Zoo Besuch und Eskimo Callboy?

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~Sushi~
Warme Sonnenstrahlen kitzelten mich an der Nase wach. Sanft strich ich durch das weiche aschblonde Haar meiner Freundin, die mit ihrem Kopf auf meiner Brust lag. Rote Ziffern, die 13:45 Uhr anzeigten, prangten auf dem Wecker. Langsam kehrte leben in den zierlichen Körper. „Morgen“, murmelte die Kleine verschlafen.
„Guten Morgen“, lächelte ich freundlich zurück.
„Sind die anderen schon wach?“, rieb sich Vanessa müde über die Augen. „Ne, noch nicht“, schälte ich mich ebenfalls aus dem Bett.
Grinsend schlichen wir über den Flur in das Nachbarzimmer, was Daniel gehörte.
Leise schnarch Geräusche drangen durch die Luft, während wir sachte die Tür schlossen. Auf Zehnspitzen tapste meine Kleine zu den Vorhängen, die den Raum verdunkelten, während ich wie ein Geist zum Bett stiefelte, wo der Bassist noch seelenruhig schlummerte. Ruckartig riss Vanessa die Vorhänge beiseite und Licht durchflutete das Zimmer.
Erbarmungslos sprang ich auf das weiche Bett. Erschrocken saß Daniel kerzengerade im Bett.
„Ihr habt sie doch nicht mehr alle!“, funkelte er uns bitterböse an. Überrascht schnappte Daniel nach meinem Bein und riss mich weiche Bett. Mit weit aufgerissenen Augen musterte ich Daniel, der grinsend auf mich herabsah.
Vanessa stand lachend vor der Balkontür.
„Was habt ihr denn für heute geplant?“, hob er fragend ein Augenbraue nach oben.
„Wie wäre es mit einem Besuch im Zoo?“, grinste Vanessa über beide Ohren.
„Klingt lustig“, meinte ich, „Dort waren wir schon lange nicht mehr.“
„Dann last uns die anderen wecken“, Daniel schien sich von dem Schreck erholt zu haben.
10 Minuten später saßen wir alle am Tisch, der mit Brötchen und Belegen übersät war. Mürrisch nahm David einen großen Schluck seines Kaffees. Er scheint nicht gerade ausgeschlafen zu haben.
Allerdings behielt ich dies für mich, denn die anderen schienen es nicht bemerkt zu haben. Irgendetwas hatte dem Drummer den Schlag geraubt. Doch ich konnte mir nicht erklären was.
„Wir in einem Zoo?“, hackte Pascal gefühlt zum hundertsten Mal nach. „Ja, wir in einem Zoo“, stöhnte Danskimo genervt.
„Ihr wisst aber schon, was letztes Mal passiert ist?“
„Wie sollten wir das auch vergessen“, lachte Kevin ausgelassen.

'Es war vor fünf Jahren, als wir den Leipziger Zoo besuchten ohne zu wissen, was noch passierte.
„Guck mal Kevin! Da vorne bist du!“, Daniel deutete auf einen Affen, der gestolpert war.
„Ja. Ja“, grinsend zeigte die Giraffe neben sich, „Und das bist du!“
Alle lachten bis auf den Bassisten. In dem Gehege neben ihm wälzte sich ein Schwein gründlich im Schlamm. „Ich will zu den Elefanten“, drängelte ich.
„Du weißt schon, dass sie um einiges Größer sind als du?“, neckte mich Pascal, woraufhin ich ihn sanft auf dem Arm schlug.
„Die sind aber auch größer als Kevin“, warf David ein.
Zielstrebig liefen wir zum modernen Elefantenhaus.
Überall hangen warntafeln wo drauf stand:
Achtung! Elefanten schmeißen mit Wasser!
Dies wurde natürlich in unzähligen Sprachen übersetzt.
„Leute, da gehe ich nicht rein!“, protestierte Kevin, „Wenn einer nass wird, dann wohl ich.“
„Jetzt hab dich doch nicht so“, hackte ich mich freudig bei ihm unter, „Es muss doch nicht immer dir etwas passieren.“
Mutwillig ließ sich der Sänger mit zerren. Im inneren herrschte ein reges Treiben. Menschen liefen am Zaun entlang oder standen auf einer Empore, um erst gar nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein. Doch genau dies wollten wir.
Wie oft kam es denn schon vor von einem Elefanten nass gemacht zu werden?
Also ich fand die Chancen ziemlich gering. Was für ein Pech musste man dann haben?
Kevin lief angespannt neben mir, beobachtete jeden einzelnen Dickhäuter genau, während die anderen einzeln herumliefen. Pascal lieg gelangweilt einige Meter vor uns. Abrupt hielt mich Kevin auf, indem er seinen Arm vor meinen Oberkörper unsanft schlug. Verwirrt und böse funkelte ich ihn an, konnte ich mir doch keinen Reim auf sein brutales Verhalten machen.
„Bleib einfach stehen, wenn du nicht nass werden willst“, grinste die Giraffe zu mir hinunter.
Einer der Elefanten stolzierte mit vollem Rüssel am Zaun entlang genau auf Pascal zu, der interessiert eine Info- Tafel laß.
Es dauerte nur wenige Sekunden, das Ergebnis allerdings unvergesslich. Pascal verließ unter lautem Lachen der anderen Besucher das Elefantenhaus total nass von oben bis unten. Rasch eilten wir ihm hinterher immer noch am Lachen, doch dieser Besuch war mit dieser Aktion beendet. Missgelaunt lief der Orangehaarige zum Ausgang.
Seitdem haben wir keinen Fuß mehr in einen Zoo gesetzt. '

Vanessa hielt sich vor Lachen schon den Bauch fest.
„Man das Unglück verfolgt euch aber auf Schritt und Tritt“, wischte sie sich eine Träne weg, „Aber, dass heißt ja nicht, dass es noch Mal passiert.“
„Bei uns ist alles möglich“, wackelte Danskimo mit den Augenbrauen. „Also ist es besiegelt?“, fragte Daniel in die Runde und erntete ein Nicken, „Eskimo Callboy gehen in den Zoo!“

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt