Was würden sie nur ohne mich machen?

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~Kevin~
Lachend hüpfte ich über die klitschnasse Bühne, die schon einem Schwimmbad ähnelte.
Wie konnte man nur so schwitzen?
Mittlerweile lief mir das Wasser aus allen Poren, selbst aus Stellen, die mir bis dahin völlig ungewiss waren.
Ich liebte es auf der Bühne zu stehen mit den besten Freunden auf der Welt.
In zwei Liedern würde Vanessa ihre Feuerprobe haben.
Schupsten wir sie vielleicht zu sehr in das kalte Wasser?
Ne, sie würde es schon schaffen, sie ist ein daffes Mädchen.
Hatte sie doch die Welt vor einer brutalen Herrschaft von Drachen geschützt.
Der Kampf steckte mir noch immer tief in den Knochen, die Bilder suchten mich in meinen Träumen heim.
Aber das ist wohl der Preis dafür.
Wir waren die heimlichen Helden der Welt, die wovon keiner etwas wusste, was wahrscheinlich auch besser so war.
Was mich allerdings sehr wunderte ist, dass niemand mehr über den Vorfall sprach, die Drachen wieder in Vergessenheit geraten sind.
Bloß nur eine Legende.
Wesen aus Märchen.
Glücklich lächelte ich Pascal an, der elegant vor mir seine Gitarre spielte und mir tief in die Augen blickte.
Ich musste aufpassen, dass ich mich bei diesen Anblick nicht versang.
Der Gitarrist bemerkte scheinbar, wie sehr ich mich anstrengen musste um nicht die Kontrolle zu verlieren, denn er sprang kopfschüttelnd weiter.
Wie ich diesen Mann liebte, konnte man noch nicht mal in Worte fassen.
Ein Blick genügte und ich war nicht mehr Herr meiner Sinne.
Was stellte er bloß mit mir an?
Ging es Sushi genauso bei Vanessa?
Ich denke schon, denn er hatte sich an diesem Abend schon öfters Mal versungen oder gleich komplett den Text vergessen, so das ich ihn aus seiner miserablen Lage befreien musste.
Der Kleine schien nervös zu sein.
Zum ersten Mal würde seine Freundin mit auf der Bühne stehen, mit uns singen.
Niemand von uns wusste wie die Fand darauf reagieren würden, vor allem die weiblichen Fans.
Kraftvoll brüllte ich in das Mikro und sah wie die Techniker hinter dem Mischpult schnell die Lautstärke herunter pegellten, bevor wir alle mit einem nervigen Piepen auf dem Ohr nach Hause gehen.
Die Augen des Mannes funkelten mich böse an und ich warf ihn einen liebevollen Handkuss zu.
Danskimo lachte neben mir, der die ganze Situation mitbekommen hatte.
"Was würden wir bloß ohne dich machen!", lächelte er, während Sushi irgendetwas in sein Mikrofon sprach.
"Langweilen?", zuckte ich mit den Schultern, "Die Fliegen zählen?"
Er lachte noch mehr, bekam sich nicht mehr ein.
Die Fans musterten und verwirrt.
"Unser Kevin", sprach Sushi, "Wir werden wohl nie erfahren, was er so lustiges gesagt hat. Kevin eine ungeklärte Spezies für sich."
Jetzt mussten auch die Fans lachen.
Am Bühnenrand bemerkte ich Simon, der sich in das Gesicht schlug.
Mit so Sprüchen musste man immer bei uns rechnen.
Schließlich waren wir für jeden Spaß zu haben.

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt