Auszeit vom Alltag

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Pino hatte nicht gegeizt und uns ein super nobles 5 Sterne plus Hotel etwas außerhalb von Mayrhofen gelegen gebucht, dazu die Honeymoon Suite, was mich schmunzeln lies.
Nachdem wir ungefähr eine halbe Stunde Zeit hatten, in Ruhe anzukommen, das Zimmer zu beziehen und uns etwas häuslich Niederzulassen, wurde uns das Essen, sowie ausreichend Getränke gebracht. Da es das Wetter zuließ, aßen wir auf der großen Dachterrasse, woraufhin Patrick den Jacuzzi entdeckte und mich nur noch grinsend ansah.
„Lass uns erst essen ok?!", gab ich auf sein Grinsen nur zur Antwort, nahm Rose und setzte sie in den Hochstuhl, den das Hotel uns extra bereit gestellt hatte. Patrick freute sich riesig über sein irisches Rindersteak mit Rosmarin Kartoffeln und einem Sommersalat. Für Rose gab es Schweinefilet Geschnetzeltes mit Rahmmörchen und Spätzle, und ich hatte mir Gegrillten Lachs auf Blattspinat und Butterkartoffeln bestellt. Als Nachtisch gabs für uns noch Bayrische Creme und für die kleine Lady ein großes Eis.
Rose war nach ihrem halben Eis dann so müde, dass sie fast im Sitzen am Tisch schon einschlief. Gerade als ich sie ins Bett bringen wollte, stand Patrick bereits auf. „Ich mach das...", sagte er ruhig und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. Während er Rose noch Umzug, räumte ich indes schon mal die leeren Teller auf den Servierwagen und stellte Düsen vor die Zimmertüre. Man hatte uns zwar mitgeteilt, man würde später alles abräumen und abholen kommen, aber ich wollte einfach nur noch Ruhe und so schob ich ihn raus und stellte ihn vor unsere Zimmertüre. Ganz leise hörte ich Patrick aus dem zweiten Schlafzimmer heraus singen... es war das Lied, was er Rose immer vor sang, wenn er sie zu Bett brachte...
Ich hatte mich derweil umgezogen und mit einem Glas Wein aus der Terrasse gemütlich gemacht, als Patrick einige Zeit später sich zu mir setzte. „Schläft sie?" „Tief und fest..." „Singst du mich gleich auch in den Schlaf?" „Hattest du etwa vor schon schlafen zu gehen?" „Weiß nicht?! Sag du es mir..." „Ich wüsste da was....", dabei deutete er auf das Jacuzzi. „Schau mal hin... hab's schon angemacht...", lächelte ich und wollte gerade ein Schluck Wein trinken, da stand Patrick auf, nahm mir das Glas aus der Hand und hielt mir seine andere hin. Er zog mich hoch und schloss umgehend mich in eine Umarmung. „You really don't know, what it means, you are here...", wisperte er und vergrub seinen Kopf in meinen Haaren. „... after all I've done..." „Genau deshalb sind wir hier, weil ich weiß, das du das gebraucht hast... und weil wir das brauchen... etwas Nähe, meinen Mann und etwas Normalität...", vorsichtig begann ich ihm sein Hemd aufzuknöpfen, und anschließend auch den Knopf seiner Jeans. „Lilly... was wird das?", hauchte er. „Wolltest du mich in den Jacuzzi?! Mit Klamotten geht das schlecht..." „But if someone would see...." „Hier ist niemand, der uns ansatzweise zuschauen kann... entspann dich", Ich löste mich vorsichtig aus der Umarmung, zog mir mein Shirt und meine Leggings aus und stieg in den Jacuzzi. „Wow...", blies er durch seine Backen, überlegte dann auch kein zweites Mal mehr und saß mit einem Male neben mir. „Na... war doch gar nicht so schlimm oder?", neckte ich ihn und kuschelte mich dabei an ihn ran. „Ganz im Gegenteil... wirklich Lilly... aber jetzt mal im Ernst... nach allem was passiert ist, was ich getan habe... wieso machst du das? Warum fliegst du nach Deutschland, fährst knapp 1000 Kilometer, und ich..." „Ganz einfach Patrick, weil ich dich liebe! Natürlich hast du scheisse gebaut und mich zutiefst damit gekränkt und verletzt... aber... ich hab die ganzen Jahre dich nie vergessen... wollte niemanden anderen fest in meinem Leben... trotz des Schmerz, ist mir klar geworden, das ich das Leben, was ich jetzt führe, nur gemeinsam mit dir führen will... mir ist klar, das es nicht einfach wird. Gerade auch im Bezug auch das zerstörte Vertrauen... aber wenn wir gemeinsam daran arbeiten... für Rose... für uns..., dann... dann sollten wir das doch hinbekommen oder?" „Ich würde mir nichts mehr als das wünschen...", sagte Patrick leise und ich merkte, wie sehr er mit sich und seinen Emotionen zu kämpfen hatte. „ Ich... Ich hab mir auch ein paar Gedanken über deine Bedürfnisse gemacht... wenn du heim kommst, möchte ich dir gern was dazu zeigen... vielleicht ist das ja ne Alternative dazu, das du nicht mehr... nicht mehr diese Bedürfnisse hast..." „Und selbst wenn Lilly, selbst wenn das Bedürfnis aufkommt... den Fehler mach ich nicht noch einmal.... die letzten Monate ohne dich... ohne Rose... ich hatte es verdient, aber ich bin seelisch und mental durch die Hölle gegangen... und eigentlich hab ich es auch nicht verdient, das du und eine Chance gibst, das du bei mir bleibst, das du..." „Jetzt ist mal gut mit Selbstmitleid! Patrick... ich hab's verstanden, das keine Gefühle dabei waren, das du mich liebst... das ist für mich der Grund zu kämpfen... meine bedingungslose Liebe, das ich sogar bereit bin Kompromisse und Lösungen zu finden." „Lilliy... ich..." „Sag nichts... lass es einfach gut sein... nicht immer wieder aufwühlen ok? Ich möchte die beiden Tage hier mit dir genießen... nichts anderes." „Patrick zog mich nun zu sich auf den Schoß und hielt mich fest im Arm, in den ich mich kuschelte. Ich genoss alleine seine pure Anwesenheit, die Nähe und das wohlig warme blubbernde Wasser des Jacuzzis, während der Himmel sich allmählich lila und dann dunkelblau färbte und die ersten Sterne am Himmel auftauchten.
„Sollen wir langsam mal rein?", fragte ich als meine Haut schon begann ganz schrumpelig zu werden. „ Warte, ich hole die towels...", schon sprang Patrick raus und flitzte rein. Es war deutlich kühler geworden, als ich aufstand Patrick mir das Handtuch entgegenhielt, was ich dankend annahm und wir uns erstmal innen anzogen. „Magst du mit mir noch ein Glas Wein trinken oder bist du sehr müde Lilly?" „Was hältst du von Wein im Bett?! Ist doch viel gemütlicher als auf diesem ollen Designersofa, wo du nur unbequem sitzen kannst."

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