"Das kann nicht dein Ernst sein?", keifte Jin noch immer fassungslos.
"Kannst du bitte endlich mal die Klappe halten?", stöhnte Namjoon entnervt auf, schob den Reporter weiter vor sich her durch das Treppenhaus.
"Ganz sicher nicht! Damit du weiter böser Bulle spielen kannst?", erneut versuchte Jin, sich irgendwie aus der Umklammerung zu befreien, indem er seinen Oberkörper hin und her wand.
Der Ermittler schien so langsam genug von der Gegenwehr zu haben, verstärkte er doch den Griff und drückte den Blonden schließlich gegen die Wand.
Das Gesicht an den harten Beton gepresst, keuchte dieser erschrocken auf.
"Willst du wirklich, dass ich den bösen Bullen raushängen lasse?", flüsterte Namjoon leise direkt an Jins Ohr, umfasste mit der Hand dessen Kehle und zwang ihn so, den Kopf in den Nacken zu legen.
Der Reporter rührte sich nicht. Angespannt wartete er, was als nächstes passierte.
"Wann lernst du endlich, mir zu vertrauen?", sprach Namjoon weiter. Seine Finger fuhren über Jins Lippen, teilten sie.
Seufzend nahm er die Finger auf, leckte mit der Zunge darüber.
Die Tatsache, dass er gefesselt war, ließ diese Sitution noch verruchter wirken.
"Ich musste dich irgendwie aus der Schusslinie bekommen, ohne dass jemand zu viele Fragen stellt.", erklärte der Ermittler weiter. Seine Stimme klang dunkel, das Zungenspiel des Reporters schien ihn also auch nicht vollkommen kalt zu lassen.
Jin lehnte sich gegen ihn, schloss die Augen, während er weiterhin über Namjoons Fingerkuppen leckte, daran saugte.
Dieser knurrte leise auf: "Erinner mich daran, die Handschellen diesmal nicht im Revier abzugeben."
Es schien ihm unsagbar schwer, sich von Jin abzuwenden. Fügte er doch nach dessen enttäuschtem Seufzen entschuldigend hinzu: "Wir sollten zum Auto gehen. Wo hast du geparkt?"
"Rückseite.", antwortete der Reporter kurz.
"Ich kann nachvollziehen, dass du überreagiert hast.", meinte Namjoon verständnisvoll, öffnete die Handschellen mit wenigen geübten Griffen. "Es macht nur keinen besonders guten Eindruck, wenn du deine Emotionen ausgerechnet dann nicht unter Kontrolle hast, wenn Presse in der Nähe ist."
Wütend schnaubte Jin: "Er hat nicht nur Mark in den Dreck gezogen, sondern auch jedes andere Opfer."
"Er ist ein Idiot. Und glaub mir, sobald sich irgendeine Gelegenheit auftut, wandert er für ein paar Tage hinter Gitter.", versprach der Ermittler.
Ein Nicken andeutend als Beweis, dass er den Wink verstanden hatte, begegnete er dem aufmunternden Blick seines Gegenübers, rieb sich dabei die geröteten Handgelenke.
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Artifice //Namjin//
FanfictionEr, der junge Journalist, der zum ersten Mal mit der grausamen und blutigen Realität konfrontiert wird, trifft auf den ernsten Ermittler, der eigentlich lieber alleine arbeitet. Werden sie ihre gegenseitige Abneigung und die Streitereien auf Eis leg...