~Vanessa~Rasch huschte ich über den Flur, nachdem ich aus Davids Zimmer verschwunden war. In windes Eile erklimmte ich die Treppe nach oben. Mein Herz schlug wild gegen den Brustkorb, der unaufhörlich bebte. Das durfte doch nicht wahr sein!
Ein Jahr war es nun her, als wir Tanà gestürzt hatten, ein Jahr in dem wir sorglos gelebt hatten.
In einer Sekunde wurde dies alles zunichte gemacht.
Wie ein Kartenhaus fiel alles in sich zusammen.
Dieses Mal hatten wir keine Armee an unserer Seite, die uns den Rücken freigehalten hatte.
Wir waren alleine, ganz auf uns gestellt.
Wie stark war der Gegner?
Wie groß war seine Armee?
Ich kannte ihn nicht, doch die Untoten Drachen verhießen nichts Gutes.
Atemlos stand ich vor einer hölzernen Zimmertür, an der ich vorsichtig klopfte.
Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür einen Spalt, in dem ich in das Innere verschwand.
Till musterte mich prüfend mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Was gibt es?“, verschränkte er die Arme vor der muskulösen Brust. „jemand hat versucht heute David und Christoph umzubringen“, rückte ich mit der Sprache heraus.
Geschockt ließ der Sänger die Arme singen.
„Was?“
„Es will uns jemand töten und wir wollen gegen ihn in den Kampf ziehen“, schaute ich bedrückt auf den Boden.
Sanft legten sich zwei Finger unter mein Kinn und hoben meinen Kopf an. Automatisch blickte ich in zwei grüne Augen, die mir entgegen funkelten.
„Ich komme mit“, meinte er mit sanfter Stimme, „Meinst du er besitzt diese gruseligen Drachen?“
Lächelnd legte Till seinen Kopf schief.
„Ich denke schon“, gestand ich.
„Dann lass uns sie noch einmal töten!“
Sollte, dass ein Witz sein?
„Der war schlecht“, grinste ich.
„Ich habe es gemerkt“, want er sich zum Schrank, „Nur für alle Fälle.“ Quietschend öffnete er den Schrank, während ich den Riesen neugierig beobachtete.
Till holte eine schwarze Reisetasche heraus, die er rasch öffnete.
„Hier für dich“, reichte er mir eine AK47, die ich mir um die Schulter hang.
Der Sänger tat, das gleiche, bevor er aufstand.
„Lass uns ihn Mal richtig in den Arsch treten“, meinte Till voll motiviert.
Wir nahmen die Feuertreppe, die sich an der Außenfassade entlang schlängelte, anschließend verschwanden wir in einem nahen liegenden Park, der zum Glück menschenleer war, genauso wie die Straße. Wärme durchströmte meinen Körper, während meiner Haut schwarzen Schuppen wich. Gemeinsam glitten wir durch die weißen Wolken immer am Wasser entlang.
Was uns wohl erwarten wird?
Die See lag ruhig unter uns, zu mindestens noch.
Adrenalin durchfloss immer mehr meine Adern, ließ meine Pupillen zu schmalen Schlitzen werden.
Ich war bereit auf den bevor stehenden Kampf, der über alles entscheiden würde.
Till begutachtete mich aus seinen eisblauen Drachenaugen, die perfekt zu seinem weißen Körper passten.
Die kräftigen Brustmuskeln arbeiteten bei jeden seiner anmutigen Flügelschläge. Wir waren so verschieden, aber doch so gleich. Zwischen uns herrschte ein Band, dass uns irgendwie miteinander verband.
Ohne ein Wort flogen wir auf das offene Meer zu.
Die Eskimos hatten wir noch nicht entdeckt und diese Tatsache machte mich langsam nervös.
Wo steckten sie?
Ging es ihnen gut?
Lebten sie noch?
„Wo steckst du?“, dröhnte die Stimme meines Freundes wie gerufen durch meinen Kopf, was mich erleichtert aufatmen ließ.
„Ich bin auf dem Weg“, gab ich zurück, „Bin gerade auf das offene Meer geflogen.“
„Bitte beeil dich“, erholte kurz Luft, „Hier ist es schlimmer, als wir Tanà gestürzt haben. Es sind einfach zu viele.“
Mit diesen Worten zog Sushi sich aus meinem Kopf zurück.
Bedrückt blickte ich zu Till, der alles mitgehört hatte.
Der Himmel stand in Flammen, als wir uns dem Schlachtfeld auf dem Meer näherten.
Tausende Schiffe säumten die Wasseroberfläche, aus denen Untote Drachen strömten und riesige Schwärme am Himmel bildeten.
Ein eiskalter Schauer durchjagte meinen Körper, wobei sich sämtliche Schuppen aufrichteten.
Es war das reinste Grauen.
Weitaus Schlimmer, als ich es mir je vorgestellt hatte.
Till erschien es genauso zu ergehen. Geschockt starrte er auf das Kriegsgeschehen, was einige Kilometer vor uns tobte.
Hilflos blickte der weiße Drache mich an, der it der Situation völlig überfordert war.
Mir ging es allerdings nicht besser. Auf sowas war ich definitiv nicht vorbereitet.
Konnte man sich überhaupt auf so etwas vorbereiten?
Ich glaubte nicht.
Wie konnte man nur so brutal sein? Bei Tanà kannte ich die Hintergründe, was sie wollten.
Was wollte also er?
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Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)
FanfictionDas letzte was ich von meiner Welt sah, war Krieg und Tode Menschen oder Drachen. Dann wurde alles weiß um mich, schließlich wurde ich in die Parallelwelt Erde teleportiert. Wenn ich mich kurz vorstellen darf ich bin Vanessa und 17 Jahre alt, allerd...