Entspannder Fernsehabend

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~Lexa~

Sie hatten es geschafft, meine Jungs. Basti hockte mit seinen Jungs im Tonstudio, während ich zu Hause auf der Couch saß.
Das würde ihr großer Durchbruch werden. Was hatten sie doch für ein großes Privileg.
Welche Band wünschte es sich denn nicht, einmal gemeinsam mit Rammstein einen Song aufzunehmen?
Eskimo Callboy hatte es geschafft, den chaotischsten Haufen den ich kannte. Stolz betrachtete ich den Display des Handys.
Ein Meisterwerk der Kunst dieser Song. Alles stimmte perfekt.
Die Stimmen, die Instrumente, der Songtext und das provokante Video. Besser hätte es nicht sein können. Doch der Song war noch nicht alles gewesen.
Zu der Preview gaben sie bekannt, dass sie gemeinsam auf Stadiontour gingen. Die Jungs wurden langsam erwachsen.
Wehmütig dachte ich an die Zeit zurück, wo ich noch die Tour Managerin war.
Die Zeiten lagen so unendlich weit zurück. So vieles scheint sich geändert zu haben, doch irgendwie auch nicht. Eine Tatsache stand aber eindeutig fest, wir sind alle älter geworden. Seufzend legte ich das Handy beiseite und kuschelte mit unserem kleinen schwarzen Kater, der sich mautzend auf meinen Schoß zusammenrollte. Sanft fuhr ich durch sein weiches Fell.
Im Fernsehen lief irgendein Actionfilm mit sehr viel geballere. Irgendwie brauchte ich jetzt die Brutalität in diesem Film.
Es beruhigte mich auf eine Art und Weise. Gespannt starrte ich auf den Bildschirm, wo gerade ein Auto explodierte, als mir jemand seine Hände ohne Vorwarnung auf die Schultern legte.
Erschrocken drehte ich mich um und blickte in die funkelten Augen von Basti.
„Hab ich dich erschreckt?“, grinste er wohlwissend, sein Atem roch nach Bier.
„Ja, hast du!“, spielte ich empört, wobei ich theatralisch die Arme vor der Brust verschränkte.
Er lief um das Sofa herum, auf seinen Lippen ein teuflisches Grinsen. Meine Reaktion war wie von einer Schlaftablette.
Lachend want ich mich unter seinen Händen, die mich durchkitzelten, sodass ich keine Luft mehr bekam. „Erbarmen“, rief ich, „Erbarmen.“ Endlich ließ er von mir ab und ich rang japsend nach Luft, die wohltuend meine Lunge befühlte. Basti musterte mich sichtlich amüsiert.
„Ja, ja ich habe es schon verstanden“, grinste ich unschuldig, „Hast du dir schon das Video von Eskimo Callboy und Rammstein angesehen?“
Jetzt verschränkte er die Arme vor der Brust.
„Na hör mal“, meinte er empört, „Was denkst du denn? Natürlich! Wir unterstützen die Jungs dort wo wir können, schließlich sind sie unsere Callboys!“
Ich musste leicht grinsen.
„Stimmt, diesen Chaoten Haufen gibt es nur einmal auf der Welt“, ich legte die Arme um meinen Freund, „Genauso wie ihr. Keiner auf der Welt kann euch ersetzen!“
„Das hast du schön gesagt“, küsste der Sänger meinen Nacken zärtlich, „Dich kann man auch nie ersetzten, sowohl als Tour Managerin, als auch Freundin.“
Er schaute mir mit seinen funkelten Augen tief in meine.
Meine Beine wurden wie Pudding unter seinem Blick, mein Körper wie flüssiger Kerzenwachs unter seinen sanften Berührungen. Das Leben konnte nicht besser laufen.
Sushi hatte mir verziehen, was ich so sehr gehofft hatte, mit Basti hatte ich den Mann meiner Träume an der Seite, wozu ich Jahre gebraucht hatte um es zu verstehen, doch jetzt ging alles wieder Berg auf.
Ich hatte mein Leben endlich im Griff. Zufrieden schmiegte ich mich an die warme Brust meines Freundes, der mich fest in seinem Arm hielt.

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt