Chronically undermined

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Ich hatte gerade die Tür hinter mir geschlossen, nachdem
Ich den letzten Müll entsorgt hatte und griff nach einem Glas Wein, als plötzlich Patrick schon hinter mir stand und mir mein Weinglas wieder aus der Hand nahm und auf den Tisch stellte. „So, wir beide schaffen jetzt mal diese beschissene, angespannte Situation zwischen uns aus der Welt!", knurrte er, drückte mich plötzlich gegen den Kühlschrank und küsste mich, als ob es kein Morgen geben würde. Total verdattert schob ich ihn ein Stück weg und versuchte was zu sagen. „Patrick, ich...." „Keine Widerrede! Wie drückte sich Jimmy aus... chronisch untervögelt wären wir...", dabei zog er mich schon hinter sich her, die Treppe herauf. „Du hast mit deinem Bruder über uns geredet?" „Ja... mit irgendwem musste ich ja reden.... und jetzt halt deinen süßen Mund, denn den will ich jetzt küssen!" Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er mich schon aufs Bett drückte und mich gierig küsste, während er sich bereits seine Jeans aufknöpfte. „Patrick... sollten wir nicht erstmal... bevor wir hier... und überhaupt..." „We can talk later! Wenn wir das dann überhaupt noch müssen!", stieß er nur kurz hervor, bevor seine Hände sich unter mein Oversize Pulli schoben und sich umgehend ein wohliges Gefühl in mir breit machte und ich in den Kuss seufzte. „Also doch keine Widerworte?", grinste er in den Kuss. „Klappe...", zischte ich und half ihm beim ausziehen.
Der Duft von frischem Kaffee und die durchdringende Stimme von Rose, die dauernd „Mama" rief, kombiniert mit wir bohren mir im Auge rum weckten mich am nächsten Morgen. Schwerfällig öffnete ich meine Augen, denn zu viel Schlaf war ich in der letzten Nacht nicht gekommen. Die letzte Nacht...., schmunzelte ich... nachdem Patrick einen Schnellschuss zwar abgegeben hatte, hatte er danach eine ungebremste Ausdauer, sodass wir beide kaum Schlaf fanden. Gerade mal 4 h hatten wir geschlafen, was der Blick auf den Wecker verriet. „Good Morning Sunshine!", strahlte Patrick und Rose klatschte aufgeregt in die Hände. „Morgen..", kam noch total verschlafen über meine Lippen. „Wie lange hält dich die kleine Lady schon auf Trab?", fragte ich und richtete mich auf. Patrick hatte sich bereits einen Hoodie und seine Jogginghose angezogen, Rose war noch im Schlafanzug und mich bedeckte nur die Decke. Zum Anziehen war ich in der Nacht nicht mehr in der Lage gewesen. „Don't worry... gerade erst... ich hab gedacht, wir frühstücken mal gemeinsam im Bett... erst als ich eben hochkam, rief sie nach mir. Du hattest recht... ich hätte mehr hier sein müssen. Es tut mir leid... ich werde Besserung versprechen...", gelobte er, indem er seine Finger hoch hielt. „Verspreche nichts, was du nicht halten kannst...wenn die Tour startet, wird das kaum der Fall sein und...." „Darüber wollte ich nachher noch mit dir reden... aber lass uns erstmal Frühstücken!"
Patrick musste feststellen, das Frühstucken im Bett mit einem Kleinkind nicht gerade die beste Option war, allerdings war die Geste, die dahinter Steckte es allemal wert Marmeladenflecke, Krümel und Obstrückstände auf der Bettdecke vorzufinden.
Wir ließen den Vormittag ruhig angehen, verbrachten nach dem ausgiebigen Frühstück etwas Zeit noch daheim, bevor wir mit Rose und Bono Lange und ausgiebig am Meer spazieren gingen und Rose auf Patricks Rücken den Kampf gegen ihre Müdigkeit verlor, sodass wir ungestört miteinander reden konnten.
Sanft griff Patrick nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Durch die Handschuhe hindurch spielte er immer wieder mit seinem Verlobungsring und lächelte unsicher. „Spucks' schon aus!", forderte ich ihn irgendwann auf. „Ich war richtiges Arschloch oder? Also die letzten Wochen und das ich gestern nicht da war..." „Naja Arschloch ist schon übertrieben, aber nett ist anders... weißt du mit gestern... das fand ich schlimm... du hast die Adoptionspapiere unterschrieben, du willst Rose als dein Kind annehmen, bei allem Verständnis... den Termin bei deiner Plattenfirma hättest du echt verschieben können... weißt du, wenn du an meinem Geburtstag arbeiten musst und nicht da bist, ok... aber an ihrem ersten Geburtstag...", sagte ich traurig. „Du hast recht... das war nicht in Ordnung... auch das ich mich so zurückgezogen hab... ich brauchte Zeit zum Nachdenken und..." „... und hast mit deinem Bruder über uns geredet!", vollendete ich seinen Satz. „Warum redest du mit ihm über so intime Dinge... das ist unser Privatleben..." „Ich hab ihm nichts von der Nacht erzählt, also nichts intimes... nur das ich was verbockt habe und wie die Situation zwischen uns war... wirklich... um auf unsere Sache auch zu kommen... ich hab's kapiert... es ist nicht so deins... ok... aber bitte verurteile mich nicht dafür, das ich es dennoch wunderschön und so intim mit dir empfand..." „Ich verurteile dich doch nicht, für deine sexuelle Wünsche und Neigungen, nur musst du auch akzeptiere was für mich D'accord ist und was nicht und da müssen wir einen Weg finden.", sagte ich ruhig und verständnisvoll. „Heute Nacht... das hat mir gefallen... du warst zwar bestimmend, hast mir gezeigt was du wolltest, aber nur das getan, was für mich in Ordnung war. Wenn du Wünsche hast, was ausprobieren willst... dann rede vorher mit mir oder frag mich, was ich mir wünsche..." „Good to know... dann habe ich direkt einen Wunsch... küss mich bitte..." „So eine „Sau" im Bett er ja seinen konnte, so sensibel und romantisch war er auch. Er blieb vor mir stehen und sah mich an, sodass ich die kleine Lücke zwischen uns schloss und ihn sanft küsste. Dieser Kuss dauerte leider nur nicht lange, denn da wir stehen geblieben waren, wurde Rose wach und klopfte von hinten aus ihrem Onbu auf Patricks Kopf. „Du Frechdachs...", lachte Patrick in den Kuss und Rose freute sich darauf hin noch viel mehr und fing an, wild drauf los zu erzählen. Inzwischen waren auch ein paar Worte hinzugekommen. Neben Mama und Papa stand Bono und Tom auf ihrer Liste der bevorzugten Worte. Aber auch Mimi für Milch, Nane für Banane wie auch Bär für Mr Grumpy, der ihr nicht mehr von der Seite weichen durfte konnte sie nun sprechen.
„Lilly... ich hab übrigens die Zeit genutzt und angefangen, deine Tagebücher zu lesen... was soll ich sagen, außer Danke für dein uneingeschränktes Vertrauen! Die ging es genauso schlecht wie mir damals... wenn ich das doch nur gewusst hätte... dann..." „... das hatten wir doch schon... dann hätten wir vielleicht Rose nicht... und all das hier... dann wäre unsere Liebe vielleicht an der Entfernung und Deines Erfolges zerbrochen... nun ist es anders..." „Genau... und damit sowas nie passieren wird, wir uns nicht entfremden und nicht zu Lange getrennt von einander verbringen müssen habe ich mir was überlegt!", lächelte Patrick.

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