~Till~Belustigt beobachtete ich die angetrunkene Meute, die sich ausgelassen zur Musik bewegte.
Wie konnte man zu diesen Elektrogedöns überhaupt tanzen? Scheinbar nur wenn man bereits einen im Tee sitzen hatte und dies hatten alle.
Ich hatte mich nach oben verzogen, wo ich mich an das Geländer gelehnt hatte mit einer kühlen Flasche Bier. Desinteressiert beobachtete ich den DJ, der freudig die Hände in die Luft riss. Stand er unter Drogen oder hatte er irgendetwas anderes zu sich genommen?
So gut gelaunt konnte doch keiner sein.
Vielleicht lag es auch nur an meiner schlechten Laune.
Über der tanzenden Menge schwebten Laserstrahlen, die in Nebel getaucht waren. Von den anderen erblickte ich niemanden.
Seufzend stellte ich die leere Bierflasche auf das Geländer und schritt die Treppe hinab in das Freie. Draußen begrüßte mich ein frischer Windstoß, der mich zu umarmen schien.
Aus meiner Hosentasche kramte ich mir eine Zigarette, die ich mir anzündete. Genüsslich zog ich tief den giftigen Rauch ein.
Eigentlich wollte ich aufhören zu rauchen, doch wie es mit den Vorsätzen so ist.
Man hält sich nie daran.
Schlecht gelaunt lehnte ich an der kühlen Hauswand.
Mir ging das ganze Gewaltig hier auf die Nerven, die langsam zerreisten. Jeder schien Spaß zu haben, nur ich nicht.
Wieso konnte ich mich nicht mal fallen lassen, genauso wie die anderen?
Vereinzelt kamen Menschen vorbei, die sich schwankend auf den Beinen hielten.
Ein leises Zischen, dann eine rasche Bewegung halte durch die Nacht.
Hastig blickte ich in jede Richtung, außer Dunkelheit war nichts zu sehen, zu mindestens nichts Außergewöhnliches.
In mir breitete sich eine Unruhe, die stätig wuchs.
Mein Drache bewegte sich knurrend unter meiner Haut.
Etwas stimmte hier nicht.
Eine Gefahr konnte ich allerdings nicht sehen.
Bis plötzlich etwas auf mein Haar tropfte.
Zögerlich drehte ich mich um, wobei mein Herz wild gegen meinen Brustkorb schlug. Egal was es war, es stank gewaltig. Erschrocken rutschte mein Herz in die Hose. Dort hang er an der Hausfassade mit einem teuflischen Grinsen.
Ein Untoter Drache.
Wie hatte er uns gefunden?
Oder hätte er jeden angegriffen?
Sein Körper war vollkommen durchlöchert und die Flügel waren teilweise zerrissen oder die Flügelmembranen fehlten gleich. Ich schluckte schwer.
Das durfte doch nicht wahr sein.
Auge in Auge starrten wir uns an, während das Monster langsam die Hauswand hinunterkletterte, wobei die messerscharfen Krallen über die Steine schrappten. Sollte ich wegrennen oder mich verwandeln? Was ist, wenn mich jemand sah? Allerdings machte mein Körper mir dort einen Strich durch die Rechnung. Er wollte sich überhaupt nicht rühren, er war wie angewurzelt.
Ich fühlte mich wie in einen schlechten Horror- Film. Genau wie der Typ, der gleich am Anfang drauf gehen musste.
Wieso bin och nochmal raus gegangen?
Jetzt schien es mir auf jeden Fall eine schlechte Idee gewesen zu sein.
Wo war der Super- Held, wenn man ihn mal brauchte?
Mein Gebet wurde offensichtlich erhört geworden zu sein.
Es kam zwar kein Mann in engen Stumpfhosen, aber es tauchte Hilfe auf.
Mit ihm hätte ich im Leben nie gerechnet.
Seine roten Schuppen leuchteten schwach im fahlen Mondlicht. Fauchend rammte er seine Hörner seitlich in den Körper des Untoten Drachens, der bis zum Himmel stank. Lag wahrscheinlich daran, dass er schon mal tot war.
Ich stand immer noch regungslos an Ort und Stelle auch, als Sushi verschwand und die Überreste des anderen Körpers auf der ganzen Straße verteilt lagen.
War wieder alles gut zwischen uns? Wieso hatte er dies getan?
Eine Frage, die wohl nie beantwortet wird. Mit schwankenden und zitternden beinen betrat ich wieder die Bar, wo ich mir am Tresen einen doppelten Whisky bestellte.
„Alles in Ordnung?“, setzte sich Danskimo besorgt neben mich, „Du bist so blass?“
„Ja, alles bestens“, erhob ich zitternd das Glas, woraufhin er skeptisch schaute, „Ich will nicht darüber reden. Okay?“
Nach einer Stunde verließen wir die Bar.
Die Leichenteile, die auf der Straße lagen, waren verschwunden. Überrascht schaute ich zu Sushi, der Vanessa fest in seinen Armen hielt, aber liebevoll.
Unmerklich nickte der Sänger, was ich ebenfalls mit einem leichten Nicken kommentierte.
Hatten sich die Wogen zwischen uns wieder geglättet?
War wieder alles in Ordnung?
War der Zwischenfall vergessen? Langsam ganz langsam kamen wir nur vorwärts.
David hatte einen Arm um Christophs Hüfte gelegt um ihn zu stützen, damit er nicht gleich auf die Nase fiel.
Der dunkelhaarige Drummer hatte seinen Kopf auf die Schulter des blondhaarigen gebettet.
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...