Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindet

Aufeinandertreffen der besonderen Art

Kurz nach Patrick parkte ich den Wagen in der Einfahrt und stieg gerade aus, als ich mitbekam, wie lauthals „Onkel Paddy" gerufen wurde. Patrick, der ebenfalls ausgestiegen war, drehte sich um, und sofort liefen ihm 2 kleine blonde Jungs in die Arme, gefolgt von drei weiteren Kids. Sofort strahlte Patrick aus tiefsten Herzen, ging in die Hocke und umarmte die beiden kleinsten. Es waren Angelos Kids. Langsam ging ich auf sie zu, und da Patrick noch mit William und Joseph sprach, begrüßte ich Emma, Helen und Gabriel.
Als Patrick anschließend die drei begrüßte, war es plötzlich etwas kühl zwischen Gabriel und Patrick. Unsicher standen sie sich zunächst gegenüber und Gabriel hielt ihm nur seine Hand entgegen. Unschlüssig sah Patrick zu mir und ich nickte ihm nur lächelnd zu. Patrick griff daraufhin nach Gabriels Hand und zog ihn prompt in eine Umarmung. „Nun komm her mein Großer!", sagte Patrick sanft und hielt sein Patenkind feste in der Umarmung. Man konnte dabei Zusehen wie sich Gabriel entspannte und die Nähe von seinem Onkel zu genießen schien. „Du... du hast mir gefehlt!", sagte er leise. „You too...I'm so sorry... Gab... if I could turn back the time... I..." „Gabriel, Hellen... kommt ihr endlich rein!", schrie Angelo plötzlich von innen und die beiden fuhren sofort erschrocken auseinander.  Gabriel und Helen folgten der Anweisung ihres Vaters und Patrick blieb geknickt zurück. Er musste nichts sagen. Ich verstand wie er sich fühlte und in mir zog sich alles zusammen. Am liebsten wäre ich sofort zu Angelo gerannt und hätte ihm meine Meinung um die Ohren gehauen, aber ob das so taktisch klug gewesen wäre bezweifelte ich, also ging ich einfach nur zu Patrick nahm seine Hand und folgte den anderen rein.
Patricia ging uns vor dem Wohnbereich ab.
„Paddy, Gott sei dank! Ist alles ok?", fragte Sie besorgt. „Muss ne..." „Ich denke, Lilly hat dir bereits alles gesagt. Die anderen wissen Bescheid... bis auf Angelo... es ist alles ok... keiner verurteilt dich, oder hat auch nur ansatzweise was gesagt... du kannst wirklich beruhigt sein." „Ja hat sie... Danke Trish... weiß Angelo..?" „Was weiß ich?", tauchte plötzlich Angelo auf. Keiner der beiden war sofort in der Lage, auf Angelos Frage zu reagieren, also tat ich es. „Patrick hat mich gefragt, ob ich seine Frau werde... wir haben uns verlobt." „Soso, na das kann ja noch interessant werden!", stellte Angelo höhnisch fest. „Was willst du damit sagen?", fragte Patrick. „Das müsstest du doch von uns allen am ehesten wissen..." Wir verstanden alle nicht worum es ging und worauf Angelo anspielte, das bemerkte er selbst dann auch und schob noch hinterher: „Brauchst jetzt wohl ne Alibi Frau... weiß Lilly, was für ein Spiel du treibst?" „Angelo, was soll das? Die beiden lieben sich!", mischte sich Patricia ein. „Mag sein, das er sie mag, etwas Spaß mit ihr hat... aber den hat er nicht nur mit ihr!" Gerade als er sich umdrehte und uns mit dem Halbwissen stehen lassen wollte, packte Patrick seinen Bruder an der Schulter und zwang ihn somit stehen zu bleiben. „Ne, du bleibst jetzt hier und verpisst dich nich!", zischte Patrick. „Sagt genau der Richtige!" „Was ist verdammt nochmal dein Problem?" „Du... du Paddy bist das Problem! Und das du Lilly damit rein ziehst jetzt! Du bist so ein widerlicher Mensch! Wenn Papa das wüsste, er würde sich im Grabe umdrehen!" „Angelo, wovon sprichst du?", fragte Patricia nach, aber Angelo richtete sich nun direkt an mich. „Lilly, heirate ihn nicht, tu dir selbst den Gefallen und halte dich fern von ihm. Er spielt nur mit dir und deinen Gefühlen. Du scheinst ein liebenswerte und nette Frau zu sein, das sagte Kira jedenfalls und ich vertrau ihr, aber glaub mir, es ist besser für dich!" „Warum?", hackte ich nach. „Paddy sagst du es ihr oder muss ich das jetzt wirklich tun?" „Verdammt noch mal! Jetzt sag doch was du meinst!", fauchte ich nun auch, denn langsam riss mein Geduldsfaden. „Also gut, wenn nein lieber Herr Bruder seine Zähne nicht auseinander bekommt und anscheinend zu feige ist, dazu zu stehen, wer er ist... Lilly, Paddy steht auf Männer! Er ist schwul! Zudem hat er schön länger was mit einem deutschen Musiker am Laufen!" Patrick schnaubte wütend, ballte seine Hände zu Fäusten, aber wollte dann verschwinden, was ich aber zu verhindern wusste und stellte mich ihm in den Weg. „So mir reicht die ganze Scheisse jetzt ein für alle Mal.", schrie ich die Beiden an. „Michael Patrick Kelly, du haust jetzt nicht ab, und du Angelo bist ein selbstgefälliges arrogantes und unsensible Arschloch! Du weißt gar nichts und urteilst! Was zwischen euch beiden genau damals vorgefallen ist, weiß ich nicht, das müsst ihr beiden klären, aber ich könnte Patrick jetzt auch gut verstehen, wenn er keine Lust mehr hat, sich mit dir gemeinsam an den Tisch zu setzen. Zu deiner Information! Ich weiß von Mark und Patrick! Ich weiß alles! Und eure Geschwister wissen auch Bescheid. Mark und Patrick sind nicht mehr zusammen! Mark ist mit Lena liiert! Und ja, ich werde Patrick heiraten! Ich liebe ihn, mehr als alles andere auf der Welt! Und er liebt mich, auch wenn du das nicht glauben magst und kannst! Als ich vor paar Wochen bei dir daheim war, da war ich der völligen Überzeugung, das es richtig ist, was ich tue, zwischen euch zu vermitteln, ein Treffen zu arrangieren, damit ihr euch endlich aussprecht, aber langsam frage ich mich, ob das so gut war! Deinen Bruder, dein eigen Fleisch und Blut, die Person die dir früher immer am nächsten stand so vorzuführen, ihm sein Glück und seinen Frieden nicht zu gönnen, das ist einfach Unterste Schublade! Ach und eins noch, die Sache eben mit Gabriel! Vergess nicht, das Patrick immer noch sein Patenonkel ist. Dein Sohn weiß ja gar nicht, wie er sich bei eurer Fidel verhalten soll. Das ist so armselig von dir. Sowas trägt man nicht auf dem Rücken der Kinder aus!" „Bist du jetzt fertig?", fragte Angelo sichtlich genervt. „Noch lange nicht, ich kann den ganzen Nachmittag so weiter machen, wenn du das gern möchtest, aber ich glaube, das willst du alles gar nicht hören!", zischte ich weiter. Angelo verdrehte die Augen. „Lilly hat Recht Angelo! Meinst du nicht, eine Entschuldigung wäre mal angebracht?", mischte sich Patricia nun ein. „Wisst ihr was, das führt doch zu nichts! Paddy ist mal wieder das Opfer und der Heilige! Macht nur so weiter, aber ohne mich!", schrie Angelo und lies uns stehen.