Zeichen im Baum

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~Sushi~

Sonnenstrahlen kitzelten mich an der Nase wach, nachdem wir doch eingeschlafen sind.
Ihr Kopf lag immer noch auf meiner Brust, auf ihren rosigen Lippen ein sanftes Lächeln.
Sie sah so friedlich und wunderschön aus. Am liebsten hätte ich sie geküsst, wo sie kam, doch ich hielt mich zurück.
Ich wusste nicht ob sie das Gleiche empfand, ich hoffte es einfach nur, so sehr.
Zärtlich fuhr meine Hand durch ihre langen blonden Haare.
Sie hob langsam ihren Kopf und schaute mir mit ihren blauen Augen in die Augen.
Mein Herz schlug sofort schneller.
Ich konnte es immer noch nicht so wirklich fassen, dass sie hier war.
"Morgen", meinte sie verschlafen, während sie aufstand, um ihre Knochen zu richten.
Am liebsten hätte ich sie noch etwas länger an mir gekuschelt gehabt.
Schließlich stand ich auch schwerfällig auf und hing das Gewehr über neine Schulter.
Sie reichte mir einen roten, saftigen Apfel, den ich gerne verspeiste. Schließlich war meine letzte Mahlzeit gestern Morgen gewesen, was viel zu lange her gewesen ist.
Die Kleine holte ebenfalls einen Apfel für sich aus dem Rucksack.
"Hast du irgendwelche Waffen dabei?", fragte ich, während wir orientierungslos, zu mindestens ich, im dunklen Wald herum liefen.
"Brauch ich nicht", sie lächelte beklemmt.
Abergläubisch blickte ich zu ihr.
"Du kannst kämpfen?"
"In meiner Welt herrschte Krieg. Kämpfe oder du stirbst!"
Sie wand den Blick von mir ab und eine lautlose Träne rannte über ihre rosige Wange.
Mein Arm legte sich automatisch um ihre Schulter und zog sie ein Stück näher an meinen Körper. Vorsichtig legte Vanessa ihren Kopf an meine Schulter.
"Krieg ist schrecklich, so verdammt grausam. Wer hat den schon Spaß daran sich gegenseitig umzubringen?"
"Idioten, die Macht demonstrieren wollen und am Ende mehr verlieren, was sie zuvor hatten", meine Hand strich über ihre weichen Haare.
"Wie sollen wir sie um Himmels Willen hier finden? Wir irren jetzt schon den ganzen Tag hier rum!"
"Ich hab...", plötzlich fiel mir mein Taschenmesser in der Hose ein, als es unsanft gegen mein Bein prallte, "Eine Idee!"
Ich holte das Messer aus der Tasche und ritzte in einen Baum ein "S" mit einem Pfeil, der in die Richtung zeigte in die wir gingen.
"Ich hab es mit einem Zauber belegt, dass es nur die Chaoten sehen", meinte ich stolz.
"Gute Idee Sharlock", sie wuschelte durch meine Dreads, ihr Atem strich meine Haut.
Sie machte mich wahnsinnig mit ihrer puren Anwesenheit.
Wo sollte, dass bloß Enden?
Ein kühler Wind pfiff durch die Bäume, sodass das Unterholz knackte, Finsterniss umhüllte uns.
Vorsichtig bahnte ich mir einen Weg durch die Bäume, die mit der Dunkelheit verschmolzen waren.
Ob die Jungs jetzt schlafen oder ebenfalls herum irren?
Wo zum Teufel ist eigentlich Vanessa abgeblieben?
Na super, jetzt habe ich sie auch noch verloren.
Frustriert stampfte ich weiter.
"Wo bleibst du denn?", meinte eine zierliche Stimme nicht weit von mir entfernt.
"Ich sehe nichts! Nich nicht mal wen  ich meine Hand direkt vor die Fresse halte!"
Ein Kickern war zu hören.
"Sorry ich kann halt alles besser erkennen als du. Warte dort!"
Kann sie etwa in der Nacht sehen? Dieses Mädchen faszinierte mich immer mehr.
Wenige Augenblicke später spürte ich ihre weiche Hand an meiner wie sie die Finger in einander verschenkte.
Zum Glück schien die Sonne nicht, denn ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
Oder konnte sie das auch sehen?

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt