~David~Die Lage hatte sich etwas entspannt, doch trotzdem herrschte noch Spannung in der Luft, die man deutlich spüren konnte.
Vanessa war an Tills Seite gestern mitten in der Nacht wieder hier aufgekreuzt.
Sushi wäre ihm am liebsten an die Gurgel gegangen.
Verständlicher Weise.
Die beiden Parteien gingen zum Glück von sich aus, aus dem Weg.
Denn der Presse wollten wir nicht erklären, wieso einer der Beiden auf einmal ein blaues Auge hatte.
Doch auf einer Tour konnte man sich nicht ewig aus dem Weg gehen.
Vor allem nicht, wenn für Vanessa die Sache längst abgehackt war und mit Till herumalberte als sei nie etwas gewesen.
Nur Sushi tat sich damit etwas schwerer.
Doch es musste weiter gehen, ob er wollte oder nicht.
Heute stand das Konzert in Moskau an, bevor es wieder nach Deutschland ging, wo die letzten Konzerte auf uns warteten.
„Meinst du die bekommen sich noch ordentlich in die Haare?“, deutete Christoph auf die zwei aufgeheizten Gemüter.
Vanessa befand sich im Zwiespalt.
Sie tat mir bei dem ganzen am meisten leid.
„Keine Ahnung“, zuckte ich mit den Schultern und drang ein Schluck des kühlen Bieres, „Ich habe Sushi noch nie so erlebt.“
„Hoffen wir, dass alles gut geht und sich keiner hier abschlachtet“, funkelten seine Augen, die mich an Ort und Stelle fesselten.
„Hoffen wir es“, nuschelte ich verträumt vor mir her.
Geschlossen gingen wir aus dem Hotel wo bereits die Taxis auf uns warteten.
„Ihr reißt euch bitte am Riemen!“, befahl Markus, wobei diese Worte genau zwei Personen galten, die mürrisch brummten.
Mich würde ja brennend interessieren ob bei Sushi und Vanessa alles wieder im Lot war. Scheinbar war es so, denn sie wirkten nach wie vor vertraut und unzertrennlich.
Wenigstens war dies in Ordnung. „Wat wollen wir nachdem Konzert machen?“, fragte Paul vorsichtig in die Runde.
„Na, wir befinden uns in Moskau“, meinte Pascal freudestrahlend, „Wie wäre es mit einem Abschluss Saufen?“
„ich bin dabei“, hob Olli die Hand. Nach und nach erhielt diese Idee immer mehr Zustimmung.
„Also ist es beschlossen wir gehen auf eine Kneipentour“, bestätigte Simon zu allem Überfluss.
An den Straßen liefen Kolonen aus Fans, die alle zum Stadion wollten. Nach drei Stunden war die Show zu Ende und der Innenraum leerte sich rasch, genauso wie die Ränge.
Voller Vorfreude warteten wir vor dem Hinterausgang auf die sechs Rammsteiner, die sich noch schnell duschen wollten.
Nach 15 Minuten öffnete sich die Metalltür.
Christoph lief an mir vorbei, wobei ich tief den Geruch seines Duschgels und Deos einzog, was für einen Moment meine Sinne benebelte. Wieso tat er das mit mir?
Warum zog er mich so magisch an? Lachend zogen wir um die Häuser von Moskau.
Von einer dunklen Straße in die nächste.
Straßenbeleuchtung war hier definitiv Mangelware.
Unser Weg führte uns in eine kleine Bar in einem modernen neuerrichteten Haus.
Die gläserne Theke funkelte in tausenden Farben, die ständig wechselten.
Auf der Tanzfläche drängten sich die Menschen dicht an dicht und zappelten zu schnellen Elektrobeats. An der Theke bestellte ich mir ein Whisky, der von einer leicht begleiteten Kellnerin serviert wurde. Der dunkelhaarige Drummer setzte sich auf den Barhocker neben mir. Verstohlen blickte er zu mir hinüber auf seinen Lippen zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab, was mich zum dahin schmelzen brachte.
„Auf den letzten Torabschnitt“, erhob er sein Shotglas.
„Auf, dass das alles gut läuft“, stießen wir an und kippten das Zeug hinunter, das in den Kehlen brannte. Doch mit der Zeit gewöhnte man sich daran oder der Alkohol fing an seine Wirkung zu zeigen.
„Weißt du eigentlich wie hübsch du bist?“, beugte Christoph sich zu mir, wobei er sich mit einer Hand auf meinem Knie abstützte.
Überrascht schaute ich ihn an.
Meinte er dies wirklich oder redete dort der Alkohol?
„Ich glaube du hast genug für heute“, nahm ich ihm das Glas weg und hielt plötzlich in der Bewegung inne, als ich von draußen einen fürchterlichen Krach wahrnahm, der mir meine Nackenhaare aufstellen ließ.
War das ein Brüllen?
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...