A new chapter

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Patricks Idee war einfach erklärt. Er schlug vor, das ich meine Anstellung in der Spedition kündigte und dafür einen Teil der Organisation seiner Termine übernehmen sollte und somit Pino, seinen Manager zu unterstützen, der somit auch andere Projekte betreuen konnte. Das war auch der Grund, warum er an Rose' Geburtstag auch in München einen Termin hatte, der nicht verlegt werden konnte. Sein Angebot schmeichelte mir schon, denn das würde auch bedeuten, das wir mehr Zeot miteinander verbringen konnten, wenn er auf Tour und Promotion war. Zudem konnte uns auch Rose problemlos begleiten. Die Entlohnung war ähnlich wie in der Spedition, nur mit einem Drittel weniger Arbeitsvolumen und flexibler planbar. Im Großen und Ganzen klang das viel zu gut um wahr zu sein, denn meine Angst, wir würden vielleicht nicht immer berufliches und privates Trennen können, machte sich auch in mir breit. Patrick gab mir Zeit, in Ruhe über sein Angebot nachzudenken und nach ungefähr vier Wochen willigte ich nach langem Überlegen, großen Zögernissen, diversen Pro und Contra Listen endlich ein.
Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in der Spedition hatte ich allerdings eine Kündigungsfrist von sechs Monaten, was Patricks Vorschlag zum Tourbeginn zu starten natürlich im Wege stand. Dennoch wollte ich mit meinem Chef in Ruhe über Alternativmöglichkeiten sprechen. Wie üblich flog ich einmal im Monat zum Meeting nach Hamburg, was diesmal nur anders war, das ich ein Paar Tage länger blieb und Patrick mich mit Rose begleitete. Patrick verbrachte die ersten Tage in Deutschland damit, mit Rose seine Familie in Nordrhein Westfalen zu besuchen, während ich neben meiner Tätigkeit im Büro auch diverse Arztbesuche, und die endgültige Überschreibung meiner Eigentumswohnung an Ralf beim Notar wahrnahm. So war das Kapitel Deutschland, sowie mein Zweitwohnsitz, den ich bisher auch aufgrund der Krankenversicherung noch hatte auch an Acta gelegt. Dies bedeutete auch für mich, noch die letzten Arztbesuche in meiner Heimat zu tätigen, meine Unterlagen mir aushändigen zu lassen und diese mit Bach Irland zu nehmen, wo ich mir bereits einen Hausarzt und einen Zahnarzt gesucht und gefunden hatte. Es stand nur noch meine jährliche Vorsorgeuntersuchung bei meiner Frauenärztin an, sowie eigentlich meine Dosis der Dreimonatsspritze, auf die ich allerdings in Zukunft verzichten wollte. Nein, ich wollte natürlich nicht mit Patrick noch vor der Hochzeit mit einer möglichen Familienplanung starten, da ich aber wusste, dass es Monate dauern konnte, bis die kompletten Hormone aus meinem Körper verschwunden waren, wollte ich mir dem nicht mehr aussetzen und in Zukunft erstmal auf Kondome zurückgreifen. Das Gespräch mit meiner Ärztin war verständnisvoll, sie machte schnell den letzten Abstrich und verabredete mit mir, das ich am darauffolgenden Tag bereits die Ergebnisse sowie meine Unterlagen abholen konnte, um in Irland dann alles dem neuen Arzt zu übergeben.
Am Nächsten Morgen hatte ich dann auch endlich das Gespräch mit meinem Chef, was widererwartent positiv verlief und er mich sogar binnen 4 Wochen freistellte ab sofort. Ich konnte mein Glück kaum fassen und wollte Patrick überraschen, also plante ich, nach meinem Termin bei meiner Frauenärztin noch kurz zu Ralf zu fahren, um mich zu verabschieden und anschließend zu Patricia Richtung Düsseldorf zu fahren um mit ihnen meinen Neustart zu fahren, allerdings kam dann alles ganz anders...

„Lilly! Sunshine... wie ist das Gespräch verlaufen?", begrüßte Patrick mich sofort.
„Patrick... kannst du kommen? Sofort?", wimmerte ich, denn ich war kaum in der Lage meine Tränen zurückzuhalten. „Lilly, was ist passiert? War es so schlimm? Lässt er dich nicht aus dem Vertrag?", fragte er besorgt. „Ich werde morgen früh operiert... Krebsvorstufe... Patrick ich hab so Angst...", nun brach alles aus mir heraus, ich hörte zwar Patricks Stimme am anderen Ende der Leitung, aber was er sagte nahm ich gar nicht war, zu sehr war ich mit meinen Gefühlen, Ängsten und Sorgen brschäftigt, das ich mir die Seele aus dem Leib weinte und mich zunächst kaum beruhigen konnte, bis ich kaum noch Kraft hatte. „Lilly? Bist du noch da?", vernahm ich irgendwann wieder Patricks Stimme. „Ja...", schniefte ich. „Sunshine, listen... ich bin unterwegs... Patricia kümmert sich um Rose... ich bin schon auf der A1... ich fahr so schnell es geht... ich bin gleich bei dir, ja? Lilly?" „Danke...", wisperte ich.... „Kannst .... kannst du am Telefon bleiben bist du hier bist?" „Alles... alles was du willst..."

Keine drei Stunden nach meinem Anruf stand Patrick in meinem Hotelzimmer und hielt mich fest in seinen Armen. Ich weinte, hatte Panik, Angst, aber durch seine bloße Anwesenheit schaffte er es, das ich mich langsam beruhigte.
„So, und jetzt bleiben wir ruhig und du erzählst mir jetzt nochmal in Ruhe was los ist..." „Icg war zur Vorsorge und der Krebsabstrich war nicht gut... ich muss gleich nochmal in die Klinik... Vorgespräch der Op... Ralf... mein Freund... er hat mir in der Privatklinik wo er Anästhesist ist den Termin besorgt... er legt auch die Narkose und ist gleich dabei... aber ich hab so Angst..." „Wir schaffen das... hörst du!"

Die Ärztin, die die Op durchführen wollte war sehr nett und erklärte Patrick und mir in Ruhe, was unter der Opetation gemacht werden sollte. „Bei einem Pap 4a Wert wird eine sogenannte Konisation durchgeführt. Dabei schneide ich ein kegelförmiges Gewebestück aus Muttermund und Gebärmutterhals heraus, das den Bezirk mit den Zellveränderungen vollständig umfasst. Frau Weber erhält dazu eine kurze Vollnarkose. Heute erfolgt die Konisation meist mit elektrischer Schlinge oder Laser. Bei eher äußerlichem Sitz der Veränderungen werden diese bevorzugt mit der elektrischen Schlinge entfernt, da dies seltener mit Komplikationen verbunden ist zudem machen wir gleichzeitig noch einen HPV Test um zu schauen, woher die Erkrankung kommt.", erklärte sie ausgiebig. „HPV?", fragte Patrick nach. „Humane Papillomviren, abgekürzt HPV, zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragenen Viren. Bisher sind mehr als 200 Virustypen bekannt. Einige dieser Viren sind für die Bildung von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien verantwortlich, andere Typen sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten an Vulva, Vagina, Anus, im Mund- Rachenbereich oder am Penis beteiligt. Damit auch Sie beide sich im Falle der Erkrankung schützen können, ist es wichtig zu wissen, ob HPV vorliegt." „Wie kann das sein? Wir beide waren immer beim Arzt... hatten nie was...", sagte ich aufgebracht und die Ärztin erklärte weiter und hatte absolutes Verständnis für unsere Fragen. „Fast alle Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Mädchen und Jungen sowie Frauen und Männer können davon betroffen sein. Humane Papillomviren werden über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckung erfolgt nicht durch Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit, sondern über Haut- und Schleimhautkontakt, also den unmittelbaren Kontakt mit infizierten Haut- und Schleimhautbereichen. Dies geschieht in erster Linie durch intime Haut- und enge Körperkontakte wie intensives Küssen, Streicheln, Petting oder beim Sex. Eine Ansteckung ist schon beim ersten sexuellen Kontakt, egal ob Vaginal-, Anal- oder auch Oralsex, möglich. Über kleinste, oftmals nicht sichtbare Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut kann das Virus dabei in den Körper eindringen." „Ist es heilbar?", fragte Patrick total verunsichert.

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