Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)

Auftakt zum Kampf

~James~

Alles lief wie am Schnürchen.
Sie waren genau in meine Falle getappt. Das Motorboot war eine hervorragende Idee.
Sie waren direkt in den Tod geflogen. Moch währten sich die Bestien entschlossen gegen die Armee. Doch dies würde bald enden.
Keiner konnte gegen meine Armee antreten, die war einfach unschlagbar.
Ein teuflisches Grinsen schlich sich auf meine Lippen, während ich auf das Geschehen sah.
Fünf Drachen.
Was sollten die schon anrichten?
In Gruppen griffen die Untoten Drachen an um die anderen zu trennen, vom Schiff flogen Sperre, Netze und sonstige Waffen.
Wir würden gewinnen, dem ganzen endlich einen Schlussstrich ziehen. Mich würde keiner mehr aufhalten können.
Lässig faltete ich meine Hände, wobei ich mich an die Reling lehnte.
Mein Blick schweifte über den Himmel, der teuflisch rot leuchtete. Der Sieg schien zum greifen nah zu sein. Ich spürte wie meine Augen feucht wurden vor lauter Freude. Nach all den aussichtslosen Jahren war dies hier nun das Ende.
Doch wie ging es danach weiter? Grübelnd starrte ich auf die Drachen, die unerbittlich gegen die anderen kämpften ohne mit der Wimper zu zucken. Ich strebte nach mehr.
Nach mehr Macht.
Die Welt sollte zu meinen Füßen liegen, mich anbeten wie ein Gott. Dass wollte ich, der Sieg über die Drachen reichte mir schon lange nicht mehr.
Entschlossen richtete ich mich auf. Wenn sich ein Kapitel schloss, öffnete sich ein Neues.
Im Wasser vor mir vielen die zerstückelten Überreste eines Untoten Drachens.
Spürten sie überhaupt etwas?
Fühlten sie?
Was ging eigentlich in ihren Köpfen vor?
Generell in den Köpfen der Drachen? Kämpften sie aus Blutgier oder weil sie es mussten?
Innerlich gab ich mir für diesen Gedanken selbst eine Ohrfeige.
Wie kam ich den darauf?
Natürlich kämpften sie aus reiner Blutgier.
Mir kam unausweichlich das Bild in der Kneipe in den Kopf, wo sie friedlich vor mir saßen und tranken. Dort hatten sie nicht den Anschein gemacht einer Fliege irgendetwas zu leite zu tun.
Nicht sowie jetzt, wo sie meine Drachen abschlachteten.
Sie hatten dort irgendwie menschlich gewirkt und nicht wie Monster. Wollten sie überhaupt so sein?
Taten sie es nur um Menschen aufzuhalten wie ich?
War ich der Böse?
In meiner Magengegend breitete sich ein ungutes Gefühl aus.
Konnten sich wirklich Pläne innerhalb von Sekunden ändern? Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Nein, dass konnte nicht sein. Ich wollte schon immer ihren Tod.
Doch war ich nicht viel besser, wenn ich mich mit ihnen zusammenschloss?
Hatte ich in meinem Leben überhaupt etwas richtig gemacht?
Ich strebte nach dem Untergang der Bestien schon mein Leben lang.
Heute wird es enden egal wie. Das letzte Kapitel der Geschichte wurde heute geschrieben.
Mit einem Happy End oder nicht.
Ein Pfeil zurrte ziellos durch die Luft, bevor er wie zahllose andere in dem Meer versanken.
Die Band war extrem hartnäckig, damit hatte ich nicht gerechnet.
Sie schienen Kampferfahrung zu haben.
Woher hatten sie diese?
In meinem Kopf zuckten Bilder hin und her mit denen ich nichts anfangen konnte bis jetzt.
Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie waren die Drachen die Tanà gestürzt hatten.
Doch fehlte nicht wer?
Ich rief mir noch weitere Bilder davon in mein Gedächtnis.
Es fehlte ein Drache, definitiv. Behutsam wanderte mein Blick über den Himmel, wo ein unerbittlicher Kampf ausgetragen wurde.
Auch wenn sie massig in der Unterzahl waren, waren sie meiner Armee ebenbürtig. Ein schwarzes Schuppenkleid konnte ich allerdings nicht ausmachen.
Wo versteckten sich dieses Monster? Immer und immer wieder schwebte mein Blick über das Schlachtfeld. Rauch machte sich auf der Meeresoberfläche breit, was von brennenden Schiffen stammte die Besatzung versuchte sich mit einem Sprung in das Wasser zu retten. Quälend langsam verschwanden die schwarzen Wracks in die tiefe der See. Dann sah ich den Nachkommen des Teufels zwischen den Wolken.
Da war noch jemand mit dem gleichen Körperbau in weiß und ein Stück größer.
Ein Tagdrache.
Wussten sie zu was die Beiden fähig waren?