhielt, „In Ordnung.“ Die Kleine huschte an ihm vorbei in das Innere.
Drinnen dröhnte laute Musik aus den Boxen und leicht begleitete Frauen tanzten an den silberglänzenzten Stangen. Eine hübsche Kellnerin balancierte zwei Tabletts zu unserem Tisch, die gefühlt waren mit Shotgläsern voll mit purem Wodka. Wer wohl zu erst nicht mehr Herr seiner Sinne ist?
Gierig kippten wir das Zeug unsere Kehle hinunter.
Ein Glas nach dem anderen.
„Noch eine Runde bitte“, lallte Flake ordentlich, wobei er schon auf der Bank hin und her schwankte.
Der Rest sah auch nicht gerade mehr nüchtern aus.
„Für heute Abend reicht es“, meinte Till, der die Rechnung beglich.
Simon hang wie ein nasser Betonsack auf mir, die anderen Eskimos stützten ebenfalls einen Betrunkenen, genauso wie Till, der scheinbar auch noch nüchtern war.
Doch ich machte mir in diesem Moment keinen Kopf darüber. Eigentlich befand sich das Hotel nur ein paar Straßen weiter, für die wir volle zwei Stunden brauchten. Zwischendurch mussten sich einige der Rammsteiner an einer Ecke übergeben. Man die waren ja noch schlimmer als Callejon auf Sauftour. Ungeduldig standen wir vor dem Fahrstuhl in den ich eigentlich nicht mehr steigen wollte.
„Leute es passen nicht alle in den Fahrstuhl. Die machen sich so breit“, nörgelte Sushi.
„Ich bleibe hier“, meinte Vanessa prompt.
„ich auch“, legte Till einen Arm um ihre Schulter, wodurch er einen tödlichen Blick von Sushi kassierte, bevor sich die Türen schlossen. Ruckelnd fuhr er nach oben, immer noch genauso angsteinflößend wie beim ersten Mal.
Staub tanzte in der stickigen Luft, während leise Musik aus der Ecke drang. Schwangend liefen die Rammsteiner in dem so schon engen Fahrstuhl umher.
„Irgendwie beneide ich die anderen Beiden“, drückte Pascal Richard von sich weg, der zum wiederholten Mal versuchte den Gitarristen einen Kuss auf zu drücken.
„Ich auch“, zehrte Kevin ihn von seinem Schatz mühselig weg.
„Ich will erst gar nicht wissen, was sie so anstellen“, verschränkte Sushi protzig die Arme vor der Brust.
„Sushi sie liebt dich“, stöhnte ich genervt, „Du bist ihr Drache!“
Endlich öffneten sich die Türen des Fahrstuhls.
Unsanft schubsten wir die Quälgeister auf den Flur, anderster wären sie wohl nie aus dem Fahrstuhl gekommen.
Konnten sie gerade noch so einen Fuß vor den anderen setzen.
Na, ja ob es klappte, war so eine Frage.
Poldernt landete Oliver auf dem harten Flurboden, wo er seelenruhig vor sich hin schlief.
Na, super.
Keuchend hoben wir ihn vom Boden auf und brachten ihn in sein Zimmer, das sich am Ende des Flures befand. Magie war zu gefährlich, auch wenn die Rammsteiner unter Alkoholeinfluss standen.
Torkelnd liefen die vier auf dem Flur herum, wobei sie das ein oder andere Mal die Wand umarmten.
Atemlos wischte ich mir den Schweiß on der Stirn, als Oliver im Bett lag. Leise schlossen wir die Zimmertür, während wir auf den Flur hinaustraten.
„Das wäre geschafft“, meinte David zufrieden.
Doch eine verschnauf Pause war uns nicht gegönnt.
Plötzlich erloschen die Lichter im gesamten Hotel.
Mit wild klopfendem Herz rannte ich zum nächsten Fenster.
In der ganzen Stadt herrschte totale Finsternis.
Ein totaler Stromausfall.
Wo blieben eigentlich Till und Vanessa?
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...