Kapitel 9

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Die Tür öffnete sich mit einem leisen Surren, nachdem Jin den Code eingegeben hatte.

"So, da wären wir.", meinte er und schritt etwas zurück, um Namjoon den Vortritt zu gewähren.

Dieser ließ sich nicht lange bitten, striff die Schuhe ab und betrat die vier Wände des jungen Reporters.

Neugierig blickte er sich um.

Jin blieb unschlüssig in der Wohnungstür stehen.

Er war sich noch immer nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee war, den Ermittler mit hierher zu nehmen.

Ja, sie hatten in seiner Wohnung weitaus mehr Ruhe und das technische Equpment für die Recherche.

Aber trotz allem war es noch immer Jins Wohnung. Sein Refugium und privates Reich.

Namjoon öffnete den Reißverschluss seiner Lederjacke, während er weiter den Blick schweifen ließ.

"Warte, ich nehm die.", Jin eilte, vielleicht ein wenig zu schnell, zu ihm und riss ihm die Jacke förmlich von den Schultern.

"Ich häng die hierhin.", stotterte er schnell, als Namjoon ihn überrascht und eindeutig irritiert ansah. Prima, jetzt hielt er ihn nicht nur für einen verwöhnten Schnösel, sondern auch noch einen verrückten verwöhnten Schnösel.

"Soll ich uns Kaffee machen?", versuchte Jin die peinliche Stille irgendwie zu überbrücken.

Namjoon schenkte ihm einen beinahe misstrauischen Blick, der den Reporter schnell ergänzen ließ: "Keine Sorge, ich habe auch richtigen Kaffee. Irgendwo."

Schnellen Schrittes flüchtete er in die gegenüberliegende Seite des großen Zimmers mit der eingebauten Küchenzeile und durchstöberte alle Schränke.

Schließlich wurde er doch noch fündig und entdeckte ein sogar noch verschlossenes Päckchen Kaffeepulver.

Seine Mutter hatte ihm das mal zum Einzug geschenkt, inklusive der dazu passenden Kaffeemaschine. Das war vor vier Jahren.

Während Jin eher auf gut Glück die Maschine vorbereitete, beobachtete er unauffällig aus dem Augenwinkel Namjoon, der seinem Beruf scheinbar alle Ehre machte und sich interessiert die vielen gerahmten Fotos über dem Sofa anschaute.

Jin überlegte, ob irgendwelche peinlichen Aufnahmen dabei waren, konnte sich allerdings erinnern, mit Absicht nur die wirklich guten Fotografien in farblich passende Bilderrahmen gesteckt zu haben.

Zum Großteil war er selbst zu sehen, meißt mit irgendwelchen mehr oder minder bekannten Prominenten.

Ihm fiel die Unordnung auf seiner Couch auf. Besonders die Klamotten von letzter Nacht, die er sich einfach vom Körper gestreift hatte, als er müde nach Hause gekommen war.

So unauffällig wie möglich, aber schnurstracks huschte er zu dem Möbelstück und klaubte alles zusammen.

"Entschuldige, ich hab nicht aufgeräumt.", erklärte er nun doch sein Tun. "Normalerweise bringe ich keinen Mann direkt am ersten Abend mit nach Hause."

Namjoon blickte ihn stirnrunzelnd an, sagte aber kein Wort.

Jin versuchte entschuldigend zu lächeln: "So, du kannst dich hierhin setzen. Der Kaffee ist auch gleich fertig. Milch? Zucker?"

"Schwarz.", gab der Dunkelhaarige zur Antwort, bevor er sich setzte und weiter mit den Augen die Wohnung scannte.

Wonach suchte er bitte?

Als ob Jin etwas zu verheimlichen hätte. In seiner Gegenwart konnte er sich sowieso nicht konzentrieren. Wie sollte er da noch mysteriöse Dinge verbergen?

Artifice //Namjin//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt