Jin fühlte sich, als sitze er auf einem sich immer schneller drehenden Karussell.
Ihm war heiß.
Er hatte Mühe, die Augen aufzuhalten, geschweige denn einigermaßen gerade zu laufen. Als hätte er getrunken.
Aber er hatte doch nur ein Glas von diesem merkwürdigen Champagner getrunken. Wie konnte er sich davon so betrunken fühlen?
Dankbar klammerte er sich daher an Eric, der ihn vorsichtig aus der Loft ins Freie bugsierte.
Die kalte Nachtluft traf Jin wie ein Schlag. Plötzlich fühlte er sich direkt noch betrunkener, seine Knie verwandelten sich auf einen Schlag in Wackelpudding und er rutschte zusehends in Erics Arme.
Wie ein nasser Sack wurde er von ihm halb mitgeschliffen. Jin schnappte den intensiven Duft des Parfüms auf, dass Eric bereits seit Jahren benutzte und das dem Reporter regelrecht Bilder in die Gedanken projezierte. Erinnerungen. Unabhängig, ob positiv oder negativ.
Jin war das unangenehm.
Nicht nur, dass er gerade so abhängig von Eric war. Die ganze Nähe zu ihm verursachte ein unschönes beklemmendes Gefühl. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
Fast könnte man meinen, sein Körper wehre sich gegen die Nähe zu Eric.
Was hatte Taemin gesagt? Dass er darauf achten sollte, wem er vertraute?
Wen meinte er damit? Etwa Namjoon?
War es ein Fehler, dass er ihm nichts von diesem Treffen berichtet hatte?
„Geht es dir gut?", fragte Eric, während er Jin an der Hüfte noch näher an sich zog.
Dieser nickte nur matt, hatte aber keine Kraft zu antworten. Seine Zunge war schwer wie Blei.
„Dann kannst du es genießen.", hörte er Eric flüstern.
Seine Stimme hatte sich verändert, war plötzlich kälter und unnahbarer geworden.
Jin erstarrte.
Zumindest versuchte er es.
Aber die Kontrolle über seinen Körper hatte er schon längst verloren. Es fühlte sich an, als wäre er gefangen. Und müsste sich alles, was mit ihm passierte einfach nur ansehen, ohne selbst agieren oder gar etwas dagegen unternehmen zu können.
Die Droge!
Am liebsten hätte Jin aufgekeucht ob dieser Erkenntnis.
Aber es funktionierte einfach nicht.
Wie ein nasser Sack wurde er von Eric zum Auto gezogen, wo dieser ihn bäuchlings auf die Motorhaube legte.
Jin stöhnte leise auf, der einzigen Regung, zu welcher er noch in der Lage war.
Wie konnte er nur so dumm sein? Schon wieder.
Immer wieder fiel er auf ihn hinein, ließ sich trotz aller Bedenken doch wieder von ihm überreden.
Nur um am Ende erneut unter ihm zu liegen.
Jin wollte schreien. Er wollte Eric von sich stoßen und einfach nur wegrennen.
Er wollte zu Namjoon.
Stattdessen lag er hier übergebeugt auf der Motorhaube seines eigenen Wagens und konnte nichts tun, als er spürte, wie Eric ihm die Hose bis hinunter zu den Knien zog.
„Wie ich diesen Anblick vermisst habe.", flüsterte Eric.
Jin spürte Übelkeit in sich aufsteigen.
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Artifice //Namjin//
FanfictionEr, der junge Journalist, der zum ersten Mal mit der grausamen und blutigen Realität konfrontiert wird, trifft auf den ernsten Ermittler, der eigentlich lieber alleine arbeitet. Werden sie ihre gegenseitige Abneigung und die Streitereien auf Eis leg...