Fehlerhafte Nacht oder nicht?

21 2 0
                                    

~Lexa~

Unruhig marschierte ich im hölzernen Foje des Hotels herum.
Ich hätte es zu Hause nicht mehr ausgehalten, die Wände schienen mich zu erdrücken.
Seit einigen Tagen befand ich mich mit Basti in Oslo.
Er hatte drauf bestanden mit zukommen.
Soeben kam der letzte Suchtrupp zurück ohne Erfolg.
Wieder ein fehlgeschlagener Tag.
Draußen tanzten die Nordlichter in schillernden Farben am Nachthimmel.
Ich bin voller Sorge gewesen.
Was wäre wenn es nicht alle lebend rausgeschaft hätten?
"Süße geh schlafen", raunte Basti in mein Ohr, "Es war ein anstrengender Tag."
"Sie Jungs kommen aber nicht zurück, wenn hier alle dumm rumsitzen."
"Und wenn du so weiter machst werden sie nichts mehr von ihrer Managerin haben!", mit verschränkten Armen stand er vor mir.
Widerwillig ging ich an ihm vorbei, hätte eh keinen Sinn mit ihm zu diskutieren.
Meine Schritte hallten im leeren Flur wieder. In dem modernen Zimmer herrschte eine angespannte Stimmung, die von mir aus ging, die Wände schienen Näher zu kommen.
Wie lange würde ich diese Situation noch aushalten können ohne zerdrückt zu werden?
Erschöpft stand ich am Geländer des Balkons, rechts führte eine kleine Treppe runter zu einem See, worauf sich die Sterne abbildeten, ein kühler Wind fegte durch den angrenzenden Wald hindurch, in der Ferne flog eine Eule.
Wie es wohl ist einfach so durch die Luft zu gleiten, als wäre es das leichteste der Welt?
Ein Seufzen entfuhr meiner Kehle.
Sushi wo bist du?
Ein Leben ohne dich ist sinnlos.
Wieder bildeten sich Tränen in meinen Augen.
Ich könnte es mir nie verzeihen wenn ihnen was passiert, ich sollte an ihrer Stelle sein.
"Scht...scht", zwei Arme legten sich um meine Taille, "Nicht weinen."
Er legte seinen Kopf auf meine Schulter, sein warmer Atem streifte meinen Hals, "Alles wird gut. Sie werden wieder kommen."
Basti drehe mich zu sich um, sodass ich in seine braunen tiefgründigen Augen blickte, seine warme Hand streichelte meine Wange.
"Jetzt vergiss doch mal die Jungs. Und genieße das hier und jetzt."
Sachte legte er seine Lippen auf meine.
Anfangs verkrampfte sich mein Körper, doch dann erwiderte ich den Kuss, der immer verlangender wurde.
Er hob mich hoch und trug nich zum Bett.
Mein Kopf protestierte wild dagegen an.

'Du wolltest doch Sushi, schon
immer. '

Doch zum ersten Mal hörte ich auf mein Herz, wonach es sich sehnte.

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt