Birthday

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Unsicher sahen wir uns beide an... „You Are here... you are so strong... und ich? I am weak, a wrack... ein feiges Arschloch oder?" „Es ist halt viel passiert... zu viel... Dinge die ich nicht verstehe..." „Du willst antworten..." „Das auch... aber vielleicht erklärst du dich selbst..." „It's your Birthday... I don't want to destroy your day..." „Du kannst nicht mehr kaputt machen, als es schon ist... es ist nur eine Zahl... nicht mehr und nicht weniger... mir hat der Tag nie viel bedeutet..." „Dann sollten wir das in Zukunft ändern..." „Wir?" „Well... Lilly... ich wollte weder dich noch Mark verletzen oder hintergehen... ich war mir beziehungsweise bin mir mit uns sicher... das war ich damals schon..." „Magst du mir erzählen, wie es dazu kam... also das du mit Männern...?" „Tja... nachdem du gegangen bist... ich hatte von Frauen die Nase gestrichen voll... mein Herz war gebrochen... konnte und wollte nicht mehr vertrauen...hab hier alles hingeschmissen und bin nach Frankreich... in Paris hab ich dann Valentin kennengelernt... er war Koch... wir verstanden uns auf Anhieb... naja und eines Abends, als wir bei ihm waren, ist es dann passiert... er hat mich geküsst, gestreichelt und mir die Liebe der Männer gezeigt. An dem Abend war alles für mich sehr aufregend, neu, intensiv, so anders... aber am Tag danach habe ich mich richtig schlecht gefühlt. Ich... schwul... das passte doch nicht zusammen. Valentin bemerkte meine Zerrissenheit... wir redeten viel, und er schaffte es, das ich mich mit dem Gedanken, das ich sich auf Männer stand, allmählich anfreunden konnte. Also jedenfalls soweit, das ich das Handling nicht abgab... verstehst du was ich meine?" „Mark sagte sowas... das heißt das du nicht wolltest... also das dir jemand..." „Genau... also mein erste Mal mit Valentin... ja da hat er mich und danach ich ihn... und dann war es erst Mark, dem ich soweit da vertraut habe... ich denke das hat wirklich was mit Vertrauen zu tun, jedenfalls bei mir... Ok... also irgendwann kam halt der Stress der Familie hinzu... wegen den Platten... und nach meinem vorherigen Suizid Versuch... ich wollte nur noch weg und bin ja ins Kloster... auch weil du halt permanent in meinen Gedanken warst... aber das weißt du ja... nach dem Kloster hatte ich hier und da mal ne Affäre, nichts ernstes... und meist auch nicht hier in Deutschland... ist halt immer noch ein heikles Thema und dann in meiner Branche... Naja und dann kam Mark... wir kannten uns flüchtig von einigen Veranstaltungen und auf ner Party hat's dann gefunkt... für ihn war das damals auch alles sehr neu, aber er war wesentlich entspannter wie ich in Paris... ihm habe ich auch von dir erzählt... auch wie es dazu kam, das ich nur noch mit Männern was hatte... wobei das klingt nach so vielen... es waren nur fünf vor Mark... er hat sich auf uns eingelassen, und eigentlich lief es ganz gut... bis zu dem Zeitpunkt als du auf einmal in Irland aufgetaucht bist. Plötzlich stand meine Welt Kopf... du warst da... so nah und doch so fern... auch wenn Mark noch in meinem Herzen war... ich konnte nur noch an dich denken, selbst wenn er da war... es gab nur noch Streit... auch wegen seinem Kinderwunsch, den wir ja gemeinsam nie geschafft hätten, da einer seine Karriere an den Nagel hätte hängen müssen... Und um ehrlich zu sein, ich konnte mir nach unserer ersten Nacht auch nicht mehr vorstellen weiterhin mit Mark intim zu sein. Das Kapitel war für mich vorbei. Leider hat er dann das Kondom von uns im Müll gefunden... ich hab es dann zugeben müssen... ihm erzählt, das du wieder da bist... ich unsicher bin... Mark war wegen meinem Betrug am Boden zerstört... ich habe es damals nicht übers Herz gebracht, mich zu trennen, naiv gehofft, das er vielleicht die Reizleine zieht... und in Hamburg... ich hatte ihn die letzten Monate immer gut vertrösten können... nur an dem Abend... ich hab es noch nicht mal geschafft, zu kommen.., ich konnte nicht... wegen dir... aber...du warst dabei...hast es selbst mitbekommen und das tut mir so wahnsinnig leid...", traurig sah er mir in die Augen. „Lilly, was ich getan hab... ich verstehe, wenn du mir das nie verzeihen wirst... ich verstehe ja noch nichtmal wie Mark das konnte..." „Inzwischen kann ich ihn verstehen... wir haben oft darüber gesprochen... Kannst du den Kuss verzeihen?" „Das hab ich doch schon längst... außerdem... du hast ja nichts verbotenes getan... wir waren nicht zusammen... also nicht richtig... nicht mehr... aber es hat sehr weh getan... und wenn ein Kuss schon so weh tut mochte ich mir nicht ausmalen, was du empfunden hast..." „Was ich empfinden hab, kann ich dir sagen... gedemütigt, hab ich mich gefühlt, dazu fand ich's ekelhaft... nicht wegen Sex unter Männern, sondern weil du... also mein Freund sich einem Mann so hingab..." „Es tut mir so leid... wenn ich es ungeschehen machen könnte...", während er mir alles erzählte hatten sich auch bei Patrick Tränen in den Augen gebildet und er kämpfte gegen sie an... es tat ihm wirklich leid, das merkte ich ihn an... ich spürte es. „Patrick... es ist nun so wie es ist... man kann die Zeit nicht zurückdrehen... meinst du mir viel es damals leicht, zu gehen? Dir zu sagen, das es für mich nichts ernstes war? Was glaubst du? Wie gern würde ich auch das ungeschehen machen... aber dann? Dann hätte ich vielleicht Susan nicht kennengelernt... und Rose... daran mag ich erst gar nicht denken... es halt halt irgendwie dann doch alles seinen Sinn und es liegt an uns, was wir daraus machen... genau deshalb bin ich wohl jetzt auch hier..." „Und ich bin froh das du hier bist... wirklich... du... Lilly, du... hast mir gefehlt... sehr sogar..." „Du mir auch... aber es tat so weh... ich konnte nicht..." „Dafür konntest du jetzt... dafür bin ich sehr Dankbar. Auch das du mir geholfen hast... mit dem Hospital... das war nicht selbstverständlich und mein Verhalten dir gegenüber... unfair... du hast alles richtig gemacht... mein gekränkter Stolz..." „Was ist überhaupt passiert? Kannst du dich erinnern? Ich hab so einen Schreck bekommen, als ich dich im Bad fand... dazu das viele Blut..." „Ich hab mich abgeschossen... meinen Kummer in Alkohol ertränkt... wollte vergessen ...zu viel von allem, und alles durcheinander... irgendwann war mir speiübel... bin ins Bad... na und bin wohl ins.... I stumbled... hit something... mehr weiß ich aber auch nicht... Pino hat mich ziemlich lang gemacht, aber nicht nur wegen dem Saufen... auch wegen euch... er wusste ja nichts von dir, von uns... hatte Angst wegen der Presse, es kam einfach alles zusammen... ich war wirklich ein großes selbstgefälliges Arschloch, anstatt dankbar fur deine Hilfe zu sein... komm mal her..." Erneut zog er mich in seine Arme und hielt mich fest. Seine Nähe tat so unglaublich gut, dazu roch er auch noch so vertraut, dass ich zunächst enttäuscht war, als er sich wieder von mir löste. Traurig sah er mich an. „And what about us?"

Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt