Nachtflug

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~David~
Wie ein begossener Pudel öffnete Daniel die Terrassentür, kassierte einige Bemerkungen, wovon Vanessa auch noch recht hatte.
Schlecht gelaunt stapfte er die Treppe hoch und stellte sich erstmal unter die Dusche. Schmunzelt want ich mich dem Gehacktes in der heisen Pfanne zu. Es sollte Burger geben, dazu hatten wir uns kurzfristig im Supermarkt entschieden. Dans schnitt währenddessen die Tomaten in Scheiben. Kevin und Pascal prügelten sich eher um den Salat, als ihn fertig zu machen.
Sushi bereitete seelenruhig mit Vanessa verschiedene Cocktails zu, die in allen möglichen Farben sorgfältig auf dem Tisch standen, zwischendurch standen welche in regenbogenfarben. Doch eine Sache fehlte. Alkohol. Der Supermarkt wollte vorbildlich sein und hatte den ganzen Alkohol aus dem Programm genommen.
Zum Leidwesen für uns. Wir würden es aber schon irgendwie überstehen. Schließlich bestand das Leben nicht nur aus Alkohol, der bei uns eh keine Wirkung hatte. Genüsslich verspeisten wir die köstlichen Burger. Daniel schien schon wieder bester Laune zu sein, nach seiner unfreiwilligen Dusche.
Lachend saßen wir noch eine ganze Weile beisammen am großen Tisch. „Jungs wollen wir nicht rausgehen?“, warf Vanessa mit einer hochgezogenen Augenbraue in die Runde, „Das Wetter ist besser geworden.“
Wohlwissend grinste ich ihr breit entgegen, genauso wie der Rest bis auf Kevin, der auf dem Schlauch stand. Pascal schlug sich fassungslos in das Gesicht.
Mal schauen wie lange er braucht bis er realisiert was wir vorhaben oder bis jemand ihn erlöst?
Hippelig schaukelte Danskimo mit seinem Stuhl hin und her. Er konnte es scheinbar kaum erwarten, allerdings stand dem Kevin noch im Weg, der immer noch im dunklen tappte.
„Kevin. Was hebt uns von den anderen Menschen ab?“, wedelte der Orangehaarige wild mit den Armen vor seinem Freund herum, „Lasst uns gehen, dass hat keinen Sinn mehr länger zu warten.“
Schulterhängend stapfte der Gitarrist durch die gläserne Terrassentür hinaus in die Dunkelheit der Nacht. „Denkt ihr wirklich ich bin so dumm?“, lächelte die Giraffe, „Natürlich habe ich Lust zu fliegen. Ich wollte den Orangehaarigen Mal ein bisschen ärgern. Meint ihr ich war zu streng?“
Verwirrt blickten wir Kevin an, bevor wir lauthals lachten. Manchmal ist Kevin unmöglich.
„Ach er kann es schon vertragen“, antwortete Daniel, während er sich ebenfalls nach draußen begab.
Die Stühle kratzten unnormal laut über den Fußboden, wobei sie nach hinten geschoben worden.
Mein Drache want sich ungeduldig unter meiner Haut, war er doch schon zu lange dort eingesperrt. Kalte Nachtluft strömte mir ungehalten in das Gesicht, als ich nach draußen trat. Meine Härchen stellten sich automatisch auf, wenn der Wind meine Haut sachte umspielte. Genüsslich schloss ich die Augen für wenige Sekunden, um den Moment besser zu genießen. Als ich sie wieder langsam öffnete, standen sechs Drachen vor mir, die mich erwartungsvoll musterten.
Wärme durchströmte meinen Körper, meine Haut kribbelte angenehm, während meiner Haut hellblauen Schuppen wich.
Zufrieden streckte ich meine Flügel in den dunkeln Himmel, der Sternen verhangen war. Die dünnen Flügelmembranen waren zum Zerreißen angespannt während ich mit den anderen durch die Nacht flügte.
Ich war völlig frei von Sorgen und Stress, ich war einfach frei. Strahlend wie die Sonne legte ich mich mit den Rücken in einen warmen Aufwind, was die anderen mir nachtaten bis auf Vanessa und Sushi, die sich spielerisch ärgerten. Zwischendurch lag die Kleine lächelnd auf seinen roten schuppigen Rücken. Solche kleinen Nachtflüge sollten wir definitiv öfters mal machen. Im Morgengrauen schlenderten wir durch den Sand zurück zu unserem Ferienhaus. Die Sonne ging langsam hinter dem Meer auf und der dunkle Nachthimmel wich dem hellen Tag. Müde schleppte ich mich die Treppe hinauf, nachdem ich mich zurück verwandelt hatte das Bett war genau das was ich jetzt brauchte.
Im Halbschlaf ließ ich mich in das kuschelige Bett fallen.
Mein plötzlich aufleuchtendes Handydisplay zog unweigerlich meine Neugier auf sich.
Die Müdigkeit war mit einmal wie weggefegt, als ich den Namen laß von wem die Nachricht stammte. Christoph.
Irgendwie lies der Drummer mein Herz höherschlagen.
Christoph: Na du. Was macht der Urlaub?
Ich: Wir sind gerade von einer Kneipentour wiedergekommen.
Ich log, doch dies war nur eine kleine Notlüge, denn die Wahrheit konnte ich ihm nicht sagen, ich hatte Angst, dass er mir nicht glaubte.
Christoph: Dann schlaf schön. 
Doch an Schlaf war nicht wirklich mehr zu denken, denn meine Gedankenkreisten nur noch um ihn. Mein Herz schlug seinen Namen.
In mir herrschte das reinste Chaos. Was passiert hier?
Was stellte der andere Drummer mit mir an?    

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt