Kapitel 116

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"Verflucht, du bist noch minderjährig!", spuckte Jin beiden entgegen, nachdem mitlerweile auch der blauhaarige Clubbesitzer seinen unerwarteten Besuch registriert hatte

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"Verflucht, du bist noch minderjährig!", spuckte Jin beiden entgegen, nachdem mitlerweile auch der blauhaarige Clubbesitzer seinen unerwarteten Besuch registriert hatte.

"Seit drei Tagen nicht mehr.", entgegnete Jungkook, versuchte dabei, so cool wie möglich zu bleiben. Allerdings konnte man ihm ansehen, besonders anhand seiner tiefroten Gesichtsfarbe, dass er sich in Grund und Boden schämte.

"Und so feiert man das heutzutage?", hakte Namjoon trocken nach.

Eine Antwort blieb ihm der Schüler schuldig. Lieber wich er den Blicken aus und versuchte unauffällig, die Decke über sich und den ebenfalls komplett nackten Taehyung zu richten.

"Darf ich euch etwas zu trinken anbieten?", fragte der Clubbesitzer höflich.

Gastfreundschaft in allen Ehren, aber er tat gerade so, als wäre es das normalste der Welt, dass er splitterfasernackt und mit noch immer leicht verschwitztem Gesicht neben einem gerade erst volljährig gewordenem und bis vor kurzem noch unschuldigen Schüler saß.

Mit geballten Fäusten atmete Jin tief ein und aus, versuchte die Wut in sich zu unterdrücken.

Sein bester Freund wurde vor wenigen Stunden bestialisch ermordet und keiner schien Notiz davon zu nehmen, sondern vergnügte sich lieber miteinander.

"Beruhige dich. Sie wissen es noch gar nicht.", sprach Namjoon leise auf ihn ein, legte ihm zusätzlich die Hand auf die Schulter.

Überrascht drehte ihm der Reporter das Gesicht zu.

Hatte er seine Gedanken laut ausgesprochen oder konnte Namjoon tatsächlich Gedanken lesen? Egal, was es war: er hatte recht.

Man konnte niemandem hier einen Vorwurf machen. Immerhin waren Taehyung und Jungkook nicht die einzigen hier im Raum, die trotz der Schrecken, welche um sie herum tobten, immer wieder miteinander im Bett landeten.

Die Verbrechen in dieser Stadt konnten noch so abscheulich sein. Diejenigen, die nichts davon wussten, lebten ihr Leben weiter. Tanzten, tranken oder gaben sich einander hin.

"Was wissen wir nicht?", erkundigte sich Taehyung neugierig.

Jin registrierte, dass der Clubbesitzer anders wirkte als sonst. Mit dem zerzausten Haar, der leichten Röte auf den Wangen und ohne seine ganze übertriebene Aufmachung. Eigentlich sah er aus, wie ein ganz normaler junger Mann mit einer etwas absonderlichen Haarfarbe.

Ähnlich wie damals, als er aus Jungkooks Wohnung stolperte und erst nach und nach wieder die Mauer um sich herum aufbaute.

Es hatte fast den Anschein, Taehyung würde in der Nähe des Schülers aufblühen und die künstlich gestellte Maske fallen lassen.

Dennoch schüttelte Jin den Kopf.

Er wollte Jimins Tod jetzt nicht offenbaren. Der Zeitpunkt war mehr als ungünstig, wusste er doch, dass besonders Jungkook ein fast ebenso inniges Verhältnis zu ihm hatte wie er selbst.

Artifice //Namjin//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt