Kapitel 108

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Es war so leicht gewesen, ihn herzulocken

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Es war so leicht gewesen, ihn herzulocken. So unfassbar einfach.

Der Anruf hatte ihn überrascht. Zumindest hatte es den Anschein.

Die Bitte um ein Treffen noch viel mehr, das war deutlich zu hören gewesen.

Eigentlich war ihr erneutes Aufeinandertreffen erst für morgen geplant. Doch er wollte nicht länger warten, konnte es einfach nicht.

Wie vorteilhaft, dass die darauffolgende Nachricht ihn schlussendlich doch noch überzeugen konnte. Vielleicht klang er einfach zu ungeduldig.

Vollkommen egal, woran es gelegen hatte. Schlussendlich konnte er ihn doch noch von seinem persönlichen Beschützer weglocken.

Wie er diesen Typen doch allmählich verabscheute. Immerzu hockten sie zusammen, klebten förmlich aneinander.

Eigentlich hatte er gehofft, dass die Trennung endgültig war. Aber scheinbar kamen die beiden einfach nicht voneinder los.

Er sah ihn kommen, erkannte ihn schon von weitem an seiner unverwechselbaren gebleichten Haarfarbe.

Ob er ebenso Herzklopfen hatte, als sie sich endlich gegenüberstanden?

Seines jedenfalls schlug so schnell, das Hochgefühl in seinem Inneren wuchs ins Unermessliche, je näher sie sich kamen.

Die Frage, warum sie sich unbedingt hier treffen sollten, beantwortete er lediglich mit einem Lächeln.

Wie konnte er so etwas überhaupt fragen?

Hatte er diesen Ort doch genauestens gewählt.

Und es war perfekt. Der Seoul Tower strahlte in warmen Rottönen, die Menschen um sie herum lachten, feierten und waren so mit sich selbst beschäftigt, dass niemand auf die Idee kommen würde, welcher Plan hier verfolgt würde.

Ausgerechnet an so einem Ort, der die Verkörperung des künstlichen Lebensgefühls war, dass er so verabscheute.

Ob es naiv war, dass er ohne jegliche Vorsicht oder Hintergedanken die ihm angebotene Cola entgegen nahm? 

Wahrscheinlich.

Vielleicht wollte er ja auch nur freundlich und respektvoll sein. Das war er ja immer.

Wenn sich die vollen Lippen zu einem höflichen Lächeln verzogen, er so seinen ganzen Charme spielen ließ, dem sie nach und nach verfallen waren.

Selbst ihm hatte es beim ersten Aufeinandertreffen beinahe die Sprache verschlagen. Selten hatte er solch fein geschliffene Gesichtszüge gesehen, die fast schon denen einer alten Adelsfamilie gleichkamen. Eine Schönheit wie auf kostbaren Gemälden, welche altertümliche Tempelanlagen schmückten.

Artifice //Namjin//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt