~Sushi~Wir hatten gewonnen.
Doch für welchen Preis?
Im Sturzflug flog ich meiner Freundin hinterher, die in Menschengestalt vom Himmel fiel.
Die anderen eilten Till hinterher.
Egal wie sehr ich mich anstrengte ich bekam sie nicht zum Greifen.
Mit einem dumpfen Prall schlug sie auf eines der Schiffe auf.
Tränen verschleierten meine Sicht, während ich über das Holzdeck rannte, ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
Langsam kniete ich mich neben sie, wollte mir die Tatsache eigentlich nicht ansehen.
Doch sie lebte noch, auch wenn ihr Puls schwach war.
Sie lebte noch.
„Wir bringen Till ins Krankenhaus“, vernahm ich Kevins Stimme, „Wie geht’s der Kleinen?“
„Sie lebt noch“, war das Einzige was ich sagte, bevor ich mich wieder verwandelte.
Vorsichtig umschlangen meine Krallen ihren schlaffen Körper.
Vor dem Krankenhaus fingen die Menschen an zu kreischen und rannten in allen Richtungen davon. Sachte legte ich meine Freundin auf dem Boden ab, während Pascal hineinstürmte um Hilfe zu holen, die mit ihm hinausrannten.
Hoffentlich war es nicht schon zu spät.
Mit Liegen wurden die Beiden hektisch in zwei Räume gefahren.
.Wir mussten draußen warten. Nervös lief ich im Flur auf und ab.
„Es wird schon alles gut gehen“, legte Danskimo beruhigend einen Arm auf meine Schulter, was allerdings nicht half.
Diese Unruhe wollte einfach nicht verschwinden.
Besorgt blickten mich meine Freunde an, während ich weiter meine Runden durch den Flur ging.
„Kannst du mal stehen bleiben“, platzte David der Kraken, „Du machst mich total wahnsinnig!“
Schnelle Schritte halten durch den Flur, doch ein Arzt war das nicht. Stattdessen bogen die restlichen Rammsteiner, Jappo, Simon, Markus und Ember um die Ecke.
„Wir wissen über alles bescheid“, meinte Flake bedauerlich und umarmte mich wie der rest. Geschlagene fünf Stunden der Ungewissheit verbrachten wir schweigend auf dem Flur, bis eine junge Krankenschwester kam, sichtlich erstaunt.
Sie räusperte sich verlegen.
„Wer gehört zu wem?“, fragte sie. „Wir gehören alle zusammen“, stand Kevin auf, was wir ihm gleichtaten. Sie seufzte, mit so vielen Leuten hatte sie scheinbar nicht gerechnet.
Mir war es egal.
Ich wollte bloß nur noch zu meiner Freundin.
„Sie sind soweit stabil, aber die Beiden liegen im Koma“, sie machte eine beachtliche Pause, „Allerdings können wir nicht sagen wann sie aufwachen oder ob sie überhaupt aufwachen.“
Mein Herz blieb sofort stehen, bevor es schmerzhaft in tausende Teile zerrissen wurde.
Für mich brach gerade die ganze Welt zusammen.
Geschockt starrte ich die Krankenschwester an im weißen Kittel, spürte wie meine Augen feucht wurden.
Ich spürte wie mich jeder in eine tröstliche Umarmung zog.
Sie war gut gemeint, doch war das nicht was ich brauchte. Alles was ich brauchte war meine Freundin.
„Kann ich zu ihr?“, schlurzte ich, „Kann ich zu Vanessa?“
„Sicher“, meinte die Frau und führte uns eine Etage weiter nach oben.
Sie deutete auf eine Tür zu ihrer rechten und nickte mir dann zu.
Ich atmete tief durch und öffnete die Tür.
Der Rest blieb draußen oder ging auf die andere Seite zu Till.
Da lag sie kaum zu erkennen, verbunden mit diversen Kabeln unter einer Decke.
Das gleichmäßige Piepen der Geräte, verkündete dass sie noch lebte.
Sie sah aus als ob sie schlief.
„Warum hast du mir nicht gesagt was du vorhattest?“, setzte ich mich auf den Stuhl und nahm vorsichtig ihre Hand, die bewegungslos in meiner lag, „Wiese? Wieso hast du mir das angetan?“
Tränen liefen meine Wangen hinab auf die weiße Bettdecke.
Tag um Tag saß ich hier.
Woche um Woche.
Ich bekam alles nur beiläufig mit, wie die anderen kamen und sie besuchten, Blumen mitbrachten, wie die Tour abgesagt wurde.
Alles was ich wirklich mitbekam, war wie der Körper meiner Freundin immer dünner wurde und in sich zusammenfiel.
Dann kam der Tag, der mir erneut den Boden unter den Füßen wegriss. Zwei Monate nach dem Kampf.
Zwei Monate, die ich hier schon saß und hoffte, dass meine Freundin wieder aufwachte.
Doch die Hoffnung schwand drastisch.
„wie geht es ihr?“, hörte ich besorgt eine tiefe Stimme neben mir. Langsam drehte ich meinen Kopf.
Da stand er quick lebendig mit einem Blumenstrauß in der Hand.
Till.
Erneut bildeten sich Tränen in meinen Augen.
Wieso wachte er auf und nicht meine Freundin?
Till schlug seine Arme um mich, während Tränen hinab kullerten. Wieso?
Wieso wachte sie nicht auf?
„Sie wird es schon schaffen. Gib ihr noch ein bisschen Zeit“, meinte er mitfühlend.
Meine Hoffnung war nach drei Monaten verschwunden, als die Krankenschwester meinte ich sollte Abschied nehmen.
Warum ist das Leben so unfair? Wütend rannte ich aus dem Zimmer ohne zurück zu blicken.
Hätte ich zurückblicken sollen?
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...