Er ist zurück...

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Emily war sauer, traurig und enttäuscht. Darüber, das ich einfach so nach Deutschland gereist war, ihr Rose „weggenommen" hatte und zu guter letzt, das ich nicht gesagt hatte, das Calla auf der Welt war. Alle Versuche mich zu erklären, ihr zu sagen, was passiert ist, ohne dabei Patrick schlecht dastehen zu lassen, scheiterten. Sie wollte noch nicht mal Calla auf den Arm nehmen, was mich auch sehr traurig stimmte, denn die Kleine konnte doch mal gar nichts dafür. Auch Tom, der noch kurz eine Runde mit Bono und Paul gedreht hatte, konnte nicht vermitteln, aber er nahm sich Calle kurz an, als ich Paul verabschiedete und zur Toilette kurz ging, bevor ich mich mit Bono auf den Heimweg machte. Tom meinte zwar, das es kein Problem wäre, wenn er nich ein Paar Tage blieb, aber auch Bono gehörte in meinen Augen nach Hause, und ich war mir sicher, das es auch Patricks Wunsch gewesen wäre.
„So wie du aussiehst, ist das Gespräch nicht allzu gut gelaufen...", sagte Patricia und liebte Bono ab, als ich zur Tür rein kam. „Nicht wirklich... erzähl ich dir aber später... wo ist Rose?" „Sie ist im Wohnzimmer... telefoniert gerade über Skype mit Paddy... ich hoffe das war in Ordnung." „Aber sicher ist es das... willst du auch, oder soll ich gleich mit Calla? Er hatte nach euch gefragt und..." „Ich rede gleich mit ihm... kannst du kurz Calla wickeln und umziehen? Ich brauch mal zwei Minuten für mich..." „Selbstverständlich... komm mal her kleine Maus, Tante Tricia macht dir jetzt eine frische Windel und..." und schon war sie verschwunden. Ich ging ins Wohnzimmer, wo Rose noch mit Patrick sprach. „Rose? Es ist schon spät. Gehst du bitte hoch zu Tante Trisha? Sie bringt dich ins Bett. Sagst du dann dem Papi bitte Tschüss?" „Cu Papi. Lieb dich!", sie warf ihrem Papa noch einen Kuss zu und flitzte schon nach Oben. „Patrick noch nicht auflegen bitte... Patricia? Rose kommt hoch. Machst du sie bitte Bettfertig?" „Jahaa!", bekam ich zur Antwort, nahm mir meine Jacke, Bonos Leine und Patricias Handy und ging raus. Bevor ich das Handy richtig nahm, sodass ich ihn sehen konnte atmete ich nochmal tief durch und sog die salzige Luft regelrecht in mir auf. Ich war froh wieder zu Hause zu sein.

„Hey...", sagte ich leise während ich mit Bono zum Strand runter ging.
„Hey Lilly...!", lächelte mir Patrick unsicher entgegen, aber ich erwiderte es. „Are you ok? You're home again..."
„Uns gehts gut. Flug war etwas anstrengend. Calla hat heut fast nur geschlafen, nachdem sie den ganzen Flug über wach war. Und dir? Müde siehst du aus..."
„Bin ich auch... die Tage sind lang... und nachts... my brain... I'm thinking too much... but... kommst du denn zur Ruhe? Lässt dich Calla mal schlafen...?"
„Ja... das läuft super... auch das Stillen. Sie schläft meist sofort wieder ein... aber ich will den Tag nicht vor dem Abend loben... verstehst? Naja... aber... magst du mit mir darüber reden, was dich so viel nachdenken lässt, das du kaum schläfst?", fragte ich sanft.
„You already know it...", sagte er und seine Stimme erstickte fast dabei.  Natürlich wusste ich es... es belastete mich ja genauso nur mit einem anderen Hintergrund.
„We need to talk... also wenn ich zurück bin..."
„Ja... das werden wir auch... aber rede mit mir auch jetzt... erzähl mir was dich bedrückt...  oder erzähl mir von deinen Tagen, was du erlebst...", ich setzte mich in den Sand, leinte Bono ab und sah ihm kurz dabei zu, wie er Richtung Wasser rannte.
„Schau mal!", ich drehte die Kanera am Habdy, sodass Patrick Bono beim Herumtollen sah, bevor ich wieder zurück schaltete.
„Du hast ihn schon geholt... danke..."
„Natürlich... er gehört doch nach Hause... zu uns... ich war lang genug weg und..."
„Und ich auch... I know... Lilly?"
„Ja?"
„Ich denk an dich die ganze Zeit, und natürlich an die Kinder... sobald ich zur Ruhe komme, keine Ablenkung hab... dann wird das so unerträglich... du fehlst mir so sehr... ich hab das Gefühl, es zerreißt mich von innen und frisst mich auf... Ich halt das nicht aus...", flüsterte er nur noch und eine einzelne Träne bahnte sich gerade ihren Weg, die er aber ganz schnell wieder wegwischte.
„Du fehlst mir auch... wahnsinnig sogar... der Unterschied ist nur... Patrick... du hast mir weh getan... sehr sogar... zudem fühl ich mich gedemütigt... das du mich nicht bevormunden wolltest mit Rose... das glaub ich dir sogar, und dein Brief hat mich sehr berührt. Ich bin froh, das du mir auch mit Valentin alles gesagt hast, dennoch... auch wenn wir für dich getrennt waren, diese erneute Tatsache, das du mit jemand anderen geschlafen hast... Patrick das tut so weh...", nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Lilly... please... don't cry.... bitte... beruhig dich... ich wollte dir nicht so weh tun, wirklich..."
„Das weiß ich, das du mir nicht weh tun wolltest, jedenfalls nicht bewusst, aber..."
„Kann ich das je wieder gut machen, oder kannst du mir das irgendwann verzeihen?"
„Komm einfach bitte nur nach Hause... bitte..."
„I will... only 5 days... 4 nights... und dann bleib ich auch erstmal... wegen dir, wegen Rose und Calla, wegen uns... ok?", ich nickte in die Kamera und versuchte mich irgendwie zu beruhigen.
„Sunshine... we will get through of this fucking shit I've done... ok? Wir schaffen das... oder?", sagte Patrick und weinte inzwischen genauso wie ich.
„Ich hoffe... ich wünsch es mir... auch für Calla und Rose... es ist wie in einem Alptraum, aus dem ich nicht erwache..."
„Dann werde ich dich daraus aufwecken, sobald ich daheim bin..., promise... ich liebe dich Lilly, bitte vergiss das nicht..."
„Ich liebe dich doch auch..."

„Angelo! Was hast du hier zu suchen und warum zum Teufel hast du meine Tochter auf dem Arm?", hörte ich aus dem nichts Patrick von unten rumschreien. Er war wieder zu Hause... nur einen Tag früher als gedacht.

Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt