So klingt Liebe

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„Wow... das muss Liebe sein!", stellte Maite fest. „Du kannst dich glücklich schätzen, das sie dir das verziehen hat! Solange zweigleisig zu fahren... und das obwohl du den Verlobungsring für sie bereits gekauft hast, ohne zu wissen, ob sie das gleiche für dich noch empfindet. Und mit Mark ist auch alles geklärt?" „Ja... wir sind trotz allem im Guten auseinander gegangen. Wir hatten zusammen eine tolle Zeit, aber das mit Lilly... That's Special... schon immer!" Liebevoll sah er mich an und klaute sich einen kurzen Kuss. Seine Augen strahlten wieder. „Also bist du bi?", musste Maite jetzt doch nochmal nachhaken. „I don't know... could be.. but...  eigentlich spielt das ja auch gar keine Rolle... ich bin glücklich mit Lilly... sie ist die Person, die ich heiraten will, und immer wollte... damals. Bei Mark und mir stand das Thema nie zur Debatte... nur das er sich Kinder wünschte... das konnte ja nicht bei uns funktionieren." „Willst du keine kinder?"
„Doch natürlich! Aber ein schwules Paar, dazu beide immer on the road... das hätte nicht funktioniert... und nun hab ich ja eigentlich schon eine kleine Tochter, und wer weiß,  vielleicht schenkt Lilly mir noch einen Stammhalter..." Fragend sah er mich an. So wirklich hatten wir auch über das Thema eigene Kinder noch nicht gesprochen. „Naja... irgendwann vielleicht...", sagte ich nur und lächelte unsicher, was Patrick aber reichte. „Du bist endlich angekommen Paddy, und das freut uns... natürlich nicht, das du so weit weg bist, und wir dich ja kaum noch zu Gesicht bekommen, aber wie gesagt, das wichtigste ist, du bist glücklich.", lächelte Patricia und strich ihrem kleinen Bruder über die Wange. „Ach Trish... ich bin doch nicht aus der Welt. Wenn die Tour losgeht bin ich doch eh in Deutschland, auch für Promotion, da können wir uns doch sehen und ich kann euch zwischendrin auch besuchen... zudem... ihr wisst doch, das ihr sowieso zu all meinem Konzerten und Veranstaltungen kommen könnt! Ich würde mir das sogar wünschen!" „Und Lilly? Meinst du nicht, sie möchte dich auch zwischendrin mal zu Gesicht bekommen?!", stellte Jimmy in den Raum. „Schon... ich meine... We haven't talked about it yet... so...", fragend sah er zu mir. „Wir werden da schon Lösungen finden. Ich muss einmal im Monat beruflich nach Hamburg. Da lässt sich bestimmt was Regeln, das ich die Termine seinem Tourplan mal anpassen kann. Und ewig bist du ja auch nicht weg... davon ab soll die Wiedersehensfreude, doch die größte sein...", grinste ich nun und zwinkerte Patrick zu, was er sofort verstand.
Schließlich konnten wir den Abend noch ohne weitere Zwischenfälle in Ruhe ausklingen lassen. Trotz der Eskalation mit Angelo war Patrick losgelöst, fühlte sich wohl und genoss den Abend im Kreise seiner Familie sehr. Lange hatte er nicht mehr so viel gelacht, und trotz des Streits und seines unfreiwilligen Outings war der Besuch seiner gesamten Familie dann doch noch ein Erfolg. Sie beschlossen sogar, ihren Aufenthalt zu verlängern und wollten nun über Silvester noch bleiben, was Patrick sehr freute. Auf Grund des Platzes bat Paul sich erneut an, dies in seinem Haus zu feiern und die Kids versprachen, mit auf Rose acht zu geben. Patrick wollte aus Dank noch Emily und Tom dazu beten, was ich als eine sehr schöne Geste empfand.
Gegen 21 h verabschiedeten wir uns gemeinsam mit Maite. Patrick fuhr bei seiner Schwester mit, da er sie ungern die unbekannte Strecke, dazu noch in der Dunkelheit mit Linksverkehr alleine fahren lassen wollte, was für mich vollkommen ok war. Patrick wollte ihr dann bei sich zu Hause noch alles zeigen, mit ihr gemeinsam die Kids zu Bett bringen und anschließen zu mir kommen. Für den nächsten Tag hatte Joey bereits ein Hotel in Killarney gebucht, um gemeinsam Brunchen zu können. Die restlichen Tage wollten die Geschwister spontan entscheiden, was sie machten. Alle waren sich jedenfalls einig, gemeinsam zu den Cliffs of Moher zu fahren.
Rose hatte ich bereits ins Bett gebracht, mir was gemütliches angezogen und schenkte mir gerade ein Glas Wein in der Küche ein, als sich liebevoll zwei Arme um mich legten und mich Patrick nah an sich zog. Sanft verteilte er ein Paar küsse in meinem Nacken, was mich wohlig aufseufzen lies. „I missed you!", hauchte er sanft und platzierte seinen Kopf auf meiner Schulter. „Wir waren doch den ganzen Tag zusammen...", lachte ich. „Ja... schon... aber nicht so... not so close..." „Aha...", schmunzelte ich und genoss seine Wärme. „Bekomm ich auch ein Glas?" „Na klar! Mach's dir gemütlich, ich komm dann rüber!"
Als ich ins Wohnzimmer kam, hatte es sich Patrick bereits auch in Jogginghose und Shirt auf dem Sofa gemütlich gemacht, ein Paar Kerzen brannten und es lief ruhiger Soul im Hintergrund. Sachte lächeltet er und klopfte mit der Hand auf den freien Platz neben sich. Ich reichte ihm sein Glas und kuschelte mich zu ihm auf die Couch. „Ist das eine himmlische Ruhe!" „Sag das nicht zu laut... Rose ist zwar eben sofort eingeschlafen, aber es war auch ganz schön viel Aufregung heut für sie. Könnte auch sein, das es eine unruhige und kurze Nacht wird...", gab ich meine leichte Besorgnis bekannt. „Gegen Kurz hab ich nichts...", flüsterte Patrick, und während wir so aneinander gekuschelt auf der Couch saßen und unseren Wein tranken, verirrte sich seine Freie Hand unter meinen Hoodie. Ich genoss seine sanften und leichten Berührungen, seine Finger, die ganz sachte und langsam über meine Haut glitten und mich angenehm erschaudern ließen. „Sollen wir ins Bett?", murmelte ich. „Ich weiß da vorher noch was besseres... komm!" Patrick nahm mir mein fast leeres Weinglas aus der Hand, räumte sie noch in die Küche und zog mich die Treppe hinauf.

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