Entfesselte Macht

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~Vanessa~

Unbeholfen stand ich immer noch auf diesem Dach und blickte die alte Frau mit ihren zwei Begleitern an.
Sie musste der alte Drache sein, was mir der Nestling gesagt hatte.
Sushi schien mit sich zu kämpfen, konnte kaum den Kopf oben halten.
Die Frau stellte irgendetwas an, was auf mich keine Auswirkungen hatte.
Lexa und Basti sind mittlerweile von den Drachen abgestiegen, die mich misstrauisch musterten.
Die offenen Wunden an meinen Körper brannten wie Feuer, im Hintergrund vernahm ich das Greischen des Krieges.
Ohne Vorwarnung verwandelte sich die alte Frau in einen mächtigen Drachen mit weißen Schuppen und hell grünen Rückenstacheln.
Sie war genauso groß wie das Hochhaus, was unter der Last zusammen brach, endgültig.
Elegant hob sich der rießige Drache und Luft, Sushi verwandelte sich blitzschnell und fing die Beiden auf.
Ich realisierte es viel zu spät was gerade passierte.
Die dunkle Staubwolke verschlang mich komplett, genauso wie die schweren Trümmerteile, die über mir lagen.
Frustriert klopfe ich auf den Beton über mir, wovon einzelne kleine Brocken absplitterten.
Sollte es wirklich so enden?
Nein, es durfte nicht so enden!
Ich musste meinen Freunden helfen!
Sie brauchten mich lebend und nicht tot!
Eine unbekannte Wärme durchströmte meinen Körper.
Lila/blaue Flammen bildeten sich um meine Handgelenke, die sich um meine Arme schlängelten und schließlich meinen gesamten Körper umhüllten.
Wie ein Phönix erhob ich mich aus der Asche.
Ein unbekanntes Gefühl erfüllte meinen Körper, was sich verdammt gut anfühlte.
Meine fledermausähnlichen schwarzen Flügel ziehrten meinen Rücken.
Gehässig schaute ich mich um, überall lagen die Trümmer des Hochhhauses, ein grauer Schwanz zuckte noch etwas hin und her.
Ember.
Ich wollte Rache, Rache an allen, die uns dass alles angetan hatten.
Eine heiße Welle aus Magie durchzog meinen Körper, bevor sie ihn verließ.
Wie erbärmliche Insekten fielen die Klondrachen vom Himmel, alle gleichzeitig.
Beängstigt musterte mich der rießige weiße Drache aus den grünen Augen.
Dort mit hatte sie scheinbar nicht gerechnet.
Ein kleines, unscheinbares Mädchen mächtiger als der älteste Drache der Welt.
Majestätisch schritt ich auf den Drachen zu.
Die Welt schien für mich in Watte gepackt zu sein, alles so unendlich weit weg.
Ich fühlte mich ferngesteuert, nicht ich zu sein, doch es war wie eine Droge berauschend schön.
In einem Bruchteil einer Sekunde befand ich mich in dem Geist des alten Drachens.
Sie war völlig schutzlos mir ausgeliefert und sie konnte nichts dagegen tun.
Ein einziger winziger Gedanke reichte und der schwere Körper sackte in sich zusammen.
Das Leben in ihm für immer ausgelöscht.
Ich verspürte gar nichts kein Egel, keine Reue, einfach nichts als sei ich leer, ein Leerehülle.
Die Flammen um mich verschwanden genauso wie die Hitze in meinem Körper.
Kurz fühlten sich meine Beine an wie Pudding und ich dachte ich breche zusammen.
Es herrschte eine bedrückende Stille, alle Augen richteten sich auf mich.
Langsam fand ich mich selbst wieder, konnte wieder klar sehen.
Meine Freunde standen wie angewurzelt auf der Stelle.
Hatte ich etwas falsch gemacht?

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt