Kapitel 93

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Mit jedem weiteren Kaffee, den er intus hatte, erhöhte sich seine Aufmerksamkeit

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Mit jedem weiteren Kaffee, den er intus hatte, erhöhte sich seine Aufmerksamkeit.

Das war gut, immerhin hielt Yun seit über einer halben Stunde einen Vortrag über die Ergebnisse der Spurensicherung und welche neuen Beweise sich dadurch ergeben hatten.

Weniger gut allerdings war die Tatsache, dass das Koffein sich scheinbar positiv auf sein Erinnerungsvermögen auswirkte.

Nach und nach kehrten die eigentlich tief vergrabenen Ereignisse der vergangenen Nacht zurück.

Und bescherten Jin immer wieder eine hochrote Gesichtsfärbung.

Namjoon hatte tatsächlich nicht gelogen.

Der Reporter hatte ihm tatsächlich ein mehr oder minder unmoralisches Angebot gemacht. Immerhin wollte er eine Affäre mit ihm beginnen.

Was überhaupt nicht zu Jin passte. Er war ganz und gar nicht der Typ für belanglose Bettgeschichten.

Seine bisher einzige Affäre, wenn man es so nennen konnte, hatte er mit Eric. Und das auch nur, weil der Sänger ihn immer und immer wieder überredet hatte. Oder eher übers Ohr gehauen. War Jin doch nur auf seine Avancen eingegangen in der Hoffnung, ihre Beziehung könnte erneut aufflammen.

Noch heute könnte er sich für seine ständige Naivität in den Hintern beißen.

Alles nur, weil er doch eigentlich nur Liebe suchte. Dieses kleine bisschen Geborgenheit und den Impuls, sich fallen lassen zu können.

Im Prinzip das, was er bei Namjoon gefunden hatte. Durch seine eigene Dummheit jedoch komplett zerstört hatte.

"Hörst du mir überhaupt zu?", erkundigte Yun sich stirnrunzelnd.

Jin blickte erschrocken auf. Alle Augen im Raum waren auf ihn gerichtet. Was erneut dazu führte, dass ihm das Blut ins Gesicht schoss.

"War die Nacht so heiß?", grinste die junge Polizistin vielsagend.

Mit weit aufgerissenen Augen schüttelte der Reporter schnell den Kopf, versuchte das Kichern um ihn herum auszublenden.

"Du redest seit fast einer geschlagenen Stunde von den Erfolgen der Spurensicherung. Bisher hab ich allerdings noch nichts entdecken können, was mir ein eindeutiges Indiz auf den Täter liefert.", beschwerte sich Namjoon plötzlich gelangweilt.

Er saß an einem kleinem Tisch in einer Ecke des Raumes und blickte mit verschränkten Armen zu Yun.

Jin war ihm gerade unglaublich dankbar für die Ablenkung. So langsam kannte er Yun gut genug, um zu wissen, dass sie wahrscheinlich in den kommenden Minuten eine zweideutige Anspielung nach der anderen auf seine Kosten gemacht hättte.

"Schon gut. Du willst Indizien? Sollst du haben.", die Polizistin warf mithilfe des Beamers ein Foto an die Wand.

Darauf zu sehen war lediglich eine Reifenspur im dunklen Matsch.

"Der Vorteil an dem derzeitigen Wetter ist, dass an jedem der Tatorte der vorhandene Boden so aufgeweicht war, dass wir einige Reifenspuren sammeln konnte.", erklärte sie, zeigte weitere Fotos. "Dabei ist aufgefallen, dass sich der Abdruck eines Reifens an jedem Tatort wiederholte."

"Das heißt?", hakte Namjoon nach, beugte sich nach vorn und stützte dabei die Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab.

Alleine der Anblick dieser Sitzposition, dazu der ernste Gesichtsausdruck des Ermittlers, beschleunigten Jins Herzschlag um das doppelte.

"Wir haben Glück, dass es sich hierbei um ganz spezielle Reifen handelt. Mit einem eigens angefertigten Profilmuster, welches rechtlich geschützt ist.", erneut wurde ein Foto an die Wand geworfen. Diesmal war ein Auto zu sehen. "Unser Mörder ist höchstwahrscheinlich im Besitz eines BMW. Ein 7er, um genau zu sein."

"Also hat er Geld.", stellte Jin verblüfft fest, fügte hinzu, als er die fragenden Blicke der Anwesenden bemerkte. "So ein Fahrzeug kostet relativ viel. Ein normaler Angestellter kann sich das kaum leisten."

"Wir müssen also davon ausgehen, dass unser Mörder sich nicht nur in den Kreisen der Musikindustrie bewegt, sondern womöglich sogar Teil dieser ist. Und somit entsprechend verdient.", mutmaßte Namjoon, tippte sich dabei nachdenklich gegen die Unterlippe. "Können wir rausfinden, wieviele solcher Autos aktuell zugelassen sind?"

Yun seufzte: "Zu viele. Scheinbar ist die Marke bei den Schönen und Reichen aktuell Trend."

"Also wieder nichts.", stöhnte Namjoon genervt auf.

"Taehyung hat einen.", warf Jin kurzerhand ein.

Der Ermittler zog die Augenbrauen zusammen, musterte den Blonden argwöhnisch: "Und das sagst du erst jetzt?"

Der Angesprochene verzog verständnislos das Gesicht: "Wieso hätte ich dir sagen sollen, welche Autos meine Bekannten fahren? Die Tatsache mit dem BMW kam erst jetzt zum Vorschein."

"Entschuldige, ja.", Namjoon fuhr sich mit beiden Händen durch das Gesicht. "Ich hatte nur gehofft, dass dieses Treffen hier erfolgreicher verlaufen würde."

Yun blies empört die Backen auf, verkniff sich aber jeglichen Kommentar.

"In Ordnung, dann lass uns diese blauhaarige Tunte mal besuchen gehen.", entschied Namjoon, erhob sich schwerfällig von seinem Stuhl.

"Können wir da eventuell meinen Wagen nehmen?", fragte Jin vorsichtig. "Ich weiß, dein Kia ist wirklich zuverlässig und sparsam, aber..."

"Von mir aus.", zuckte der Ermittler mit den Schultern. "Mir ist eh nicht nach Fahren zumute."

Besorgt musterte der Reporter seinen Partner auf dem Weg zum Auto.

Ob er wohl sehr frustriert war, dass sie noch immer keinen wirklichen Hinweis hatten?

Jin wusste, eigentlich dürfte er solche Gedanken nicht haben, aber jetzt im Moment wollte er nichts lieber tun, als Namjoon einfach nur in den Arm zu nehmen. 

"Du hast sie noch immer offen liegen?", stutzte der Ermittler plötzlich, als er die Beifahrertür öffnete.

Vor Schreck erstarrte der Blonde in der Bewegung.

Er wusste genau, was gemeint war.

"Ich hab doch gesagt, seit damals hab ich nichts angerührt.", stotterte Jin unbeholfen.

Namjoon warf ihm einen kurzen undeutbaren Blick zu, als er die Akte vom Beifahrersitz nahm, um sich auf selbigen zu setzen.

Der Reporter hingegen hatte plötzlich überhaupt keine Lust mehr, sich ebenfalls ins Auto zu begeben. 

Was würde passieren? Würden sie erneut streiten?

Unsicher wankte Jin zur Fahrerseite. Mit gestrafften Schultern öffnete er die Tür, ließ sich in den Sitz fallen. Im Augenwinkel bemerkte er schockiert, dass Namjoon begonnen hatte, durch die Unterlagen zu blättern. 

 

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Artifice //Namjin//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt