Ich werde immer an deiner Seite sein

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~Till~

Meine Hände umfassten die wärmende Tasse Kaffee, dessen Geruch mir köstlich in die Nase stieg. Eine ganze Weile starrte ich schon aus meiner Fensterfront im Wohnzimmer.
Angenehm prasselte der Regen gegen das Glas.
Es beruhigte mich dem Regen zuzusehen auf eine Art und Weise, die ich nicht beschreiben konnte.
Wir hatten es geschafft.
Den Kampf gewonnen, auch wenn ich dies noch nicht so recht glauben konnte.
Noch immer fühlte es sich so an, als wäre die Kleine in meinem Kopf.
Ihre Entschlossenheit gemischt mit Freude, Angst und Liebe erschlugen mich jeden Tag auf ein Neues.
Wird dies jemals vergehen?
Ich glaubte nicht.
Damit musste ich mich wohl mit abfinden.
Ob es ihr genauso erging?
Das Vibrieren des Handys riss mich aus den Gedanken zurück in die Realität.
Genervt entsperrte ich das Gerät. Doch meine Laune besserte sich sofort als ihre Nachricht laß.
Vanessa: Hey großer. Wir wollen am Wochenende Grillen. Habt ihr Lust und Zeit vorbei zu kommen? Wir alle würden uns sehr freuen.
Ich: Ich spreche mal im Namen von allen, dass wir gerne vorbeikommen. Ich hoffe ihr habt genug Fleisch dabei. Vanessa: Mach dir darüber keine Sorgen. 😊 Hoffe ihr habt kein Problem damit, dass die Band Callejon auch noch kommt.
Ich: Ne, alles bestens. Mehr Leute um so lustiger kann es werden. 

Rasch schreib ich meinen Flitzpiepen, ob sie auch wirklich Zeit hatten. Christoph hatte zuerst geantwortet und zugesagt, was anderes hatte ich auch nicht erwartet.
Zum Glück hatten alle Zeit und waren begeistert von dem Grillabend.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich die Anderen wieder, wobei meine Freude eher einem kleinem blondhaarigen Mädchen galt.
Sie faszinierte mich auf eine Art und Weise wie es kein anderes Mädchen tat. Ich konnte meine Augen nicht von ihr lassen, auch wenn sie niemals zu mir gehören würde.
Diese Tatsache musste ich schmerzlich feststellen und hätte mit dem Kuss fast alles versaut. Manchmal war ich echt ein Idiot. Handelte bevor ich über die Konsequenzen nachdachte. Unerwartet klingelte es an der Haustür und ich schlurfte zur weißen Tür.
„Kann ich reinkommen?“, strahlte Flake mir entgegen, wie immer gut gelaunt.
Die Pille, die er dazu nimmt hätte ich manchmal auch gerne.
„Ja, klar“, trat ich zur Seite, damit er eintreten konnte.
„Möchtest du einen Kaffee oder so?“, lief ich in die Küche im um mir eine zweite Tasse zu holen.
„Wenn du welchen dahast“, tauchte Flake wie aus dem nichts neben mir auf, sodass mein Herz einen Schlag aussetzte.
Dies erzählte ich ihm natürlich nicht. Mit einer weiteren Tasse Kaffee in der Hand saßen wir auf dem Sofa.
„Gibt es irgendeinen Grund warum du hier bist?“, hob ich prüfend eine Augenbraue.
Der Keyboarder kratzte sich ertappt am Hinterkopf.
„Um ehrlich zu sein“, er schien zu überlegen, „Mir fällt zu Hause momentan die Decke auf den Kopf. Jeder will was von einem und dies am besten Gleichzeitig.“
„Verstehe. Und deswegen bist du jetzt hier?“, ich musterte ihn eindringlich. „Nun ja“, er schaute zu Boden, „Könnte ich vielleicht eins oder zwei Nächte bei dir Übernachten?“
„Klar“, grinste ich, „Du weißt mein Gästezimmer ist immer frei. Wenn du möchtest kannst du auch länger bleiben.“
„Danke“, entspannt lehnte Flake sich zurück, „Du hast was gut bei mir.“
„Ach Quatsch“, winkte ich ab, „Für Freunde mache ich es doch gerne.“ Erneut schlängelte ich mich in Richtung Küche, wo ich aus dem Kühlschrank zwei Bierflaschen entnahm.
Diese wurden mit den Zähnen geöffnet, da wie sooft kein Flaschenöffner zur Hand war. Lächelnd reichte ich Flake eine, die er dankend entgegennahm.
Auf dem Tisch lag eine Tüte Chips, die der Keyboarder in den Tiefen meiner Schränke gefunden hatte. Gemütlich saßen wir noch bis in den Morgen hinein auf der Couch und absolvierten einen Serien Marathon, bevor wir mit schweren Schritten in die Betten fielen.
Bald würde ich die Kleine wiedersehen.

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt