Ankunft in Bayern

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~Danskimo~

Gut gelaunt trällerten wir das Lied mit, was gerade im Radio lief. Eine bessere Kombination hätte ich nicht erwischen können. Ich glaube die anderen hatten nicht so einen riesen Spaß. Die Zeit verging mit Sushi und Vanessa wie im Flug, nie hätte ich gedacht, dass die Beiden solche Spaßvögel seien. Vor uns baute sich eine massive Auto wand auf, na super auch noch ein Stau. Wenigstens werden wir nicht die Letzten sein, wenn Kevin bei den anderen am Steuer sitzt. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ein Anruf aufleuchtete auf dem Display des Autos. Vanessa nahm ihn grinsend entgegen.
„Na, ihr Schnarchnasen“, begrüßte uns Flake mit bester Laune, „Wo steckt ihr denn?“
„Vor uns türmt sich ein Stau auf“, murmelte Sushi.
„Ach der. Der ist nicht so schlimm wie er aussieht“, flötete Oliver.
„Ich hoffe es“, meldete ich mich zu Wort.
„Ach das wird schon“, meinte Flake zuversichtlich, „Wir sind dann schon Mal da und warten auf euch.“
Er legte auf.
Oliver hatte recht, wir sind zückig durch die Automasse gekommen. Nach einer Stunde erreichten auch wir die Kulisse wo die Rammsteiner und Pascals Auto auf uns warteten. Nur noch Kevin, Jappo und Simon fehlten, kein Wunder, wenn die Giraffe fuhr. Die Kulisse lag wirklich im nirgendwo das letzte Dorf hatten wir vor 30 km durchquert. Feiern viel also aus.
„Fährt Kevin das andere Auto?“, erkundigte sich Christoph leicht amüsiert.
„So wie es aussieht ja“, antwortete Pascal.
30 Minuten später fuhren sie unter tosendem Applaus auf den Hof.
„Habt ihr es auch Mal endlich nach Jahren geschafft“, neckte Till.
„ich bin halt nicht so scharf auf Strafzettel“, wohl wissend blickte Kevin Pascal an, der unschuldig in die Runde blickte.
„Jungs lasst uns zum Haus gehen und die Zimmeraufteiling machen“, meinte Simon voller Tatendrang. Vanessa verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen schmoll Mund.
„Und Mädchen“, fügte er hinzu, wobei er die Augen verdrehte.
Zufrieden hackte sich die Kleine bei Sushi unter. Gemeinsam liefen wir durch das mittelalterliche Dorf zu einer recht großen Blockhütte, die von Bäumen umzingelt wurde. Nicht schon wieder Bäume, nachdem Vorfall in Norwegen hatte ich die Schnauze voll davon. Na, ja dieses Mal wird uns hoffentlich kein Drache angreifen. Egal wie man es drehte und wendete irgendjemand zog bei der Zimmeraufteilung immer den Kürzeren. Nach einer endlos langen Diskussion hatten wir uns halbwegs geeinigt. Kevin und Pascal bestanden auf das Zimmer mit dem Doppeltbett, da waren Verhandlungen zwecklos. Vanessa und Sushi bezogen ein Zimmer mit Till, Daniel mit Simon und Jappo.
Und ich?
Ich hatte die Arschlochkarte gezogen. Das Schnarch Konzert war schon vorprogrammiert mit sechs weiteren Herrschaften. Mühselig zerrte ich den Koffer die schmale Holztreppe hinauf hinter David. Wenigstens war das Zimmer groß genug für uns sieben, die Bettenanzahl reichte genau aus. Ich ergatterte mir den oberen Schlafplatz eines Stockbettes, während es sich Flake unter mir bequem machte. David hatte das Stockbett unterhalb meines ergattert und lag ebenfalls oben. Richard bestand auf das Einzelbett mitten im Raum, wovor wohl einige in der Nacht laufen würden. Ordentlich verstaute ich meine Klamotten in dem winzigen Schrank neben dem Bett. Ein Bad befand sich gegenüber. „Wehe irgendeiner schnarcht“, mahnte Paul.
„Das muss ja gerade der richtige sagen“, lachte Oliver, „Du sägst doch in der Nacht den kanadischen Wald ab!“
Wir brachen lauthals in Gelächter aus, was durch das ganze Haus dröhnte. So verschieden schienen wir nicht zu sein, bis auf das kleine Detail, dass wir alle Drachen waren. Gemeinsam hockten wir, nachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, am großen geräumigen Wohnzimmer. Ein Wunder, dass die Rammsteiner auf Jappo und Simon hörten.
„Ok Leute“, fing Simon seine Rede an, „Morgen werden wir anfangen zu drehen. ZU erst die Dorfszenen wo Vanessa ordentlich beschimpf wird und so. Also geht ja nicht zu spät in das Bett!“ Das war schon die Rede? Er hatte sich mal kurzgehalten. Kevin und Pascal hatten sich bereit erklärt was Schnelles zu kochen, so standen in wenigen Minuten Nudeln mit Soße auf dem Tisch. Zwischendurch dachte ich schon kurz, dass sich die Beiden noch die Klamotten vom Leib reißen würden, so wie die geflirtet hatten. Zum Glück konnten sie sich noch am Riemen reißen, es nicht zu tun. Dafür wird die Nacht wohl etwas zu kurz. „Ihr Beide könnt ja wirklich kochen“, stellte Paul überrascht fest.
„Besser als der rest von uns“, meinte Daniel, was auch stimmte.
„Dann kochen sie jeden Abend für uns“, grinste Flake, „Denn wir können es auch nicht.“
Nachdem Essen räumten wir alles in den Geschirrspüler. Die beiden Turteltauben waren bereits verschwunden. Vanessa saß draußen auf der Terrasse und blickte in den sternenverhangenen Himmel. Irgendetwas beschäftigte sie. Ich entschied mich sie in Ruhe zu lassen, besser so wenn man keinen wütenden Nachtschatten im Haus haben wollte. Doch es ließ mich nicht mehr los.
Über was dachte sie nach?

Zerbrochene Welt (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt