Berlin

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Mark entführte mich in ein super tolles edles italienisches Restaurant, gute 20 Minuten zu Fuß von seiner Wohnung entfernt. Dort wurden wir schon vom Chef persönlich Empfangen, der uns zu seinem besten Platz brachte. Eine Speisekarte bekamen wir nicht, denn Mark hatte bereits alles vorbestellt. Nachdem wir Rotwein und Wasser serviert bekamen, kam auch schon eine große Platte mit Antipasti, Aioli und Brot. Bei der Menge an Essen wurde ich nur vom Zusehen schon satt, aber das war erst der erste Gang... es folgten noch Gambas, Tagliatelle mit Lachs, Tiramisu und Käse..., dazu Floß der Wein reichlich, dass wir viel lachten. Seit langem hatte ich nicht mehr so einen schönen und ungezwungenen Abend verbracht. Und um so später es wurde, umso mehr Wein ich trank, kam das Bedürfnis auf, Patrick zu sehen...
„Mark... wo ist Patrick jetzt?" „Wie kommst du denn jetzt da drauf?" „Ich will ihn sehen... ich will mit ihm reden..." „Und dein Geburtstag?" „Spielt das eine Rolle?" „Nein, natürlich nicht...." „Weißt du wo er ist? Oder geht er ans Telefon, wenn du anrufst?" „Ich weiß in welchem Hotel er ist...." „Bringst du mich dahin oder rufst mir ein Taxi?" „Ich komm mit... du kommst ohne weiteres eh nicht an ihn ran... mich kennt man..."
Mark zahlte und rief uns ein Taxi, welches uns zu einem Hotel in der Nähe des Brandenburger Tors brachte. Wie er sagte, standen einige junge Frauen vor dem Hotel, was vermuten lies, das es sich um Fans handelte. Und so war es dann auch, denn als Mark das Hotel betreten wollte, während ich vorerst etwas abseits wartete, stürmten die Frauen alle auf ihn los, wollten Fotos, Autogramme und belagerten ihn regelrecht. Sofort machte sich das schlechte Gewissen in mir breit, ihn in eine solche Situation gebracht zu haben. Das Schauspiel dauerte etwa ne gute halbe Stunde, bis er sich endlich losreißen konnte und allein das Hotel betrat. Kurze Zeit später erfolgte ein Anrufe von ihm, mit der Bitte in die Lobby des Hotels zu kommen, was ich auch tat. Argwöhnisch wurde ich von den wartenden Frauen gemustert. Einige tuschelten. Sie waren ungefähr alle in meinem Alter, teilweise total aufgestyled, andere in Merch gekleidet. Ein Paar riefen mir sogar hinterher, das die Bodyguards oder Türsteher schon etwas sagten. Als ich endlich drinnen war, wank mit Mark bereits von der Seite zu, das ich zu ihm kommen sollte.
„Mark, es tut mir leid, das du wegen mir in solch einer Situation warst... die sind ja allesamt über dich hergefallen... das ..." „Hey, alles gut... das war ja noch harmlos.... aber... gute Nachrichten... Paddy ist oben auf seinem Zimmer, hier hast du die Zimmernummer. Ist in der vierten Etage." „Und du?" Ich warte hier... lass dir Zeit... und wenn was ist oder ich fahren soll, sag sich Bescheid ja?" „Danke... wirklich... für alles!" „Jetzt hau schon ab... er sollte der erste sein, der dir gratuliert, nicht ich!", zwinkerte mir Mark noch zu und schubste mich regelrecht zum Aufzug. Er hatte Recht. Gute fünf Minuten waren es noch bis Mitternacht, aber ob Patrick es überhaupt wusste, das ich Geburtstag hatte, bezweifelte ich.
Nervös fuhr ich in die vierte Etage und stand unsicher vor seiner Zimmertüre. Ich nahm all meinen Mut zusammen. Jetzt oder nie. Zaghaft klopfte ich und wartete, aber es tat sich nichts. Gerade als ich schon enttäuscht zurückgehen wollte, öffnete sich langsam die Tür.
Überrascht sah er mich an, dann auf sein Handy, welches er in seiner Hand hielt und wieder zu mir. „Lilly...", sofort schloss er mich in seine Arme und hielt mich fest. Meine Emotionen konnte ich nicht mehr zügeln, allein die Geste der Umarmung reichte aus, das sich sintflutartig meine Augen mit Tränen füllten und ich sie nicht mehr zurückhalten konnte. Langsam zog er mich mit in sein Hotelzimmer und schloss hinter sich die Türe, ohne nur ein Stück von mir zu weichen. „Lilly...", flüsterte er immer und immer wieder und strich sanft über meinen Rücken. „Happy Birthday...", wisperte er und schob mich etwas weg, um mich ansehen zu können... „Alles Liebe zum Geburtstag!" „Du... du hast es nicht vergessen..." „Naja... komm her, lass uns setzen." Patrick nahm meine Hand und wir setzten uns einander zugewandt auf sein Bett, meine Hand hielt er dabei immer noch in seiner und reichte mir sein Handy. Fragend sah ich ihn an. „Lies..."

Alter! Verkack es diesmal nicht! Es ist ihr Geburtstag!

„Mark...", stellte ich fest. „Ja, die Nachricht kam als du geklopft hast... zuerst dachte ich, was will er, dann klopfte es und als ich dich sah, machte es Sinn... hat er dich her gebracht?" „Ja... er hat mich heute in Hamburg überrascht... Tom und Emily... es war ihre Idee... er hat mir auf der Fahrt nach Berlin gesagt, das du auch gerade hier bist und gefragt, ob ich dich sehen will.,, zuerst wollte ich nicht... dann sind wir essen gegangen, haben was getrunken... naja... und nun bin ich hier..." „Ich bin froh, das du da bist... wirklich... ich schmeiß dich auch nicht raus... versprochen...! Magst du was trinken? Oder was essen?" „Nein... ich bin noch Pappsatt... wir waren in so einem noblen italienischen Restaurant... ich krieg wirklich nichts runter... aber vielleicht ein Wasser?" „Wasser?! Magst du nicht mit mir anstoßen? Wenn ich schon kein Geschenk für dich hab..." „Ich brauch kein Geschenk... das ist ja auch nicht der Grund meines Besuchs..." „Das weiß ich.., wir sollten reden, denke ich..." „Ja... das heißt, ich kann Mark erstmal Bescheid geben, dass wir nicht eskalieren..." „Warte das mach ich, ich ruf ihn an..."

„Mark? Danke..."
„Nichts zu danken... heißt ich kann fahren?"
„Ich denke schon... oder Lilly?", ich nickte Patrick zu. „Ja... was hältst du davon, wenn ich mit Lilly morgen zum Frühstück komm? Es ist ja ihr Geburtstag..." „Wer sagt denn, das ich hier bleibe?!" „Lilly, zur Not fahr ich dich nachher zu Mark... oder du nimmst ein Taxi... Mark, der Code..." „Ist noch der selbe Paddy... und Frühstück klingt gut... bringt ihr Brötchen mit?" „Hallo? Ist das... ach ich geb's auf..." „Alles klar... gegen 10h sind wir da." „Jo... schlaft gut ihr zwei...", meinte Mark noch mit einem Grinsen und legte auf.

Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt